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Sonntag, 11. August 2013

Noch eine Geschichte ...


... heute möchte ich noch eine Geschichte erzählen, denn irgendwie passt sie zu den anderen. Und, ich möchte mich noch nicht der Politik zuwenden, auch wenn unsere Politiker die größten Geschichten-Erzähler sind. Nur, ihre Geschichten haben für mich und dem Volk keinen Nutzen, auch wenn sie Nachdenklichkeit erzeugen. Wenn ich nämlich an Politiker denke, dann denke ich nur an Lug und Trug, da kommt kein Grusel-Märchen mit. 
Doch nun zu dieser Geschichte, die ich dem Lichtkreis.at entnommen habe ...
Ach nein, ich muss ja erst vom Mondhasen erzählen, damit ihr wisst was und wer der Mondhase ist ...

Geschichte vom Mondhasen

  • Jeder hat im Anime schon die Bedeutung Mondhase, abgeleitet von Usagi Tsukino gehört. Dahinter steht ein japanisches Märchen, das in Japan so bekannt ist wie bei uns Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Hänsel und Gretel, Frau Holle..etc., nämlich Der Hase auf dem Mond: "Vor vielen, vielen Jahren lebten ein Affe, ein Fuchs und ein kleiner Hase friedlich als Freunde zusammen. Am Tage gingen sie in die Berge und jagten und spielten und  Abends gingen sie zurück in den Wald um dort die Nacht zu verbringen. So verging die Zeit sehr lange.
  • Bis der Herr des Himmels von dieser Freundschaft hörte und es mit eigenen Augen sehen wollte. So verkleidete er sich und ging, als ein alter Wanderer getarnt, zu Ihnen. Ich bin durch Berg und Tal gewandert und jetzt müde und hungrig. Würdet Ihr mir bitte etwas zu essen geben? , fragte er, als er seinen Stab hinlegte und sich zu Ihnen setzte. Der Affe ging sofort los und suchte nach Nüssen und brachte sie ihm, der Fuchs fing einen Fisch und gab ihn ihm. Das Häschen aber war ganz verzweifelt, denn obwohl es überall gesucht hatte, hatte es nichts was es dem armen Wanderer geben konnte gefunden. Der Affe und der Fuchs lachten ihn aus: Du bist aber auch zu nix gebrauchen. Das Häschen war jetzt so verzweifelt, dass es den Affen befahl: Los, hol Holz! Und den Fuchs bat es, er möge doch nun dieses anzünden. Die beiden taten, worum das Häschen gebeten hatte. Danach sagte der Hase zum Herrn des Himmels: Iß mich! und er warf sich ins Feuer. Der Wanderer war gerührt von diesem Opfer und weinte. Dann sprach er: Jeder verdient Ruhm und Anerkennung. Es gibt weder Gewinner, noch Verlierer! Aber dieser Hase hat uns einen großen Beweis seiner Liebe gegeben! Er stellte den Körper des Hasen wieder her und nahm ihn mit zum Mond, wo er im Mondpalast begraben wurde. 
So, nun zu der anderen Geschichte ...

Die Wünsche des Bauern



Es war einmal ein armer chinesischer Reisbauer, der trotz all seinem Fleiß
in seinem Leben nicht vorwärts kam. Eines Abends begegnete ihm der Mondhase, von dem jedes Kind weiß, dass er den Menschen jeden Wunsch erfüllen kann.

"Ich bin gekommen", sagte der Mondhase, "um dir zu helfen. Ich werde dich auf den Wunschberg bringen, wo du dir aussuchen kannst, was immer du willst." Und ehe er sich versah, fand sich der Reisbauer vor einem prächtigen Tor wieder. Über dem Tor stand geschrieben: "Jeder Wunsch wird Wirklichkeit". Schön, dachte der Bauer und rieb sich die Hände. Mein armseliges Leben hat nun endlich ein Ende. Erwartungsvoll trat er durch das Tor. Ein weißhaariger, alter Mann stand am Tor und begrüßte den Bauern mit den Worten: "Was immer du dir wünschst, wird sich erfüllen. Aber zuerst musst du ja wissen, was man sich überhaupt alles wünschen kann. Daher folge mir!"

Der alte Mann führte den Bauern durch mehrere Säle, einer schöner als der andere. "Hier", sprach der Weise,"im ersten Saal siehst du das Schwert des Ruhmes. Wer sich das wünscht, wird ein gewaltiger General. Er eilt von Sieg zu Sieg und sein Name wird auch noch in den fernsten Zeiten genannt. Willst du das?" Nicht schlecht, dachte sich der Bauer, Ruhm ist eine schöne Sache und ich möchte zu gerne die Gesichter der Leute im Dorf sehen, wenn ich General werden würde. Aber ich will es mir noch einmal überlegen. Also sagte er: "Gehen wir erst einmal weiter." "Gut, gehen wir weiter!" sagte der Weise lächelnd.

