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Sonntag, 30. November 2014

Erster Advent ... und eine Weihnachtsgeschichte.


R.B.pixelio.de
Heute ist der 1.Advent und es beginnt die Weihnachtszeit. Es ist kalt geworden, aber es ist noch kein Schnee gefallen. Die Menschen sehen wie die Luft, grau aus, jedenfalls in meinen Augen. Doch in den Geschäften ist alles auf Weihnachten ausgeschmückt und lockt die Menschen zum Kauf ihrer Artikel. Nein, auch ich konnte den "Süßigkeiten" nicht widerstehen und habe zum Advent eingekauft.  Na gut, ich habe schon vorher ein bisschen genascht, muss doch probieren ...

Eigentlich wollte ich zum Weihnachtsmarkt, doch ich sehe davon ab, jedenfalls heute, fühle mich nicht zu wohl. Werde in den nächsten Tagen gehen, denn ich möchte Gewürz-Bonbons kaufen, ich liebe sie, sie verströmen einen herrlichen Duft und schmecken wunderbar. 
Und jetzt, wo ich diese Weihnachtsgeschichte aufschreibe, muss ich an meine Kindheit denken, mit meinen zwei Brüdern. Unsere Eltern hatten, zu ihrem Glück, ein Schloß und Schlüssel fürs Wohnzimmer, sonst wäre es ihnen und uns auch so ergangen.


Die verdorbene Weihnachtsfreude


Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Heiligen Abend vor längerer Zeit, als meine Kinder noch klein waren. Die Große war vier und der Kleine war drei Jahre alt. Wir hatten eine schöne Wohnung im zweiten Stock eines alten Hauses. 
Alles war für das Fest geschmückt und da mein Mann auch am 24. Dezember bis 14 Uhr arbeiten musste, hatten wir den Weihnachtsbaum schon am Vorabend aufgestellt. Wir hatten ihn geschmückt und unter ihm die Geschenke gelegt. Die Wohnzimmertür hatte kein Schloß . Also hat mein Mann beim Verlassen des Wohnzimmers, den schweren Sessel von innen hinter die Tür gezogen. 

Am nächsten Morgen haben die Kinder das letzte Türchen von ihrem Adventkalender aufgemacht. 
Nun würde das Christkind kommen. Gleich wollten sie nachsehen ob es schon dagewesen ist. Die Wohnzimmertür ließ sich nicht öffnen, ich war beruhigt und ging meiner Arbeit nach. Der Kartoffelsalat musste noch zubereitet werden, die Beiden halfen mir dabei. Nachdem wir unsere Vorbereitungen fertig hatten gingen die Kinder in die Wanne. Wir wollten uns am Abend richtig fein machen. Die Kinder gingen ins Kinderzimmer und spielten mit ihren Legosteinen. Ich nahm die Gelegenheit war und nahm in aller Ruhe ein Bad. Bis mein Mann von der Arbeit kam dauerte es noch gut zwei Stunden. 
Ich lag in der Wanne als mal die Große und mal der Kleine reinkamen um zu fragen wie lange ich noch brauche. „ Einen kleinen Augenblick noch.“ sagte ich. Es kam ein „ Ist gut “ als Antwort, die Badezimmertür ging zu, ich hörte das Zuschlagen der Kinderzimmertür und dachte ich könnte noch ein wenig in der Wanne bleiben. Es machte ja auch den Eindruck als würden die Beiden, an diesem besonderen Tag, sich ausgezeichnet vertragen. 
Es waren noch keine zehn Minuten vergangen, als beide Kinder im Bad erschienen, mit glänzenden Augen die ausgepackten Geschenke zeigen die unterm Weihnachtsbaum lagen. 
Nie wieder bin ich so schnell aus der Wanne gestiegen wie an diesem Tag. Abtrocknen und anziehen gingen wie im Flug, dabei heulte ich mir die Augen aus dem Kopf.
Mit vereinten Kräften haben die Kinder die Wohnzimmertür aufgedrückt und den Sessel dabei verschoben. Durch den schmalen Spalt, der dabei entstanden ist, sind sie hineingekrochen und haben alle Geschenke auf ihre Art ausgepackt. 
Kein Foto von leuchtenden Kinderaugen die auf den erstrahlten Weihnachtsbaum blicken. Ich war völlig fertig, die ganze Freude auf das Fest war dahin. Die Wohnzimmertür hatte ich gerade wieder zu gemacht, als mein Mann nach Hause kam. Weinend hatte ich ihm erzählt was passiert war! Der verschwand im Wohnzimmer und packte die Geschenke notdürftig wieder ein. 
Als wäre nichts gewesen machten wir uns einen gemütlichen Nachmittag. Wir saßen in der Küche tranken Kakao und aßen Weihnachtsplätzchen, hörten Musik und erzählten den Kindern Geschichten. 
Wie auch heute noch in vielen Familien, gab es bei uns am Heiligen Abend Kartoffelsalat und Würstchen. Als das Glöckchen klingelte liefen die Kinder ins Wohnzimmer. 
Die Worte klingen mir noch heute im Ohr als mein Sohn nach dem Auspacken rief: „ Das kenn ich ja alles schon!“ 
Heute dreißig Jahre später kann auch ich darüber lachen, damals aber war es für mich der schlimmste Heilige Abend den ich je erlebte. 
Das Erste das wir uns damals nach Weihnachten gekauft haben war ein Schloß für die Wohnzimmertür.
Titel: Die verdorbene Weihnachtsfreude
Autor: Gaby Jung


