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Samstag, 8. Februar 2014

Schneeflöckchen ...

... nein, es schneit nicht, es regnet und auch heute ist die Temperatur des Wetters sehr warm. Mein Blick am Morgen war nicht nur aufs Wetter gerichtet, sondern auch auf und in andere Tagebücher. Hier habe ich schon schöne Fotos vom Frühling gesehen, was mich freute, nun möchte ich noch ein schönes russisches Märchen lesen. So kam ich auf das Märchen mit den Namen "Schneeflöckchen", einem Mädchennamen ... der mich an den Winter erinnert, aber zauberhaft wie der Frühling ist.


Schneeflöcken (nach Chudjakow) 
Russisches Volksmärchen 

Es waren einmal ein alter Mann und seine Frau, die keine Kinder hatten. Eines Tages in Winter sagte die Frau: „Geh in den Garten und bring Schnee herein.“ So ging der Mann hinaus, sammelte den Schnee in einem großen Topf und brachte diesen herein. Die Frau formte daraus einen großen Schneeball und schob ihn in den Ofen. 

Darauf legten sich die beiden alten Leute ins Bett. Als sie am nächsten Morgen aufstanden, hörten sie eine Stimme aus dem Ofen, die rief: „Oma, Oma, mach mir Pfannkuchen.“ Die Frau lief zum Ofen, öffnete ihn und heraus kam ein kleines, schönes Mädchen. Die Frau machte für das Mädchen einen Pfannkuchen und gab ihn der Kleinen zu essen, die daran große Freude hatte. Das Mädchen blieb schließlich bei den beiden alten Leuten und bekam von ihnen den Namen Schneeflöckchen. 

Es wurde Frühling, es wurde Sommer und Mädchen kamen zum Haus, die Beeren im Wald sammeln wollten. Schneeflöckchen ging mit ihnen, doch sie verliefen sich im Wald. Sie liefen und liefen, bis sie an eine kleine Hütte kamen, die auf zwei Hühnerbeinen stand und sich auf ihnen drehte.

Schneeflöckchen sprach: 

„Hüttchen, Hüttchen, stehe still, 
wie ich es jetzt gerne will. 
Dreh den Rücken zu dem Wald 
Und die Türe zu mir bald.“ 

Das Hüttchen blieb stehen, als es mit den Eingang zu den Mädchen zeigte und sie gingen hinein. Dort jedoch saß die alte Hexe Baba Jaga, die ihre knorrigen Beine zur Decke gestreckt hatte und sagte: „Ich habe einen Geist gespürt, jetzt ist er da.“ Die Kinder sprachen: „Großmütterchen, gib uns etwas zu essen.“ Baba Jaga kratzte von ihren Armen Weizenkleie ab, gab sie in einen Topf und den Kindern zu essen. Die Mädchen aßen, nahmen immer einen Löffel in den Mund und gaben einen in ihren Ärmel, nahmen den nächsten in den Mund und den übernächsten wieder in ihren Ärmel. Nur Schneeflöckchen aß die ganze Kleie . Nach dem Essen kam Baba Jaga wieder zu ihnen und sprach: 
„Ihr habt noch Brei. Gebt ihn mir zurück.“ 
Da schüttelten die Mädchen die Kleie aus ihren Ärmeln, Schneeflöckchen aber konnte ihr nichts geben. 

Baba Jaga ließ daraufhin die Mädchen frei, Schneeflöckchen jedoch zwang sie, bei sich zu bleiben. Sie musste Baba Jagas Sohn hüten, während diese im Wald in der Nähe Beeren sammelte. Schneeflöckchen schaukelte den kleinen Jungen in der Wiege und sang: 

„Schlafe, schlaf ein 
mein Kleienkindlein“ 

Die Hexe hörte den Gesang, lief zur Hütte und sprach: „Du sollst das nicht so singen! Sing, schlafe, schlaf ein, mein Grafensöhnlein, das kannst du singen.“ Dann ging sie wieder und sammelte weiter Beeren. Schneeflöckchen aber war sehr traurig und weinte vor der Tür der Hütte. Ein Hahn kam vorbei und fragte sie: „Was weinst du so, du schönes Mädchen?“ 
„Was soll ich nicht weinen? Baba Jaga will mich nicht nach Hause lassen!“ Der Hahn sprach: „Steig auf mich hinauf und ich werde dich nach Hause bringen.“ Schneeflöckchen setze sich auf den Hahn und gemeinsam flogen sie davon. Doch Baba Jaga merkte es sofort, stieg in ihren fliegenden Bottich und flog ihnen nach. Mit ihrem Besen jedoch verwischte sie ihre Spuren. Sie holte Schneeflöckchen ein und holte es wieder zu sich zurück. 

Darauf ging sie wieder neben der Hütte zum Beeren pflücken, während Schneeflöckchen weiter ihren Sohn hüten musste. Sie schaukelte ihn in seiner Wiege und sang: 

„Schlafe, schlaf ein 
mein Kleienkindlein“  

Die Hexe hörte wieder n Gesang, lief zur Hütte und sprach: „Du sollst das nicht so singen! Sing, schlafe, schlaf ein, mein Grafensöhnlein, das kannst du singen.“ Dann ging sie wieder und sammelte weiter Beeren. Todtraurig ging Schneeflöckchen wieder vor die Tür der Hütte und fing wieder an zu weinen. Ein Ochse kam vorbei und fragte sie: Was weinst du so, du schönes Mädchen?“ 

„Was soll ich nicht weinen? Baba Jaga will mich nicht nach Hause lassen!“ Der Ochse sprach: „Steig auf mich hinauf und ich werde dich nach Hause bringen.“ Der Ochse lief so schnell er konnte in den Wald hinein. Doch Baba Jaga bemerkte wieder ihre Flucht und flog den beiden hinterher. Wieder holte sie sie mit ihren schnellen Zauberbottich ein und versuchte, Schneeflöckchen von Rücken des Ochsen zu ziehen. 

Doch da wechselte der Ochse die Richtung, so dass er ihr sein Hinterteil zuwandte und bedeckte sie mit seinem Kot, so dass sie so sehr stank, dass sie sofort zum Fluss musste, um sich wieder zu waschen. Der Ochse aber lief weiter, bis er beim Haus von Schneeflöckchens Großvater und Großmutter angekommen war. Die Großeltern schlossen sie in die Arme und weinten vor Freude, da sie sich um sie bereits große Sorgen gemacht hatten. Schneeflöckchen aber wollte gleich einen Pfannkuchen essen und der brave Ochse bekam so viel Heu, wie er nur fressen konnte, bevor er zu seiner Herde zurück kehrte. 

Schneeflöckchen und seine Großeltern jedoch lebten ab dieser Zeit glücklich, zufrieden und in Wohlstand.




4 Kommentare:

  1. Schön!
    Ich dacht, dass nun noch ein Hinweis auf Sotschi kommt - aber nee ...

    ♥Grüße - Monika mit Bente

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    1. Hallo Monika, nein, kein Hinweis, habe schon viereckige Augen. So wird es auch vielen anderen Menschen ergehen ... :-)
      Liebe Grüße, Margot.

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  2. Liebe Margot,
    ein schönes Schneeflocken-Märchen hast du hier aufgeschrieben. Draußen bei uns sieht es noch bei weitem nicht nach Schneeflocken aus!
    LG Calendula

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    1. Danke liebe Calendula, bei uns sieht es auch nicht nach Schneeflocken aus.
      Schön, dass du wieder da bist. :-)
      Liebe Grüße, Margot.

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