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Donnerstag, 15. August 2013

Oleander ...

... statt Angela Merkel und Konsorten am heutigen Tag. Zwei Tage hintereinander Politik zur Bundestagswahl, das ist genug. Ganz ohne , nein nicht ohne die Frau Merkel, komme ich nicht aus, denn ich bin ein politischer Mensch und werde es immer bleiben, besonders wenn Unrecht durch die falsche Politik geschieht. Dann trifft es ein ganzes Volk ... und mich trifft gleich der Schlag, wenn ich nicht aufhöre und mich einem anderen Thema zuwende. 

Am besten, Blumen, Gedichte, nette Geschichten. Heute früh hatte ich schon einen Gang auf "Balkonien", mein Oleander fängt an zu blühen. So habe ich wenigstens die Oleander-Spitzen fotografiert, um mich zu jeder Zeit daran zu erfreuen. 




Und an diese kleine Geschichte habe ich mich auch erfreut, aber ich musste etwas länger nachdenken über das, was mir die Zeilen sagen wollten. Und ich frage mich noch immer, bin ich in diese Welt geplumpst oder geplumpst worden, um eine Aufgabe zu erfüllen und darin einen Sinn zu sehen? Ich glaube ja, aber ich muss noch einmal nachdenken ...


Gespräch zwischen Zündholz und Kerze



Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze: "Ich habe den Auftrag, dich anzuzünden."

"Oh nein", erschrak die Kerze, "nur das nicht. Wenn ich brenne, sind meine Tage gezählt. Niemand wird meine Schönheit mehr bewundern."

Das Zündholz fragte: "Aber willst du denn ein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?"

"Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften", flüstert die Kerze unsicher und voller Angst.

"Es ist wahr", entgegnete das Zündholz. "Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung: Wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig.Zünde ich dich nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen.
Du bist eine Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken. Alles, was du an Schmerz und Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn du dich verzehrst. Andere werden dein Feuer weitertragen. Nur wenn du dich versagst, wirst du sterben."

Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung: "Ich bitte dich, zünde mich an!"






Sinn des Lebens

Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich soviel Licht ins Herz zu tragen,
daß, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.

Johann Wolfgang von Goethe



12 Kommentare:

  1. Du hast recht, Margot.
    Man muss lange über diese Geschichte nachdenken.

    Mein Überlegungen sind sicherlich unvollständig und später kommen noch neue Gedanken hinzu, aber hier geht es ja auch nicht um Vollständigkeit.

    Für mich persönlich bedeutet diese Geschichte, dass man Mut zum Leben braucht. Mut, den Sinn seines Lebens zu suchen. Mut, die Dinge, für die man bestimmt ist auch zu machen. Und sich nicht davor scheut sie zu tun oder sie immer wieder aufschiebt. Das Leben ist nicht einfach und oft tut es weh, aber wenn man sich in sein Schneckenhaus verkriecht und nichts wagt, nichts tut, dann lebt man auch nicht. Man ist zwar noch lebendig, aber in gewisser Hinsicht schon gestorben.

    Das Leben mit all seinen Fazetten auskosten. Auch wenn es wehtut, auch im Schmerz fühlt man seine Lebendigkeit. Und nach jeden Tief gibt es ein Hoch. Wenn man Schmerz zulässt, dann ist man auch in der Lage, Glück und Freude zu empfinden. Man ist rundum lebendig. Fürchtet man den Schmerz, weicht ihm aus, dann stumpft man auch gegenüber allen anderen Empfindungen ab.

    Wagt man etwas, so bekommt man auch etwas vom Leben zurück. Es ist so unendlich schöner, wenn man auf intensiv gelebte Tage zurückblickt, die auch mal schmerzhaft waren, aber man hat sie bewältigt. Als wenn man nur auf Tage zurückblickt, wo man sich nicht getraut hat zu leben und nun den verpassten Gelegenheiten nachtrauert.

    Besser einen Tag intensiv gelebt, als tausend Tage lebendig tot zu sein.

    Liebe Grüße
    Sonja

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    1. Hallo Sonja, was soll ich zu solchen wunderbaren Worten noch sagen, alles was du geschrieben hast, stimmt. So denke ich auch und empfinde es auch so. Vor gar nicht langer Zeit habe ich mal gesagt, wenn ich nichts fühle, dann lebe ich nicht, bin einfach nur da. Die Lebendigkeit, das tiefe Gefühl fehlt ...
      Und jeder Mensch bekommt mit seinem Leben, auch einen Sinn mit. Nur ist es manchmal schwer, ihn zu erkennen.
      Danke und liebe Grüße, Margot

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  2. Hallo Margot

    Das was Sonja geschrieben hat sagt das was auch ich in dieser Geschichte sehe.
    Und die Bilder vom Oleander = wunderschön.
    Eine der Blumen die auch bei mir Platz auf meinem unfertigen Balkon gefunden haben. Ich freue mich jedes Jahr wenn ich sie zum einen durch den Winter gebracht habe und zum anderen wenn sie dann beginnen ihre Blüten zu präsentieren.