Samstag, 29. November 2014

Traurige Anna

Es ist ein Tag vor dem 1. Advent, die Luft ist neblig, eigentlich sieht alles neblig aus, auch ich habe eine neblige Stimmung. Für mich bedeutet es, ich kann mich nicht konzentrieren, weil sich meine Gedanken in Nebel auflösen ... nun aber, ich strenge mich an und denke an die Geschichte, die ich erzählen möchte. Es ist nicht meine Geschichte, aber es gibt so viele Menschen, die sie betrifft ... und es gibt so viele betroffene Menschen, die sie nicht erzählen können. Versuchen wir allen Menschen gut zu sein ... besonders in der Weihnachtszeit. 



Traurige Anna

„Neeeiiin!!!“ Max verzieht sein hübsches Gesicht in eine wütende Grimasse und streckt die Zunge heraus. „Ich will nicht ins Bett.“ „Schon wieder trotzig, oh je“, Mama Karin kann ein Lied davon singen. Nach ihrem stressigen Job im Büro hat sie weder Kraft noch Nerven, gegen ihr Nesthäkchen anzukämpfen. 
Wie gut, dass Anna ihre Große in diesem Alter so vernünftig und brav war, sonst hätte sie vergebens auf ein Geschwisterchen gehofft. Damals mit Peter war vieles leichter gewesen – vor dem großen Streit. Mit einem Seufzer lässt sie Max auf den Boden zurückgleiten. „Lass’ nur Mama, ich mach’ das schon.“

Beherzt nimmt Anna ihren Bruder an der Hand, der ist davon so überrascht, dass er ohne Widerworte hinter ihr hertrottet. „Nach der Scheidung meiner Eltern war meine Mutter einfach überfordert. Mein Vater zahlte keinen Unterhalt und die Sozialhilfe reichte hinten und vorne nicht. Da habe ich ihr geholfen, so gut ich konnte.“ Anna stockt ... und beobachtet, wie sich ihr Psychologe eifrig Notizen macht. Soll sie ihm die ganze Wahrheit sagen? Über die einsamen Nachmittage – während sie auf ihren Bruder aufpassen musste statt draußen mit den Nachbarskindern unbeschwert herumzutoben. 

Über die haltlosen Vorwürfe ihrer Mutter – sie wäre faul und undankbar, hänge den ganzen Tag nur herum anstatt im Haushalt mitzuhelfen. Über den mütterlichen Zorn – dessen Schläge so schmerzhafte Erinnerungen hinterlassen haben. Oder, wie mies das Gefühl ist, die sturzbesoffene und bitterlich heulende Mutter liebevoll tröstend ins Bett zu bringen. ... sie schweigt, findet keine Worte das Unbeschreibliche auszudrücken.

Ihre Augen füllen sich mit Tränen, wie so oft in letzter Zeit. Anna hat keine starken Wurzeln, die sie halten. Sie besitzt auch keine Flügel, die sie tragen. Aber sie ist meine beste Freundin, denn ich kann mich auf sie jederzeit verlassen.

Auf meine Freundin kann ich mich auch immer verlassen.



Freitag, 28. November 2014

Herbstmagie

Gestern habe ich den Autor, Dichter Norbert van Tiggelen vorgestellt. Heute möchte ich wieder einige Gedicht von ihm wiedergeben. Sie gefallen mir, weil sie fließend geschrieben sind, Inhalt haben und sie machen mir Spaß. Die gleichen Dinge gefallen mir auch bei der Dichterin Anita Menger. Ihre Gedichte sind sehr schön und lesen sich gut. Diese Gedichte verzaubern den Herbst ... und ich habe wunderschöne Fotos dazu, von pixelio.de eingestellt. Ein herzliches Dankeschön geht an alle Fotograf/innen deren Fotos ich verwenden darf.

