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Montag, 18. August 2014

Das Schilfrohr und der Ölbaum ...

... es wird schon so viel vom Herbst gesprochen, ich wehre mich dagegen, aber wenn ich aus dem Fenster schaue gebe, ich, wenn auch ungewollt, meine Zustimmung. Graue Wolken, Wind, und eine insgesamt graue Stimmung, lassen mich frösteln und auch an den Herbst denken. Hoffentlich kommen noch ein paar schöne Sommertage ... doch jetzt denke ich erst einmal an Fabeln aus aller Welt. Was daran schön ist? Die Fabeln haben Inhalt ... über den man gut nachdenken und seinem Leben einordnen kann.


Herkules

Als Herkules in den Himmel aufgenommen ward, machte er seinen Gruß unter allen Göttern der Juno zuerst. Der ganze Himmel und Juno erstaunte darüber. »Deiner Feindin,« rief man ihm zu, »begegnest du so vorzüglich?« »Ja, ihr selbst,« erwiderte Herkules. »Nur ihre Verfolgungen sind es, die mir zu den Taten Gelegenheit gegeben, womit ich den Himmel verdienet habe.«

Der Olymp billigte die Antwort des neuen Gottes, und Juno ward versöhnt.

Gotthold Ephraim Lessing - Deutschland



Ein Fuchs und eine Bildsäule

Ein Fuchs betrachtete in der Werkstätte eines Bildhauers mit Entzücken verschiedene schöne Bildsäulen. Besonders gefiel ihm eine derselben wegen ihrer vorzüglichen Arbeit und Schönheit. Er untersuchte sie endlich näher und bemerkte nicht das geringste Zeichen von Leben oder Verstand.

»Oh!« rief er aus, »wie schade ist, dass ein so schöner Kopf kein Gehirn hat!«

Die Bildung des Geistes gibt erst der Schönheit des Körpers einen Wert.

Aesop Europa - Griechenland




Das Schilfrohr und der Ölbaum

Über Stärke, Festigkeit und Ruhe stritten sich ein Schilfrohr und ein Ölbaum. Das Rohr, welches von dem Ölbaum darob getadelt ward, dass es aller Stärke entbehre und leicht von allen Winden hin und her bewegt werde, schwieg und sagte kein Wort. Nach einer kleinen Weile erhob sich ein heftiger Sturm; das hin und her geschüttelte Rohr hatte den Windstößen nachgegeben und blieb unbeschädigt, der Ölbaum dagegen, welcher sich den Winden entgegengestemmt hatte, wurde durch deren Gewalt gebrochen.

Aesop - Griechenland


Nun, das Wetter hat sich nicht gebessert, es erinnert noch immer an den Herbst, somit wende ich mich dem Sport / Leichtathletik zu. Dadurch kommen schöne Erinnerungen an meine Jugend zurück.



4 Kommentare:

  1. Das sind sehr schöne Geschichten. Schön knapp und voller Weisheit.
    Die letzte Geschichte passt auch so ein bisschen zum Wetter derzeit, bzw. meinen Gedanken dazu. Die Natur interessiert sich in diesem Jahr so gar nicht für den Kalender. Darum hat es wohl keinen Sinn darüber zu hadern, dass es im August keinen Sommer mehr gibt, sondern einfach die schönen sonnigen Momente genießen, die uns der frühe Herbst uns schenkt. Es werden sicherlich noch welche kommen, obwohl ich für die nächsten Tage was von Herbststürmen gehört habe... Biegen wir uns nicht dagegen, sondern wiegen wir uns im Wind und machen es uns drinnen gemütlich.

    Liebe Grüße
    Sonja

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    1. Hallo Sonja dein Kommentar ist wunderbar und bringt mich zum Schmunzeln.
      Ja, wenn es keinen Sommer mehr im August gibt, dann sollte der Herbst uns schöne, warme Tage geben. Nur bei uns regnet es jetzt schon 7 Tage.
      Deine Worte: "Biegen wir uns nicht dagegen, sondern wiegen wir uns im Wind und machen es uns drinnen gemütlich" finde ich super, Danke.

      Liebe Grüße, Margot.

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  2. Hallo Margot,

    gestern gab es doch - trotz grauem Himmel - plötzlich ein wenig Sonnenlicht und es reichte für einen Spaziergang (auch eine Form von Leichtathletik) zumindest für mich ;)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Hallo Björn ich kann mich nicht erinnern, dass es auch bei uns Sonnenlicht gab. :-) So habe ich ohne Spaziergang Leichtathletik geschaut, wenigstens in Ruhe. :-)
      Liebe Grüße, Margot.

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