Im zweiten Saal zeigte er dem Bauern das Buch der Weisheit. "Wer sich dieses wünscht, dem werden alle Geheimnisse des Himmels und der Erde offenbart." Der Bauer meinte: "Ich habe mir schon immer gewünscht, viel zu wissen. Das wäre vielleicht das Rechte. Aber ich will es mir noch einmal überlegen."

Im dritten Saal befand sich ein Kästchen aus purem Gold. "Das ist die Truhe des Reichtums. Wer sich die wünscht, dem fliegt das Gold zu, ob er nun arbeitet oder nicht." "Ha!" lachte der Bauer, "Das wird das Richtige sein. Wer reich ist, der ist der glücklichste Mensch der Welt. Aber Moment! Glück und Reichtum sind ja zwei verschiedene Dinge. Ich weiß nicht recht. Gehen wir noch weiter."
Und so ging der Bauer von Saal zu Saal, ohne sich für etwas zu entscheiden. Als sie den letzten Saal gesehen hatten, sagte der alte Mann zum Bauern: "Nun wähle. Was immer du dir wünschst, wird erfüllt werden!" "Du musst mir noch ein wenig Zeit lassen!" sagte der Bauer "Ich muss mir die Sache noch etwas überlegen. In diesem Augenblick aber ging das Tor hinter ihm zu und der Weise war verschwunden. Der Bauer fand sich zu Hause wieder. Der Mondhase saß wieder vor ihm und sprach: "Armer Bauer, wie du, sind die meisten Menschen.Sie wissen nicht, was sie sich wünschen sollen. Sie wünschen sich alles und bekommen nichts. Was immer sich einer wünscht, das schenken ihm die Götter - aber der Mensch muss wissen, was er will ...





8 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    die Geschichten, die Du erzählst, gefallen mir deshalb so gut, weil ich mich oft darin wieder erkenne. Es ist, wie in den Spiegel schauen.Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir, LG Claudia.

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    1. Guten Morgen liebe Claudia, aus dem gleichen Grund suche ich mir diese Geschichten aus. Ich möchte mich in ihnen erkennen, oder sie sollen mich zum Nachdenken anregen. Freue mich natürlich, wenn sie dir auch gefallen. :-)

      Dir einen schönen Sonntag und liebe Grüße.
      Herzlichst Margot

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  2. Hallo Margot, also wie der Hase auf den Mond kam...das finde ich ja gruselig...
    Die Geschichte von dem Reisbauern passt sehr gut zu dem Buch, das man mir gestern zum Lesen geliehen hat. Dort geht es um Erfolg und in riesengroßen Buchstaben steht dort: Wer kein Ziel hat, wird kaum etwas erreichen.

    LG
    Angela

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    1. Guten Morgen Angela, als ich die Geschichte vom Mondhasen las, empfand ich es nicht als gruselig, sondern ich musste ein paar Tränen vergießen. War es Mitleid? Ich glaube schon ...
      Ja, so ist es, wer kein Ziel hat, wird selten etwas erreichen. Nur macht es das Leben lebenswerter? Darüber muss ich mal nachdenken ... philosophisch gesehen.

      Liebe Grüße, Margot

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  3. Liebe Margot
    zwei sehr schöne Geschichten
    Sie stimmen nachdenklich und passen genau in meine Stimmung heute.

    DANKE

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Danke liebe Tina, ich wünsche dir, dass du sehr schnell aus dieser "sehr" besinnlichen Stimmung heraus kommst, auch wenn es ab und zu mal sein muss. Diese Stimmung gehört eben auch zum Menschsein ...

      Ganz liebe Grüße, Margot

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  4. Bei der ersten Geschichte war ich ein wenig geschockt von dem Ende.
    Mir tat der Hase schrecklich leid und ich wäre nie im Traum darauf gekommen, dass er ins Feuer springt. Wahrscheinlich, weil ich diese Bereitschaft nicht hätte. Obwohl für ein einziges kleines Wesen schon.

    In der zweiten Geschichte würde es mir als Bauer so gehen, dass mich diese Auswahl verwirren und überfordern würde. Ich glaube ich wäre da auch immer weitergegangen. Wenn ich jedoch nicht so eine Auswahl gestellt bekommen hätte, dann wüsste ich schon, was ich mir am meisten wünschte.

    Liebe Grüße
    Sonja

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    1. Hallo Sonja bei der ersten Geschichte hatte ich wohl auch großes Mitleid, denn unbewusst kullerten meine Tränen.

      Bei der zweiten Geschichte wäre meine Wahl sehr schwer gewesen, denn manchmal gehen eben Wünsche nicht in Erfüllung, auch nicht bei aller Weisheit und Reichtum. Die ich beide gerne besitzen würde. Doch darüber muss ich mir keine Gedanken mehr machen ... die Zeit nimmt auch Wünsche. :-)

      Liebe Grüße, Margot

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