Rike_pixelio.de
Herbstmagie

Wenn der Wind zum Sturm sich bäumt,
Bauers Feld ist brav geräumt,
Drachen hoch am Himmel stehen,
Raben schaurig lautstark krähen;

wenn der Kürbis leuchtend lacht,
Brennholz sanft im Ofen kracht,
Raureif auf den Wiesen glänzt,
Klara ihre Arbeit schwänzt;

wenn die Nächte länger werden,
eilig sausen Wolkenherden,
Laub fällt von den Bäumen nieder,
singt mach Hexlein Freudenlieder.

Norbert van Tiggelen

Betty_pixelio.de


JouJou_pixelio.de
Märchenwelt


Großmutter nahm das Buch zur Hand
und ihre Stimme, warm und klar,
entführte uns in eine Welt,
die fremd und voller Zauber war.

Wir flogen mit den sieben Raben
und standen vor dem Knusperhaus,
dann folgten wir dem kleinen Muck
in die weite Welt hinaus.

Wir kamen ins Schlaraffenland, 
wo Milch und süßer Honig fließt
und spürten wie die Erde bebt
wenn unverhofft ein Riese niest.

Wir hatten Angst um das Schneewittchen
als es die Apfelhälfte nahm
und freuten uns mit Aschenputtel,
als diese ihren Prinz bekam.

Auch nachts, als wir schon lange schliefen,
nahm eine Fee uns an die Hand
und führte uns, in unsren Träumen,
ins zauberhafte Märchenland.

von Anita Menger


Hermes_pixelio.de


Mandy Graupner_pixelio.de

   Abendschimmer

Noch eben stand Prinz Lenz im Zimmer.
Das Bild verblasst und dir wird klar,
der Glanz verweht, bleibt nicht für immer.
Zu Ende neigt sich Jahr um Jahr.
Gen Süden zieht die Vogelschar.
Doch golden strahlt im Abendschimmer
was wirklich von Bedeutung war.

Anita Menger



Donnerstag, 27. November 2014

Lebensregeln

Heute sieht der Himmel nach Schnee aus, aber die Luft ist mild und ich frage mich, kommt er oder nicht ... meine Antwort, ich weiß es nicht. Am Sonntag fängt der Advent an, also weihnachtliche Stimmung, somit für mich eine Durcheinander-Stimmung. So werde ich auch heute schreiben, durcheinander ...


Lebensregeln

Das Leben gern zu leben,
musst du darüber stehn!
Drum lerne dich erheben!
Drum lerne - abwärts sehn!

Den edelsten der Triebe
veredle mit Bedachtung:
zu jedem Kilo Liebe
nimm ein Gran Selbstverachtung!

Friedrich Nietzsche


Ein Weib

Sie hatten sich beide so herzlich lieb,
Spitzbübin war sie, er war ein Dieb.
Wenn er Schelmenstreiche machte,
Sie warf sich aufs Bett und lachte.

Der Tag verging in Freud und Lust,
Des Nachts lag sie an seiner Brust.
Als man ins Gefängnis ihn brachte,
Sie stand am Fenster und lachte.

Er ließ ihr sagen: O komm zu mir,
Ich sehne mich so sehr nach dir,
Ich rufe nach dir, ich schmachte -
Sie schüttelt' das Haupt und lachte.

Um sechse des Morgens ward er gehenkt,
Um sieben ward er ins Grab gesenkt;
Sie aber schon um achte
Trank roten Wein und lachte.

Heinrich Heine


Und ich möchte noch einen Dichter der Neuzeit vorstellen, Norbert - van - Tiggelen. Seine Gedichte habe ich durch Google+ kennengelernt, sie gefallen mir sehr gut. Nun möchte ich von ihm folgende Gedichte vorstellen, es ist eine Hommage an die Bergwerk-Kumpel, somit auch an den Mann meiner Freundin.

http://www.mystorys.de/profil/NorbertvanTiggelen


Mit diesen Gedichten möchte ich meine Freundin und ihren Mann grüßen. Er hat viele Jahre im Bergbau gearbeitet und wirklich seine Knochen kaputt gemacht.  





Herzlichst Margot

Mittwoch, 26. November 2014

Erkennst Du Dich wieder ?????

Heute ist es kalt, die Sonne scheint aber trotzdem und lässt mich Sinnen. Doch erst als ich diese Zeilen gelesen habe, ob ich mich wiedererkenne. Ja ich erkenne mich und fand diese Zeit, die erfragt wird, sehr schön. Trotzdem möchte ich, zur jetzigen Zeit, nicht auf den Computer verzichten. Der Computer vermittelt mir so viel Lehrstoff, wie ich es nie aus Zeitungen erreichen könnte. Ja, jeder Fortschritt hat auch Nachteile, doch ich kenne, nein, erkenne auch die Vorteile der Vergangenheit ...


