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Montag, 7. Juli 2014

Wolken und Gedanken fliegen ...

... der Himmel ist heute nicht voller Sonnenschein, aber er ist schön mit seinen stets neuen Facetten. Meine Gedanken fliegen in den Himmel, sie lassen einen großen Spielraum zu. So kann ich in alle Länder reisen, ohne mich den Strapazen auszusetzen. Nicht nur in fremde Länder reise ich, sondern lebe das Leben von Menschen, die ich bisher nicht kenne. Ich mag das Geschriebene dieser Menschen und fühle mich in ihre Stimmung ein.




Die Wolken lehren dem Sommer das Fliegen

Nass liegen Kornfelder wie nasse Strohmatten, 
Es ziehen die Wolken im Abend heim, 
Wie Wälder,  die durch die Lüfte fliehen, 
Wälder voll Geister und Schatten.

Das korndürre Tal und den Fluss sie schauen, 
Sie liegen am Himmel wie bei einem See.
Die Wolken lehren dem Sommer das Fliegen;
Viel Sommer sind schon in die Lüfte gestiegen, 
Auf Wolken über die Auen.

Sie reiten wie die Toten vorüber, 
Denen die Herzen starr stille stehen.
Doch Lippen,  die jungen sommerroten, 
Küssen,  werden die Tage auch trüber.

Max Dauthendey   




Mittaghitze

Weißer Staub muss die Mittaghitze tragen; 
Weiße Gänse, die mit den Flügeln schlagen, 
Erschrecken die Stille, sie will etwas sagen.
Weiße Schmetterlinge im Feld sich jagen, 
Die weißen Kamillen am Weg sich nicht zu rühren wagen,
Auch das Unkraut duftet voller Behagen, — 
Es ist alles so liebessatt, und keiner hat was zu klagen.

Max Dauthendey



Im Sommerwald

Im Sommerwald,  wo sich die Blätter drücken, 
Liegt Sonnenschein in kleinen Stücken, 
Drinnen die Mücken schweben und rücken.   
Ich muss mich unter die Stille bücken. 
Vor den finstern Tannenlücken  
Sah ich einen Schmetterling weiß wie einen Geist aufzücken.

Der Wald riecht nach Kien und ist heiß. 
Vielleicht hat hier ein Herz gebrannt,  und nur der Wald davon weiß.

Max Dauthendey




Sommer, der so fröhlich war

Sommer der so fröhlich war,
Er entlässt der Vögel Schaar, 
Tausend Stare weiter ziehn, 
Tausend Lieder jetzt entfliehn.

Auf der Wiese,  die verblüht,
Noch der Himmel einsam glüht,    
Wie die Sehnsucht, die nie stirbt
Und um neue Lieder wirbt.

Sitzt  das Herz am rechten Fleck,
Fällt's nicht wie ein Herbstblatt weg.  
Wechselt auch der Baum sein Kleid,
Lieb kennt keine Jahreszeit. 

Max Dauthendey



Jeder Abend ist ein Abschied, jeder Morgen das Ende der Nacht.


2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    der Sommer mit einem solch schönen Himmel ist toll, allerdings ist es hier eher schwüle und leicht drückend - doch noch immer besser wie der angekündigte Regen.

    Die Geschichten passen heute perfekt zu solch warmen Sommertagen...sie lassen die Gedanken treiben.

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Danke Björn, ja die Gedanken treiben lassen, es sind die richtigen Worte zu diesem Beitrag. Ich habe sie treiben lassen ... es war sehr schön.

      Dir noch einen schönen Tag. Liebe Grüße, Margot.

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