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Mittwoch, 30. Juli 2014

"Man sieht, dass was man weiß"

... es ist ein eigenartiges Wetter, der Himmel ist voller Regen und lässt mich Schlimmeres erwarten. Die Luft zeigt es an, es ist wie Ruhe vor dem Sturm. Und ich lande im Internet auf eine Seite, wo ein Micha philosophische Betrachtungen anstellt. So auch bei dieser nachfolgende Geschichte ...

"Man sieht, dass was man weiß"

Letzten Sommer fuhr ich mit meinem Fahrrad in Mittweida am Schwanenteich vorbei. Plötzlich hob ein wunderschöner schwarzer Schwan zu seinem schönsten Gesang an. Ich lauschte ihm andächtig, weil ich so etwas Schönes wohl noch nie hörte. Genauer gesagt hatte ich noch nie einen Schwan singen gehört und wusste auch nicht, dass ­Schwäne singen können. Jedenfalls freute ich mich über das schöne Lied. Ein alter Mann ging eilig an mir vorüber und sagt fast unbemerkt "Man sieht, dass was man weiß".

Als der Schwan sein Lied beendete, fuhr ich weiter. An der Autobahnbrücke sah ich einen katastrophalen Unfall, ein total zerstörtes Auto und einen Leichenwagen und erschrak, als der alte Mann wieder an mir vorbeiging und murmelte "Man sieht, dass was man weiß"

Auf meinem Heimweg kam ich noch an einem Spielplatz vorbei auf ­den Kinder ausgelassen Ball spielten. Es war eine Freude ihnen zuzuschauen. Wiederum kam plötzlich der alte Mann auf mich zu und sagte: Micha man sieht das, was man weiß. Bevor er wieder verschwand, konnte ich ihm sagen. Sie scheinen mehr zu sehen als ich. Ja sagte er diabolisch lächelnd, ich werde Dir die Wahrheit sagen: Schwäne singen nur einmal in ihrem Leben, nämlich vor ihrem Tod Du freutest Dich also über den Todesgesang des Schwanes. Die Kinder hier hinter uns spielen auf einem von den Nazis errichteten Massengrab - sie schänden also die letzte Ruhe der hier begrabenen Juden, und Du freust Dich an Ihrem Spiel. "Man sieht das was man weiß Micha". Sagte er wiederum und da erst merkte ich, dass ich mich ihm, überhaupt nicht vorgestellt hatte.

Er sagte mir weiterhin: Bei dem schrecklichen Unfall, den Du gesehen hast, kam ein Mann ums Leben der an Kreuzfeld - Jakob erkrankt war, er hat sich selbst getötet. Doch sein Airbag löste nicht aus, ein Konstruktionsfehler den Opel erst durch diesen Unfall erkennen wird und so rettet dieser Selbstmörder viele Menschenleben sagte der alte Mann und ich lauschte ihm gefesselt so lange, bis er urplötzlich und unbemerkt verschwand. 

Ich sah den alten Mann nie wieder und las 2 Monate später in der Zeitung das Opel eine großangelegte Rückrufaktion für Airbags in die Wege leitete.


Und ich finde, es ist eine sehr interessante Geschichte, die mich durch ihre Aussage sehr beeindruckt.



6 Kommentare:

  1. Die Geschichte ist wirklich sehr beeindruckend, Margot.
    Es ist wahr, man sieht was man weiß! Ich finde, es ist soweit auch in Ordnung, nur die Lehre die ich aus dieser Geschichte ziehe ist, dass man nicht zu schnell Urteile fällen sollte.

    Liebe Grüße
    Sonja

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    1. Hallo Sonja, ich gebe dir recht, nur, vieles macht der Mensch aus eben dieser Unwissenheit. Leider sehr oft falsch.

      Liebe Grüße und ein herzliches Dankeschön. Margot.

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  2. Hallo Margot,

    eine wirklich schöne Geschichte. Ich gehöre ja oft zu den Menschen, welche versuchen hinter die "Fassaden" zu blicken, manchmal muss man Dinge aus ganz anderen Gesichtspunkten beleuchten und vieles ist nicht, wie es zu sein scheint :)

    Liebe Grüße und weiterhin eine schöne Woche für Dich
    Björn :)

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    1. Hallo Björn, dein Kommentar ist sehr einleuchtend und gut. Hab vielen Dank dafür. :-)
      Ganz liebe Grüße, Margot.

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  3. Eine Geschichte die lehrt, Dinge zu hinterfragen und nicht einfach nur als das Erlebte wahrzunehmen. Auf jeden Fall eine interessante Geschichte.
    LG Eva

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    1. Danke Eva, ich sehe es auch so. :-)
      Liebe Grüße, Margot.

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