Erkennst Du Dich wieder ?????

Wenn Du nach 1979 geboren wurdest, hat das hier nichts mit Dir zu tun. 
Wenn Du magst, darfst Du aber trotzdem weiterlesen.
Bedenkenswert, bemerkenswert, erstaunlich:
Wenn Du als Kind in den 50er, 60er oder 70er-Jahren lebtest, 
ist es zurückblickend kaum zu glauben, 
dass wir so lange überleben konnten.
Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte und Airbags. 
Unsere Bettchen waren angemalt mit strahlenden Farben voller Blei und Cadmium. 
Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne Schwierigkeiten öffnen, 
genauso wie die Flasche mit dem Bleichmittel. 
Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung für unsere Fingerchen.
Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm. 


Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht aus Flaschen. 
Wir bauten Wagen aus Seifenkisten 
und entdeckten während der ersten Fahrt den Hang hinunter, 
dass wir die Bremsen vergessen hatten. 
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.
Wir verließen morgens das Haus zum Spielen. 
Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu Hause sein, 
wenn die Straßenlaternen angingen. 
Niemand wusste, wo wir waren, und wir hatten nicht einmal ein Handy dabei.
Wir haben uns geschnitten, brachen uns Knochen und Zähne, 
und niemand wurde deswegen verklagt. 
Es waren eben Unfälle. Niemand hatte Schuld, außer wir selbst. 
Keiner fragte nach Aufsichtspflicht. 
Kannst Du Dich noch an solche Unfälle erinnern? 
Wir kämpften und schlugen einander manchmal grün und blau. 



Damit mussten wir leben, denn es interessierte die Erwachsenen nicht.
Wir aßen Kekse, Brot dick mit Butter, 
tranken viel und wurden trotzdem nicht dick. 
Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche 
und niemand starb an den Folgen.
Wir hatten keine Computer, wir hatten Freunde. 
Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße. 
Wenn nicht, dann klingelten wir bei ihnen. 
Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln, 
sondern gingen einfach hinein. 
Ohne Termin und ohne Wissen unserer Eltern. 
Keiner brachte uns und keiner holte uns.
Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstücken und Tennisbällen. 
Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiung traf nicht ein: 
Die Würmer lebten nicht in unseren Mägen für immer weiter 
und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele Augen aus.




Beim Fußballspielen durfte nur mitmachen, wer gut war. 
Wer nicht gut war, musste lernen, mit Enttäuschungen klar zu kommen.
Manche Mitschüler waren nicht so schlau wie andere.
Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen. 
Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden 
oder gar zur Änderung der Leistungsbewertung.
Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen. 
Das war klar und keiner konnte sich verstecken. 


Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar, 
dass die Eltern ihn da nicht aus dem Schlamassel heraushauen würden. 
Im Gegenteil: Sie waren der gleichen Meinung, wie die Polizei.
All das hat unsere Generation geprägt. 
Sie hat eine Fülle von innovativen Problemlösern 
und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht. 
Wir hatten viele Freiräume und lernten, 
mit Erfolg, Misserfolg und Verantwortung umzugehen.


Hast Du Dich wiedererkannt? Gehörst Du auch dazu?


Und ja, ich habe mich wiedererkannt und fand diese Zeit sehr schön, auch wenn ich Atembeschwerden bekomme bei den Gedanken an meine (gefahrvolle) Kindheit. Doch nur so habe ich vieles gelernt ...



Herzlichst Margot

Dienstag, 25. November 2014

Freunde sind Engel

Es ist der Anfang einer neuen Woche, der Himmel ist getrübt oder nur mein Auge? Mein Sehtest sagt mir, mein rechtes Auge sieht etwas schlecht aber es hat eigentlich nichts mit meiner Geschichte zu tun. Mein innerer Blick geht zurück zur Schulzeit, wo ich nicht gerne hingegangen bin. Oder ... doch, eigentlich ja, ich habe einiges gelernt, womit ich gut durchs Leben gekommen bin. Was für mich sehr wichtig war, war das Lesen. Lesen erweitert den eigenen Horizont um das Vielfache. Und, was für mich in der Schule auch noch wichtig war, man lernt Menschen kennen ... so wie in dieser Geschichte.


Freunde sind Engel

Eines Tages, ich war gerade das erste Jahr auf der High School, sah ich ein Kind aus meiner Klasse nach Hause gehen. Sein Name war Kyle. Es sah so aus, als würde er alle seine Bücher mit sich tragen. Ich dachte mir: "Warum bringt wohl jemand seine ganzen Bücher an einem Freitag nach Hause? Das muss ja ein
richtiger Dummkopf sein." Mein Wochenende hatte ich schon verplant (Partys und ein Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag), also zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.

