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Donnerstag, 31. Dezember 2015

Hinein ins Neue Jahr ...

 Heute Nacht ist es soweit, es geht ins neue Jahr, ins Jahr 2016. Was wird es uns bringen? Hoffentlich nur Gutes und viel Gesundheit. 


Ich bin ein Schwein und bringe Dir Glück,
lass Deine alten Sorgen zurück
Wir wollen zum Schornsteinfeger reiten,
der wird uns ein Tässchen Klee bereiten.
Mit so viel Glück Du wirst schon sehen,
kann im neuen Jahr gar nichts schief gehen.





Lasst uns froh das Jahr beschließen
Autor: unbekannt
Lasst uns froh das Jahr beschließen,
was es immer auch gebracht!
Mocht' uns manches auch verdrießen,
haben wir doch mehr gelacht
voller Freude, voller Lust,
laut hinaus aus voller Brust.

Lasst uns froh ins Neue schauen,
dass es stets nur Gutes bringt!
Lasst uns blind darauf vertrauen,
dass uns alles wohl gelingt,
was wir planen, was wir hoffen.
Hold steh uns die Zukunft offen.


Lasst uns froh die Gläser heben
auf ein gutes, neues Jahr!
Fördern soll es unser Streben,
bannen soll es Notgefahr.
Horchet, wie die Glocken klingen!
Frieden sollen sie uns bringen.




Allen Lesern und Leserinnen meines Blogs, aus allen Ländern dieser Welt,
wünsche ich einen ...



... und sage Dankeschön. Ich freue mich, dass ihr gerne auf meine Webseite kommt. Bleibt gesund und munter.


Mittwoch, 30. Dezember 2015

Silvester kommt ...


Erinnerungen   sind   kleine   Sterne,  liebe Claudia, 
die tröstend in das Dunkel unserer Trauer leuchten.



Heute werde ich versuchen, meinen Tag, als ganz normalen Tag des Lebens zu begehen. Es sind noch 2 Tage bis zum Jahresende und das neue Jahr, das Jahr 2016 wartet schon. Wir nennen den Übergang ins "Neue Jahr", Silvester, über diesen Tag schreibt Jens-Robert Schulz folgende Worte ...


Silvester

von 

Jens-Robert Schulz

Silvester ist ein fröhliches Fest am 31. Dezember. Es ist vor allem ein Fest der Erwachsenen. Sie feiern das Ende des alten und den Beginn des neuen Jahres. Anders als zu Weihnachten - dem Fest der Familie - treffen sich zu Silvester Freunde und feiern zusammen. Das Fest beginnt normalerweise am Abend und endet nach Mitternacht. Manchmal dauert es auch bis in die frühen Morgenstunden des 1. Januars. Geschenke aber gibt es normalerweise nicht.

Feste zum Jahreswechsel gab es eigentlich immer schon. Die Kirche gab diesen alten heidnischen Festen neue christliche Bedeutungen. Der 31. Dezember hat seinen Namen von Papst Silvester I. Er war von 314 bis 335 das Oberhaupt der christlichen Kirche. Dieser Papst bekehrte den römischen Kaiser Konstantin den Großen zum Christentum. Der wiederum machte es zur Staatsreligion und es verbreitete sich im ganzen Römischen Reich. Im Jahre 354 feierte man zum ersten Mal "Silvester".

Viele Familien feiern den Silvesterabend mit ihren Freunden zu Hause, besuchen eine Silvesterfeier, einen Silvesterball oder ein Restaurant. Kinder treffen sich in den Abendstunden auf der Straße und ziehen umher. Es macht ihnen Spaß, sich gegenseitig oder andere Leute mit "Knallern" zu erschrecken. Wer jedoch einen Hund hat, der geht zu Silvester ungern nach draußen. Der kleine Kerl möchte sich nämlich vor dem Lärm und dem Krach am liebsten in einer dunklen Ecke verstecken und zittert am ganzen Leib. Hunde hören bekanntlich achtmal besser als Menschen.

