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Freitag, 9. August 2013

Als Freude aus der Tasche ...


... empfinde ich diese erste Geschichte mit den Bohnen und, ich überlege mir, ob ich sie für mich anwenden kann. Am Abend mit dieser Methode schöne Momente noch einmal nachzuempfinden. 

Die zweite Geschichte erinnert mich an das Leben und an Menschen die mir im Laufe meines Lebens begegnet sind.  Und, im übertragenen Sinn, an das Sprichwort: Der Ton macht die Musik. 

Der Graf und seine Bohnen


Dieser Graf wurde sehr sehr alt, weil er ein Lebensgenießer par excellence war. Er verließ niemals das Haus, ohne eine Hand voll Bohnen einzustecken. Er tat dies, um die schönen Momentedes Tages bewusst wahrzunehmen und sie besser zählen zu können. Für jede positive Kleinigkeit, die er tagsüber erlebte – zum Beispiel: einen fröhlichen Plausch auf der Straße, das Lachen einer Frau, ein Glas guten Weines – für alles, was die Sinne erfreut, ließ er eine Bohne von der rechten in die linke Jackettasche wandern. Abends saß er zu Hause und zählte die Bohnen aus der linken Tasche. Er zelebrierte diese Minuten. So führte er sich vor Augen, wie viel Schönes ihm an diesem Tag widerfahren war und freute sich. Sogar wenn er bloß eine Bohne zählte, war der Tag gelungen – es hatte sich zu leben gelohnt.

(Unbekannt)


Verlorene Zähne


Ein Sultan hatte geträumt, er verliere alle Zähne. Gleich nach dem Erwachen fragte er einen Traumdeuter nach dem Sinn des Traumes. "Ach, welch ein Unglück, Herr!" rief dieser aus. "Jeder verlorene Zahn bedeutet den Verlust eines Deiner Angehörigen!" - "Was, du frecher Kerl", schrie ihn der Sultan wütend an, "was wagst du mir zu sagen? Fort mit Dir!" Und er
gab den Befehl: "50 Stockschläge für diesen Unverschämten!"


Ein anderer Traumdeuter wurde gerufen und vor den Sultan geführt. Als er den Traum erfahren hatte, rief er: "Welch ein Glück! Welch ein großes Glück! Unser Herr wird alle die Seinen überleben!" Da heiterte sich des Sultans Gesicht auf, und er sagte: "Ich danke Dir, mein Freund. Gehe sogleich mit meinem Schatzmeister und lasse Dir von ihm 50 Goldstücke geben."

Auf dem Weg sagte der Schatzmeister zu ihm: "Du hast den Traum des Sultans doch nicht anders gedeutet als der erste Traumdeuter!" Mit schlauem Lächeln erwiderte der kluge Mann: "Merke Dir, man kann vieles sagen; es kommt nur darauf an, wie man es sagt!"


Diese letzte Geschichte kommt meiner Einstellung zu den Menschen sehr nahe. Durch Freundlichkeit kann man einigermaßen gut durchs Leben kommen.



Ein herzliches Willkommen geht an dich Irmi, es freut mich, dass du meine "Verfolgung" aufgenommen hast. Es wäre schön, wenn ich dir noch etwas Neues bieten könnte.

10 Kommentare:

  1. Beide Geschichten gefallen mir sehr gut, Margot.

    Die erste zeigt mir, dass man die schönen Momente viel intensiver wahrnehmen sollte. Zumindest die kleinen schönen Momente gehen bei mir im Alltag schon mal etwas unter oder ich nehme sie als selbstverständlich hin. Jedoch die Augenblicke, die mein kleiner Junge mir schenkt, nehme ich ganz bewusst auf und wenn es am Abend wie bei dem Grafen, dann hat es sich gelohnt, dafür zu leben.

    Die zweite Geschichte bedeutet für mich, egal was man "an den Mann bringen" möchte oder muss, man muss es nur verkaufen können. ☺

    Liebe Grüße
    Sonja

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    1. Hallo Sonja so ist es, man nimmt viele kleine Freuden gar nicht mehr richtig wahr. Sie gehen im Alltag unter ... deshalb finde ich diese "Bohnen-Idee" nicht schlecht. Bei Kindern nimmt man es wohl anders wahr und empfindet gleich Glück.
      Deine Antwort auf die zweite Geschichte klingt ein bisschen sehr pessimistisch, aber ist wohl richtig in der Aussage. ;-)

      Liebe Grüße, Margot

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  2. Ich mag diese kurzen Geschichten :)
    Die lassen sich immer gut lesen, lassen mich schmunzeln oder nachdenken.
    Ich freue mich immer, wenn ich welche bei dir lesen kann.

    LG
    Angela

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    1. Hallo Angela, es freut mich nun wiederum, dass dir diese Geschichten gefallen. Ich mag sie auch, denn es steckt viel Wahrheit in ihnen.
      Danke für deinen lieben Kommentar.

      Liebe Grüße, Margot

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  3. Wünsche dir ein wunderschönes Wochenende :)
    Freue mich immer über deine Blogbeiträge, gerade die Kurzgeschichten sind super.
    LG Babs

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    1. Liebe Babs, vielen Dank für deinen netten Kommentar. Schön, dass dir meine Blog-Beiträge gefallen.

      Ich wünsche dir auch ein wunderschönes Wochenende.
      Liebe Grüße, Margot

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  4. Hallo Margot :)

    mir gefällt die Geschichte mit den Bohnen sehr gut,
    eigentlich eine gute Idee, sollte man vielleicht selbst so machen.

    Wenn man auch nur im Geiste solche Bohnen mit sich führt :)

    Lieben Gruß und schönes Wochenende
    Björn :)

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    1. Hallo Björn, ich freue mich, weil du es auch so siehst.
      Diese Idee möchte ich wirklich mal umsetzen, es müssen ja nicht unbedingt Bohnen sein. Vorstellen kann ich es mir, dass man dann die kleinen Freuden bewusster erlebt.

      Danke und liebe Grüße, Margot

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  5. Liebe Margot,

    danke für diese beiden wunderbaren Geschichten. Weißt du, was ich heute Mittag gemacht habe? Ich habe trockene Bohnen gekauft und werde ein paar davon morgen verschenken, an jemanden, der es verlernt hat, sich zu freuen an den kleinen Dingen des Lebens. Er wird das richtig deuten, denke ich!
    Danke auch für deine lieben Grüße bei mir drüben. Ich hänge noch ein wenig durch momentan, aber das wird schon wieder werden und dann gibt es auch wieder neue Blogbeiträge von mir!
    Herzliche Grüße dir und danke
    Regina

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    1. Liebe Regina über deine Zeilen freue ich mich ganz besonders, denn es geht dir noch immer nicht gut und du schaust auf meinen Beitrag. Vielen Dank. :-)
      Es ist gut, jeder sollte ein paar Bohnen in der Tasche tragen, um etwas glücklicher oder zufriedener zu sein. Eine sehr gute Idee, Bohnen zu verschenken. :-)
      Du aber geh bitte alles schön langsam an, werde erst einmal richtig gesund.
      Ganz liebe Grüße, Margot

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