Als ich weiter ging, sah ich ein Gruppe Kinder in seine Richtung laufen. Sie rempelten ihn an, schlugen ihm seine Bücher aus den Armen und schubsten ihn, so dass er in den Schmutz fiel. Seine Brille flog durch die Luft, und ich beobachtete, wie sie etwa drei Meter neben ihm im Gras landete. Er schaute auf und ich sah diese schreckliche Traurigkeit in seinen Augen. Mein Herz wurde weich. Ich ging zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und suchte seine Brille, und sah Tränen in seinen Augen. Als ich ihm seine Brille gab, sagte ich: "Diese Typen sind Blödmänner.." 

Er schaute zu mir auf und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein Gesicht. Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit zeigten. Ich half ihm seine Bücher aufzuheben und fragte ihn, wo er wohne. Es stellte sich heraus, dass er in meiner Nähe wohnt, also fragte ich ihn, warum ich ihn vorher nie gesehen habe. Er erzählte mir, dass er zuvor auf eine Privatschule gegangen war. Ich hätte mich nie mit einem Privat-Schul-Kind abgeben. 
Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns; und ich trug seine Bücher. Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl. Ich fragte ihn, ob er Lust hätte mit mir und meinen Freunden am Samstag Fußball zu spielen. Er sagte zu. Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen, und je mehr ich Kyle kennen lernte, desto mehr mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso über ihn.

Es begann der Montag Morgen, und auch Kyle mit dem riesigen Bücherstapel war wieder da. Ich stoppte ihn und sagte: "Oh man, mit diesen ganzen Büchern wirst du eines Tages noch mal Richtige Muskeln bekommen." Er lachte und gab mir einen Teil der Bücher. Während der nächsten vier Jahre wurden Kyle und ich richtig gute Freunde.

Als wir älter wurden, dachten wir übers College nach. Kyle entschied sich für Georgetown, und ich mich für Duke. Ich wusste, dass wir immer Freunde sein werden, und diese Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen würden. 
Er wollte Arzt werden und ich hatte vor eine Fußballer-Karriere zu machen. Kyle war Abschiedsredner unserer Klasse. Ich neckte ihn die ganze Zeit, indem ich sagte, er sei ein Dummkopf. Er musste eine Rede für den Schulabschluss vorbereiten. Ich war so froh, dass ich nicht derjenige war, der sprechen musste.
Abschlusstag, ich sah Kyle. Er sah großartig aus. Er war einer von denen, die während der High School zu sich selber finden und ihren eigenen Stil entwickeln. Er hatte mehr Verabredungen als ich und alle Mädchen mochten ihn. Manchmal war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer dieser Tage. Ich konnte sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös war. Ich gab ihm einen Klaps auf den Rücken und sagte: "Hey, großer Junge, du wirst großartig sein." Er sah mich mit einem jener Blicke (die wirklich dankbaren) an und er lächelte. "Danke!", sagte er. 
Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz und fing an: "Der Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die dir halfen, diese schweren Jahre zu überstehen. Deinen Eltern, Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern, vielleicht einem Trainer... aber am meisten Deinen Freunden. Ich sage euch, das beste Geschenk, das ihr jemandem geben könnt, ist eure Freundschaft. Lasst mich euch eine Geschichte erzählen."

Ich schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem Tag erzählte, an dem wir uns das erste mal trafen. Er hatte geplant, sich an diesem Wochenende das Leben zu nehmen. Er erzählte weiter, dass er seinen Schrank in der Schule ausgeräumt hat, so dass seine Mutter es später nicht tun müsste, und darum trug sein ganzes Zeug nach Hause. 
Er schaute mich an und lächelte. "Gott sei Dank, ich wurde gerettet. Mein Freund hat mich von dieser unsäglichen Sache bewahrt." Ich konnte spüren, wie die Masse den Atem anhielt als dieser gutaussehende, beliebte Junge uns von seinem schwächsten Augenblick im Leben erzählte. Ich bemerkte wie seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber sahen, genau das selbe, dankbare Lächeln. 
Niemals zuvor spürte ich solch eine tiefe Verbundenheit.

Unterschätze niemals die Macht Deines Handelns. Durch eine kleine Geste kannst du das Leben einer Person ändern. Zum Guten oder zum Bösen. Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf jede Art und Weise. Sieh' das Gute in anderen.

Freunde sind Engel, die uns wieder auf die Beine helfen, wenn unsere Flügel vergessen haben wie man fliegt.