Den Höhepunkt des Silvesterfestes bildet das Feuerwerk. Es beginnt um zwölf Uhr Mitternacht und verjagt symbolisch die Geister des alten Jahres. Die Menschen stoßen mit einem Glas Sekt an; wünschen sich alles Gute für das neue Jahr; betrachten oder beteiligen sich am Feuerwerk und telefonieren mit ihren Verwandten und Freunden, die andernorts feiern.


Jens- Robert Schulz schreibt von Hunden die sich erschrecken, ich muss an meine Katze denken, die ich mal hatte. Sie ist zu Silvester unter den Schlafzimmerschrank gekrochen, wegen der Knallerei, und kam erst zu Neujahr wieder hervor.

So, nun warten wir auf die Tage die da kommen und ich hoffe, sie gehen mit Frohsinn vorbei. 







Am Anfang steht der Januar,
da sind wir meist des Geldes bar.
Im Februar, da wird genarrt,
bis Aschermittwoch uns erstarrt.
Ostern und Blumen krönen März,
öffnen so langsam Sinn und Herz.
Jetzt ist es Zeit für den April
beginnt mit Scherz, macht was er will.
Im milden Mai Hormonalarm,
da ist nicht nur die Sonne warm.
Der Juni ist jetzt nicht mehr fern,
nun essen wir die Kirschen gern.
Den Juli mögen Kinder sehr,
die Schule aus, Urlaub am Meer.
Heiss brennt die Sonne im August,
die Ernte ist des Bauers Lust.
September steht uns jetzt ins Haus,
wir holen die Pullover raus,
und haben den Oktober gern,
mit neuem Wein und Walnußkern.
November fällt das letzte Blatt,
wenn grauer Sturm kein Ende hat.
Dezember kommt der Weihnachtsmann,
dann fängt alles von vorne an.


©   Claudia Duhonj-Gabersek




Montag, 28. Dezember 2015

Abschied

Heute werde ich wieder einsteigen, in mein Blog-Leben, leider nicht mit Jubel, dazu ist mein Herz zu schwer. Ein lieber Mensch unserer Blog-Gemeinde und meine beste Freundin, hat uns für immer verlassen. Sie musste einen Weg gehen, von wo es kein zurück mehr gibt. Ich wollte es nicht schreiben, aber ich weiß, es gibt Menschen, die ihr auch gerne ein Wort zum Abschied sagen möchten ... aber bitte, nur ganz, ganz leise, am besten in Gedanken ... Deshalb diese Worte und ich weiß nicht, ob ich es richtig mache, aber meine Trauer braucht einen Ausgang ...


Liebe Claudia (Overmann), du hast dir so viele und große Sorgen um deinen Mann gemacht, doch der Herr wollte dich, ... verzeih ihm. Ich weiß nicht, ob ich es kann ...

Den Weg, den Du vor Dir hast,
kennt keiner.
Nie ist ihn einer so gegangen,
wie Du ihn gehen wirst.
Es ist Dein Weg.

Das Schicksal ließ dir keine Wahl.
Dein Lächeln aber wird mir bleiben;
in meinem Herz als Sonnenstrahl
kann selbst der Tod es nicht vertreiben.


Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel,
sondern wie ein kostbares Geschenk in sich.

Dietrich Bonhoeffer

Meine Gedanken sind bei dir, liebe Claudia, 
herzlichst Margot.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Ein frohes Weihnachtsfest ...






Liebe Freundinnen und Freunde meines Blogs, 
ich möchte mich heute in die Weihnachtsferien verabschieden.
Doch vorher möchte ich mich bei euch bedanken. 
Die Geschichten die ich schreibe sind nicht alle meine Eigenen, aber es sind interessante Geschichten, die es wert sind weitergetragen zu werden.
Euch gefallen sie bestimmt auch, denn ich habe bis 1715 Zustimmungen
am Tag, von euch erhalten.
Dafür ein ganz großes 
Dankeschön.



