Seiten

Freitag, 6. Dezember 2013

Die Alte, die auf Gott wartete ...

... es ist Adventszeit, also Zeit um auch Märchen zu erzählen und vom lieben Gott zu schreiben. Nicht jeder Mensch denkt an den lieben Gott, ich auch nicht, jedenfalls nicht oft, aber kein Mensch sollte Menschen wegschicken, die um Hilfe suchen. Deshalb diese kleine, nette Geschichte ... 



Die Alte, die auf Gott wartete

Es war einmal eine alte Frau, der hatte der liebe Gott versprochen, sie heute zu besuchen. Darauf war sie nun natürlich nicht wenig stolz. Sie scheuerte und
putzte, buk und tischte auf.


Und dann fing sie an, auf den lieben Gott zu warten. Auf einmal klopfte es an die Tür. Geschwind öffnete die Alte, aber als sie sah, dass draußen nur ein armer Bettler stand, sagte sie: »Nein, in Gottes Namen, geh heute deiner Wege! Ich warte eben gerade auf den lieben Gott, ich kann dich nicht aufnehmen!« Und damit ließ sie den Bettler gehen und warf die Tür hinter ihm zu.


Nach einer Weile klopfte es von neuem. Die Alte öffnete diesmal noch geschwinder als beim ersten Mal. Aber wen sah sie draußen stehen? Nur einen armen alten Mann. »Ich warte heute auf den lieben Gott. Wahrhaftig, ich kann mich nicht um dich kümmern!« Sprach's und machte dem Alten die Tür vor der Nase zu.

Abermals eine Weile später klopfte es von neuem an die Tür. Doch als die Alte öffnete - wer stand da, wenn nicht schon wieder ein zerlumpter und hungriger Bettler, der sie inständig um ein wenig Brot und um ein Dach über dem Kopf für die Nacht bat. »Ach, lass mich in Ruhe! Ich warte auf den lieben Gott! Ich kann dich nicht bei mir aufnehmen!« Und der Bettler musste weiterwandern, und die Alte fing aufs neue an zu warten.

Die Zeit ging hin, Stunde um Stunde. Es ging schon auf den Abend zu, und immer noch war der liebe Gott nicht zu sehen. Die Alte wurde immer bekümmerter. Wo mochte der liebe Gott geblieben sein? Zu guter Letzt musste sie betrübt zu Bett gehen. Bald schlief sie ein. Im Traum aber erschien ihr der liebe Gott. Er sprach zu ihr: »Dreimal habe ich dich aufgesucht und dreimal hast du mich hinausgewiesen!«

Von diesem Tage an nehmen jene, die von dieser Geschichte erfahren haben, alle auf, die zu ihnen kommen. Denn wie wollen sie wissen, wer es ist, der zu ihnen kommt? Wer wollte denn gern den lieben Gott von sich weisen?



8 Kommentare:

  1. Liebe Margot, ja, das ist schade, wenn man die Chance verpasst hat und den lieben Gott oder sprich das Glück nicht hin gelassen hat. Aber man bekommt schon noch eine Chance, liebe Nikolausgrüße von Claudia.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Claudia, hab vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte ... doch eine zweite Chance hat jeder verdient.
      Ich sende dir auch herzliche Nikolausgrüße und wünsche dir einen schönen Tag, Margot.

      Löschen
  2. Man sollte anderen Menschen nicht die Hilfe verweigern, nur weil es einem gerade nicht passt oder es unbequem ist. Aber leider ist es sehr oft so.

    Liebe Grüße
    Sonja

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja Sonja, so ist es, wie du es schreibst. Wir sind oft zu egoistisch veranlagt und machen uns keine Gedanken. Schade um uns ...
      Dir wünsche ich einen schönen Nikolaustag und sende dir liebe Grüße.
      Herzlichst Margot.

      Löschen
  3. Wünsche dir einen schönen Tag,
    liebe Grüsse und happy Nikolaus,
    Babs

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Babs, auch dir wünsche ich einen schönen Nikolaustag, und sage danke für deine Grüße.
      Herzlichst Margot.

      Löschen
  4. Hallo Margot :)
    diese Geschichte habe ich gekannt, ich kann aber gar nicht mehr sagen woher *grübel* vielleicht aus meiner Zeit in der "Jungschar" wo uns immer solche Geschichten erzählt wurden :)
    Lieben Gruß und einen angenehmen Abend
    Björn :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Björn, es ist schön, wenn du diese Geschichte schon gekannt hast, dadurch hast du uns gegenüber etwas vorausgehabt. :-)
      Dir wünsche ich auch einen angenehmen Abend.
      Liebe Grüße, Margot.

      Löschen