Montag, 24. November 2014

Irrtümer

Was für ein herrliches Herbstwetter, die Sonne scheint und der Himmel strahlt in einem wunderschönen Blau. Ich habe gerade gefrühstückt, nach einem Model von früher, also nicht ungesund, sondern lecker ohne Zwang, dieses oder jenes nicht zu essen, weil es ungesund sein könnte. Nein, ich habe gegessen, was schmeckt, auch Schokolade. Ein süßes Leckermäulchen war und bin ich, denn Süßigkeiten haben mein Leben begleitet. Freude und Frohsinn haben sie mir gebracht. Nein, nicht pfundweise sondern in kleinere Mengen, habe ich alles genossen, aber es war ausreichend und ich muss mir jetzt, wo ich älter geworden bin, nichts vorwerfen, wie dieser Mensch der diese Geschichte geschrieben hat ...
  
Er erzählt folgendes ...


Irrtümer

Die Welt ist schon komisch. Ein ganzes Leben lang habe ich mich falsch ernährt und war noch im festen Glauben nur das Beste für meinen Körper zu tun ...

Habe immer nur gute Butter gegessen, niemals Alkohol getrunken oder Schokolade angerührt. Plötzlich soll das alles nicht richtig gewesen sein. Butter ist plötzlich Gift für das Blut, Rotwein gut für den Kreislauf und Schokolade baut Stress ab und schüttet Glückshormone aus, wer soll das noch verstehen. Früher haben einen die Leute schief angesehen, wenn man Margarine zum Schnitten schmieren nahm, heute wird man schon schief angesehen, wenn man nur Butter im Kühlschrank liegen hat. Wer In vergangenen Zeiten öfter zur Rotweinflasche griff war sofort als Zechbruder abgestempelt und man sagte ihm oder ihr ein baldiges Ende nach. Heute dagegen bescheinigen, sogar führende Mediziner, speziell Rotwein eine gesundheitsfördernde Wirkung, ja wer sich regelmäßig nicht mehr als zwei bis drei Gläschen am Tage einverleibt soll sogar eine höhere Lebenserwartung haben. Wer soll das noch geistig nachvollziehen können. Besonders ärgert mich allerdings die Sache mit der Schokolade, das ganze Leben habe ich auf die
vorzüglich schmeckende Leckerei verzichtet und alle Warnungen über die Schädlichkeit von Schokolade für bare Münze genommen. Wie oft habe ich mir auch noch als erwachsener Mensch die Nase an der Scheibe des Süßwarengeschäftes plattgedrückt aber die Angst vor Fettleibigkeit, verfaulten Zähnen oder Darmträgheit war zu groß. Heute, alles Quatsch, das Zeug macht glücklich und froh. Ich bin um viele glückliche Jahre meines Lebens betrogen worden, warum habe ich nur auf die Leute gehört ?


Nein, ich Margot, habe nie auf solche falschen Ratgeber gehört, Gott sei Dank ... und ich bin ein zufriedener Mensch geworden. Das wünsche ich auch euch, sagt nicht immer "Nein" auf die kleinen Freuden des Lebens. Es sind kleine Freuden, aber es sind Freuden.



Sonntag, 23. November 2014

Wie Gott das Essen erschuf

Fröhlich bin ich in den Tag gestartet, auch wenn mein Aufstehen etwas beschwerlich war, man ist ja keine Zwanzig mehr. :-) Doch die Nacht war für meine Verhältnisse ganz ordentlich. So griff ich auch zu einem ordentlichen Frühstück und einer kleinen (Fress) Geschichte. So richtig glaube ich nicht, dass es sich wie in der Geschichte zugetragen hat, aber sie liest sich amüsant ...


Am Anfang...

