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Dienstag, 2. Oktober 2012

Ein Herbsttag, nicht nur heiter ...

Peter Pleischel_pixelio.de

Im Blätterfallen
Da nun die Blätter fallen,
Oh weh, wie fahl,
Fühl ich, wie alt ich worden bin.
Das macht mir Qual.
Die Sonne scheint. Ach, Sonne,
Wie bist du kalt.
Einst war der Herbst mir auch ein Lied.
Jetzt bin ich alt.

Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Marianne J.Pixelio.de

Des Narren Regenlied
Regenöde, regenöde
Himmel, Land und See;
Alle Lust ist Last geworden,
Und das Herz tut weh.
Graugespinstig hält ein Nebel
Alles Sein in Haft,
Weher Mut weint in die Weiten,
Krank ist jede Kraft.
Die Prinzessin sitzt im Turme;
Ihre Harfe klingt,
Marianne J.Pixelio.de
Und ich hör, wie ihre Seele
Müde Sehnsucht singt.
Regenöde, regenöde
Himmel, Land und See;
Alle Lust ist Last geworden,
Und das Herz tut weh.

Otto Julius Bierbaum (1865-1910)

Pfirsich an der Gartenmauer ...
Pfirsich an der Gartenmauer,
Kranich auf der Winterflucht.
Herbstes Freuden, Herbstes Trauer,
Welke Rosen, reife Frucht.

Detlev von Liliencron (1844-1909)

Erika Hartmann_pixelio.de
Gewaltig endet so das Jahr...
Gewaltig endet so das Jahr
Mit goldnem Wein und Frucht der Gärten.
Rund schweigen Wälder wunderbar
Und sind des Einsamen Gefährten

Georg Trakl (1887-1914)

Die Gedichte klingen nicht heiter aber mein Gemüt ist es. Die Sonne scheint, mein Frühstück hat geschmeckt, so kann ich nachdenklichen Versen begegnen und mich daran erfreuen. Ich sehe nicht nur den Abschied des Sommers, des Jahres, nein, ich freue mich schon auf den Frühling. Das Aufwachen der Natur. 




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