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hallo Tina, ja, Sonja hat alles ausgesprochen, was wir in dieser Geschichte sehen. Mehr kann man dazu wirklich nicht sagen.
      Danke für dein Lob meiner Bilder. Der Oleander war, beim Kauf, nur ein kleines Pflänzchen. Mal sehen, wie ich ihn über den Winter bringe. ;-)

      Liebe Grüße, Margot

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  3. Liebe Margot,
    Du hast doch den grünen Daumen und der Oleander wird sich gerne von Dir durch den Winter bringen lassen. Da habe ich für mich eine Paralelle zu dem Geschichtchen: Keiner kann bestehen ohne ab und zu die Hilfe eines anderen zu bekommen. Nur gemeinsam sind wir stark und erhalten die Welt und wer das erkennt, hat den Sinn des Lebens erkannt. LG Claudia.

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    1. Liebe Claudia, das hast du aber schön gesagt. "Nur gemeinsam sind wir stark und erhalten die Welt. Wer das erkennt, hat den Sinn des Lebens erkannt." Ich musste diese Worte noch einmal schreiben, weil sie mir gefallen. Diese Worte werde ich mir merken, falls ich wieder einmal an den Sinn des Lebens zweifle. So einfach kann also der Sinn des Lebens sein, die Welt zu erhalten. Diese Worte sollte wohl jeder mal lesen und, sich daran halten. Danke für die klugen Worte.

      Ich würde mich freuen, wenn ich den grünen Daumen hätte.:-)Wir sprechen uns im nächsten Jahr wieder ...
      Ganz liebe Grüße, Margot.

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  4. Hallo Margot, da ich nun ja wieder arbeiten gehe und der Urlaub zu Ende ist, schaffe ich es nicht mehr so oft hier rein zu schauen, aber diese Fotos und deine Geschichte haben mich gelockt, mir ein paar Minuten Zeit zu nehmen. Die Geschichte ist kurz und steckt so voller Gedanken, die man erst einmal sortieren muss...und das mache ich jetzt....ganz in Ruhe ;)

    LG
    Angela

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    1. Hallo Angela, ich freue mich, dass du trotzdem mal hier reingeschaut hast. Wünsche dir einen schönen entspannten Feierabend. So, wie es für die Menschen, die hier mal Reinschauen auch sein soll, entspannend.
      Schau, wenn du Zeit und Lust hast ... :-)

      Ganz liebe Grüße, Margot

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  5. Liebe Margot,
    endlich komme ich dazu, dir einen lieben Gruß dazulassen. Die Geschichte gefällt mir sehr und den Gedanken in den Kommentaren kann ich mich anschließen.
    Der Oleander ist ebenfals wunderbar. Vor ein paar Jahren war ich im Urlaub mal auf Sardinien, da wächst der Oleander wild und er blüht so prächtig, dass ich mich in diese Pflanze sehr verliebt habe. Leider hat meiner nicht überlebt und ich trau mich nicht, einen neuen zu kaufen und den dann wieder "totzupflegen". :(
    Liebe Abendgrüße
    Regina

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    1. Liebe Regina, über diese Geschichte ist heute schon alles gesagt worden, und ich kann mich jedem Wort anschließen.
      Danke, ich freue mich auch über den Oleander, er war nur ca. 10 cm hoch und noch nicht eingepflanzt. Nun ist es schon eine stattliche Pflanze und ich muss im Winter sehen, wie ich ihn über den selbigen bringe.
      :-) Vielleicht machst du auch noch mal einen Versuch? Sardinien vor der Haustür. ;-)
      Für heute wünsche ich dir erst sehr schöne Abendstunden, danke dir für die lieben Grüße und sage dir, pass gut auf dich auf.

      Ganz liebe Grüße sendet dir Margot.

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  6. Deine Oleanderbilder erinnern ich an meinen Oleander, der ist zwar rosa gefüllt aber erinnert mich an einen wunderschönen Urlaub auf Madeira :)
    Zu Deiner Geschichte fällt mir ein "Wer nichts wagt, der nichts gewinnt"
    Lieben Gruß
    Eva

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