... bedeckte Gott die Erde mit Brokkoli, Blumenkohl und Spinat, grünen und gelben und roten Gemüsesorten aller Art, dass Mann und Frau lange und gesund leben konnten. 
Und Satan schuf Mövenpick und Bahlsen. Und er fragte: "Noch ein paar heiße Kirschen zum Eis?" Und der Mann antwortete "Gerne" und die Frau fügte hinzu: "Mir bitte noch eine heiße Waffel mit Sahne dazu." Und so gewannen sie jeder 5 Kilo .
Und Gott schuf den Joghurt, um der Frau jene Figur zu erhalten, die der Mann so liebte. 
Und Satan brachte das weiße Mehl aus dem Weizen und den Zucker aus dem Zuckerrohr und kombinierte sie. Und die Frau änderte ihre Konfektionsgröße von 38 auf 46.
Also sagte Gott: "Versuch doch mal meinen frischen Gartensalat." 
Und der Teufel schuf das Sahnedressing und den Knoblauchtoast als Beilage. Und die Männer und Frauen öffneten ihre Gürtel nach dem Genuss um mindestens ein Loch.
Gott aber verkündete: Ich habe Euch frisches Gemüse gegeben und Olivenöl, um es darin zu garen." 
Und der Teufel steuerte kleine Bries und Camemberts, Hummerstücke in Butter und Hähnchenbrustfilets bei, für die man schon fast einen zweiten Teller benötigte. Und die Cholesterinwerte des Menschen gingen durch die Decke.
Also brachte Gott Laufschuhe, damit seine Kinder ein paar Pfunde verlören. 
Und der Teufel schuf das Kabelfernsehen mit Fernbedienung, damit der Mensch sich nicht mit dem Umschalten belasten müsste. Und Männer und Frauen weinten und lachten vor dem flackernden Bildschirm und fingen an, sich in Jogginganzüge aus Stretch zu kleiden.
Darauf hin schuf Gott die Kartoffel, arm an Fett und von Kalium und wertvollen Nährstoffen strotzend. 
Und der Teufel entfernte die gesunde Schale und zerteilte das Innere in Chips, die er in tierischem Fett briet und mit Unmengen Salz bestreute. Und der Mensch gewann noch ein paar Pfunde mehr.
Dann schuf Gott mageres Fleisch, damit seine Kinder weniger Kalorien verzehren mussten, um trotzdem satt zu werden. 
Und der Teufel schuf McDonalds und den Cheeseburger für 99 Cent. Dann fragte Luzifer: "Pommes dazu?" Und der Mensch sagte: "Klar - 'ne extra große Portion mit Majo!" 
Und der Teufel sagte "Es ist gut." Und der Mensch erlitt einen Herzinfarkt.

Gott seufzte und schuf die vierfache Bypassoperation am Herzen. 
Und der Teufel erfand die gesetzliche Krankenversicherung.




Samstag, 22. November 2014

Warum? Alkohol ...

Das Wetter ist heute wunderschön, die Sonne scheint und die Temperatur ist angenehm. Eigentlich ist es ein Tag um glücklich und zufrieden zu sein. Eigentlich ... aber ich habe das Internet durchgesehen und nachfolgendes Schreiben gefunden. Ja, ich weiß, ich könnte es übersehen, aber ich möchte es Menschen zum Lesen geben damit sie vielleicht aufmerksam werden. Ich habe kein Fahrzeug, doch so ein Mensch wie hier beschrieben, könnte es auch auf mich abgesehen haben ... deshalb, ich muss es schreiben. Diese Geschichte ist schon seit 2005 im Netz zu finden, aber ich habe sie erst heute gelesen ...


Warum?

Ich ging zu einer Party, Mami, und dachte an deine Worte. Du hattest mich gebeten, nichts zu trinken, und so trank ich keinen Alkohol. 

Ich fühlte mich ganz stolz, Mami, genauso wie Du es vorhergesagt hattest.
Ich habe vor dem Fahren nichts getrunken, Mami, auch wenn die anderen sich mokierten.

Ich weiß, dass es richtig war, Mami, und dass du immer recht hast. Die Party geht langsam zu Ende, Mami, und alle fahren weg. 

Als ich in mein Auto stieg, Mami, wusste ich, dass ich heil nach Hause kommen würde: aufgrund deiner Erziehung - so verantwortungsvoll und fein. 

Ich fuhr langsam an, Mami, und bog in die Straße ein. Aber der andere Fahrer sah mich nicht, und sein Wagen traf mich mit voller Wucht.

Als ich auf dem Bürgersteig lag, Mami, hörte ich den Polizisten sagen, der andere sei betrunken. Und ich bin diejenige, die dafür büßen muss. 

Ich liege hier im Sterben, Mami, ach bitte, komm' doch schnell. Wie konnte mir das passieren? Mein Leben zerplatzt wie ein Luftballon.

Ringsherum ist alles voll Blut, Mami, das meiste ist von mir. Ich höre den Arzt sagen, Mami, dass es keine Hilfe mehr für mich gibt. 

Ich wollte dir nur sagen, Mami, ich schwöre es, ich habe wirklich nichts getrunken. Es waren die anderen, Mami, die haben einfach nicht nachgedacht. 

Er war wahrscheinlich auf der gleichen Party wie ich, Mami. Der einzige Unterschied ist nur: Er hat getrunken, und ich werde sterben. 

Warum trinken die Menschen, Mami? Es kann das ganze Leben ruinieren. 

