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Dienstag, 9. Juli 2013

Heute Politik? - Nein, Danke!

Nein, heute wieder keine Politik, ich möchte bei diesem schönen Wetter keinen Frust vor mich hertragen. Die Medien, egal ob TV oder Zeitschriften-Online, zeigen überall die Unannehmlichkeiten der Politik. Egal über welches Land gesprochen wird, Deutschland mischt mit und fällt unangenehm auf. Besonders jetzt, wo es um Waffen geht und Bespitzelung durch die USA. Wo etwas faul im Staate ist, springt Kanzlerin Merkel hervor und ruft, "ich bin schon da". Und was ich überhaupt nicht verstehe, je weniger sie etwas Positives für unseren Staat vollbringt, um so größer steigt ihr Ansehen, angeblich in der Bevölkerung. Wahlkampf-Presse? Ich kann und möchte mir heute dieses Theater nicht ansehen und greife lieber auf Gedichte zurück ... auf Gedichte von Khalil Gibran.




Peter Heinrich_pixelio.de


Die Stimmen der Natur




Wenn die Vögel singen, rufen sie dabei die Blumen des Feldes oder sprechen sie mit den Bäumen,
oder ist ihr Gesang nur ein Widerhall dessen, was das Bächlein murmelt?
Der Mensch mit all seiner Klugheit kann nicht verstehen,
was die Vögel sagen oder was der Bach vor sich hinmurmelt oder was die Wellen flüstern,
wenn sie langsam und sanft den Strand berühren.

Der Mensch in all seiner Klugheit kann nicht verstehen,
was der Regen spricht, wenn er auf die Blätter in den Bäumen fällt oder wenn er aufs Fensterbrett tropft.
Er weiß nicht, was der flüchtige Wind den Blüten zu erzählen hat.

Aber das Herz des Menschen ist imstande,
die Bedeutung dieser Stimmen zu fühlen und zu begreifen.
Oftmals bedient sich die ewige Wahrheit einer geheimnisvollen Sprache.
Seele und Natur unterhalten sich miteinander, während der Mensch abseits steht, sprachlos und verwirrt.
Und hat der Mensch nicht Tränen vergossen über diese Stimmen?
Sind seine Tränen nicht ein beredtes Zeugnis seines Verstehens?


Khalil Gibran
(* 06.01.1883 , † 10.04.1931)





Claudia Grensemann_pixelio.de




Von der Freude und dem Leid





Eure Freude ist euer Leid ohne Maske.
Und derselbe Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt,
war oft von euren Tränen erfüllt.
Und wie könnte es anders sein?
je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt,
desto mehr Freude könnt ihr erfassen.
Ist nicht der Becher, der euren Wein enthält,
dasselbe Gefäß, das im Ofen des Töpfers gebrannt wurde?
Und ist nicht die Laute, die euren Geist besänftigt,
dasselbe Holz, das mit Messern ausgehöhlt wurde?
Wenn ihr fröhlich seid, schaut tief in eure Herzen,
und ihr werdet finden, daß nur das,
was euch Leid bereitet hat, euch auch Freude gibt.
Wenn ihr traurig seid, schaut wieder in eure Herzen,
und ihr werdet sehen, daß die Wahrheit um das weint,
was euch Vergnügen bereitet hat.
Einige von euch sagen:"Freude ist größer als Leid".
Und andere sagen:"Nein, Leid ist größer".
Aber ich sage euch, sie sind untrennbar.
Sie kommen zusammen, und wenn einer alleine mit euch am Tisch sitzt,
denkt daran, daß der andere auf eurem Bett schläft.
Wahrhaftig, wie die Schalen einer Waage
hängt ihr zwischen eurem Leid und eurer Freude.
Nur wenn ihr leer seid, steht ihr still und im Gleichgewicht.
Wenn der Schatzhalter euch hochhebt, um sein Gold und sein Silber zu wiegen,
muß entweder eure Freude oder euer Leid steigen oder fallen.


Khalil Gibran









11 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    Worte von Khalil Gibran sind funkelnde Edelsteine. Vielen Dank, dass Du sie wiedergibst, was ist schon deutsche Politik, LG Claudia.