Ich habe jetzt starke Schmerzen, Mami, wie Messerstiche so scharf. Der Mann, der mich angefahren hat, Mami, läuft herum, und ich liege hier im Sterben. Er guckt nur dumm. 

Sag' meinem Bruder, dass er nicht weinen soll, Mami. Und Papi soll tapfer sein.

Und wenn ich dann im Himmel bin, Mami, schreibt ''Papis Mädchen'' auf meinen Grabstein. 

Jemand hätte es ihm sagen sollen, Mami, nicht trinken und dann fahren. Wenn man ihm das gesagt hätte, Mami, würde ich noch leben. 

Mein Atem wird kürzer, Mami, ich habe große Angst. Bitte, weine nicht um mich, Mami. Du warst immer da, wenn ich dich brauchte.

Ich habe nur noch eine letzte Frage, Mami, bevor ich von hier fortgehe: 
Ich habe nicht vor dem Fahren getrunken, warum bin ich diejenige, die sterben muss? 


ANMERKUNG:

Dieser Text in Gedichtform war an der Springfield High School (Springfield, VA, USA) in Umlauf, nachdem eine Woche zuvor zwei Studenten bei einem Autounfall getötet wurden. Unter dem Gedicht steht folgende Bitte:

Jemand hat sich die Mühe gemacht, dieses Gedicht zu schreiben. Gib es bitte an so viele Menschen wie möglich weiter. Wir wollen versuchen, es in der ganzen Welt zu verbreiten, damit die Leute endlich begreifen, worum es geht.

Herzlichst Margot.

Freitag, 21. November 2014

Kopf oder Zahl?

Gestern war ich Einkaufen und heute darf ich, vom Fenster aus, den Himmel beobachten. Er zeigt heute ein etwas freundlicheres Gesicht und lässt mich nachdenklich werden. So geht mein Blick nach oben, also in den Himmel, aber meine Gedanken bleiben an der Erde. Ich muss an meine Eltern denken, die schon vor vielen Jahren verstorben sind und an meinen Pflegebruder, der auch schon vor ein paar Jahren für immer die Erde verlassen hat. Und wenn ich an meinen eigentlichen Bruder denke, dann denke ich auch an diese Geschichte ... nein, wir zanken uns nicht, aber trotzdem denke ich an ihn und an sein egoistisches Benehmen ... es gibt so viele Menschen, die alles falsch machen, aber vom Gegenteil überzeugt sind. Möge er glücklich sein ... 


Kopf oder Zahl?


Zwei gehen denselben Weg. Man hieß sie losgehen und schickte sie fort. Aber das Ziel wissen sie nicht. Immer streiten die zwei sich, sie können sich nicht vertragen. Doch sind sie Geschwister, die einander nicht verlassen. Einer ist groß und drahtig, schnell kann er alles überblicken.
Wie ein Ritter auf seinem Ross. Der andere ist klein und anmutig, gewandt, aber leicht ablenkbar, gleich einem Schmetterling. Einer ist realistisch, vernünftig, redegewandt. Er trifft keine unbedachten Entscheidungen. Er liest die Landkarte und die Fahrpläne, er fragt nach dem Weg, er denkt an Wetter und Tageszeit, an Geld und Sicherheit. 
Er ist diszipliniert, manchmal sogar hart, gegen sich, gegen andere. Er will gerecht sein: Was für sich gilt, gilt auch für andere. Er will geachtet sein undbeherrscht alle Fertigkeiten des gesellschaftlichen Lebens. Er trägt sein Gesicht wie eine Maske, die nicht so leicht zu durchschauen ist. Der andere ist ein Tänzer, ein Gaukler zuweilen. Er hat viele Masken in seinem Rucksack, aber nur selten trägt er eine, und wenn, dann nur zum Spiel. Er ist leidenschaftlich, erlebt alles zum ersten Mal und hält sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf. Entscheidungen trifft er nicht durch Überlegen, sie fallen ihm ein, und seine Schritte sind sicher und leicht. Spricht er, so ist es ein Erzählen. Fragt er, so sucht er nach Möglichkeiten, nicht nach Gewissheiten. Manchmal ist er laut und lebenslustig, zuweilen aber auch still und in sich gekehrt. 

Doch sind seine Sinne allzeit offen, und seine Wege sind verschlungen, Umwege in den Augen seines Bruders. Diese zwei gehen denselben Weg, müssen es, sie brauchen sich und können ohne einander nicht sein. Von Geburt an sind sie miteinander verbunden, eben wie Geschwister, ja, wie Zwillinge. Doch die Blume, die sie am Wegesrand sehen, ist nicht dieselbe, und stehen sie vor einer Weggabelung, dann sieht man sie eine Münze werfen: Kopf oder Zahl?