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    1. Danke liebe Claudia, Deine Worte erhalten meine vollste Zustimmung, was Khalil Gibran angeht. Was ist schon deutsche Politik? Eine sehr gute Frage, aber um sich nicht zu ärgern, einfach nicht nachdenken. ;-)

      Einen wunderschönen Tag wünsche ich Dir.
      Liebe Grüße, Margot

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  2. Liebe Margot,
    die Gedichte hebe ich mir für heute Abend auf, dann kann ich sie besser genießen. Ich möchte aber nicht gehen, ohne dir einen schönen Tag zu wünschen - ohne Politik, denn darüber will ich momentan auch nicht nachdenken müssen.

    Herzliche Grüße
    Regina

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    1. Liebe Regina,
      der Abend ist auch die schönste Zeit um Gedichte zu lesen. Jetzt ist aber für mich der richtige Moment Dir für die lieben Grüße zu danken. :-) Dankeschön.

      Nun wünsche ich Dir noch einen wunderschönen Tag.
      Ganz liebe Grüße, Margot

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  3. Liebe Margot,
    momentan ist so viel zu tun... aber dennoch möchte ich dir herzliche Grüsse in deinem Blog schreiben.
    Babs

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    1. Liebe Babs, hab vielen Dank für Deine herzlichen Grüße. Mach Dir bitte keine Gedanken, wenn Du hier nicht hereinschauen kannst oder nur kurz. Einen Blick in meinen Blog zu werfen soll zwanglos sein und auch nur, wenn man Zeit und Lust hat ...

      Dir noch eine schöne Woche.
      Liebe Grüße, Margot

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  4. Du hast wieder wundervolle Gedichte herausgesucht, Margot.
    Das zweite hat es mir ganz besonders angetan.
    Es so schön und so wahr! Ohne schlechte Tage könnte man die Guten gar nicht genießen. Denn hätte man nur Freude, so würden sie zu Einheitsbrei und es wäre keine Freude mehr. Und man Leid empfindet, dann meist über etwas, was uns in der Vergangenheit Freude bereitet hat.

    Sie sind tatsächlich untrennbar. Diese Wahrheit hatte ich schon früher erkannt, jedoch nicht die logische Schlussfolgerung, dass man nur im Gleichgewicht ist, wenn man leer ist. Und das ist kein wünschenswerter Zustand.

    Dankeschön Margot, dass Du mir wieder etwas zum Nachdenken gegeben hast. Es ist für mich schon eine lieb gewonnene Gewohnheit geworden hier in Deinem Blog.

    Liebe Grüße
    Sonja

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    1. Hallo liebe Sonja, ich kann mich nur bedanken für Deine wunderschönen Worte, nicht nur, was meinen Blog angeht. Du denkst über die geschriebenen Worte nach und suchst nach Erkenntnissen, was ich sehr bemerkenswert finde. Und Khalil Gibran seine Gedichte und Zitate sind wirklich lesenswert, ich mag sie.

      Liebe Grüße, Margot

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  5. Liebe Margot
    Auch mir gefällt das zweite Gedicht am besten
    Wahre Worte wunderschön wiedergegeben
    Was wäre Leid ohne Freude
    Was wären Qualen denen man sich unterwerfen muss oder es freiwillig tut ohne Freude auf das was danach kommt.
    Am Ende eines beschwerlichen Weges wartet manchmal eine Belohnung für alle Mühen, die man auf sich genommen hat.
    Danke für diese schönen Worte
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Liebe Tina, auch Dir möchte ich für Deine schönen Worte danken. Sie kommen aus Deinem Inneren und man merkt, Du setzt dich mit den Worten des Dichters auseinander. Was ich großartig finde ...

      PS:( ich hoffe Du hast meine Antwort auf Deinen 1. Kommentar "Alter kann auch schön sein ..." erhalten. Bei mir ist plötzlich so einiges verschwunden.)
      Jedenfalls freue ich mich, dass Du meinen Blog besuchst. Danke.
      Liebe Grüße, Margot

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    2. Hallo Margot
      Deine Antwort auf meinen ersten Kommentar habe ich gelesen.
      Ich habe mich sehr über Deine Antwort gefreut
      Danke dafür
      Einen schönen Abend noch
      Liebe Grüße
      Tina

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