Ich wünsche euch ein wunderbares Weihnachtsfest.
Ruhe, Erholung und viel, viel Gesundheit.
Sie ist das Wertvollste im Leben.

Die herzlichsten Grüße kommen von

Margot


Mittwoch, 23. Dezember 2015

Die graue Maus


Ich schaue auf dem Kalender, es ist der 22. Dezember 2015, mein Blick aus dem Fenster zeigt mir einen sonnigen Himmel an, der Blick aufs Thermometer 13° Plus. Eine verrückte Welt, ein zu warmer Winter, meine Gedanken gehen in die Vergangenheit zurück, wo Winter noch Winter war. Die Kälte hatte uns trotzdem gut getan, wir wussten, zu Hause wartete ein gut geheiztes Wohnzimmer, besonders die Küche und ein Backofen, wo wir unsere Füße aufwärmen konnten. Es wurde noch mit Kohle geheizt, was eine angenehme Wärme ergab. Gegen Krankheiten gab es selbst gemachte Zwiebelbonbons. Die Erinnerung zeigt mir also, eine schöne Zeit, die ich gerne wieder hätte, ohne Kohlen zu schleppen. :-)

Nun noch eine Geschichte über eine graue Maus, so wie ich mich heute fühle.

Die graue Maus
von Conny Cremer
Wie in jedem Jahr waren die Adventswochen wieder hektisch gewesen.

Sie hatte Kostüme geändert, ausgebessert oder sogar komplett neu hergestellt.
Dann hatte sie alle nötigen Requisiten begutachtet und bei Bedarf repariert, ausgetauscht oder ebenfalls komplett neu gemacht. Auch das Bühnenbild hatte sie überarbeitet und so hergerichtet, als sei es noch nie vorher benutzt worden.
Jetzt saß sie in der kleinen Kammer neben der Sakristei aus der sie Stimmen vernahm. Es waren die Kinder und Mütter, die das Krippenspiel in der Kirche aufführen würden, für das sie alle Vorkehrungen getroffen hatte. Sie hatte ihnen alles hingelegt und gestellt, was für die Aufführung nötig war. Die Kostüme in Reihe aufgehängt, so wie sie benötigt wurden. Alle Requisiten dazu gestellt und beschriftet, welches Teil zu welchem Kostüm gehörte.
Sie saß da und lauschte. Jetzt ging es in die Kirche, die bis auf den letzten Platz gefüllt war. Am heiligen Abend war die ganze Gemeinde da, auch die U-Boot-Christen, die immer nur an Weihnachten auftauchten.
Aufmerksam verfolgte sie die Aufführung des Krippenspiels, dann die gesamte Christmette und danach die ganzen Danksagungen an die Beteiligten und Darsteller. Danach lauschte sie dem stapfen der Schuhe und Stiefel, die die Kirche verließen. Sie hörte, wie in der Sakristei die Messdiener und der Pfarrer sich umkleideten und dann ebenfalls die Kirche verließen.
Dann war alles still. Keiner war in ihr Kämmerlein gekommen – nicht einmal der Pfarrer war bei ihr gewesen. Niemand hatte ihren Namen erwähnt und somit hatte auch keiner nach ihr geschickt um sich bei ihr zu bedanken. Sie hatte ja nicht groß auf die Bühne gewollt oder mit Dankesarien gefeiert werden wollen. Aber hätte nicht wenigstens der Pfarrer bei ihr vorbei schauen können um ihr zu sagen, dass sie wieder alles schön zu Recht gemacht habe?
Enttäuscht zog sie ihren Schal vom Stuhl und band ihn sich um. Dann stand sie auf und wollte die Tür öffnen, als sie kurz erschrak. Sie hatte eine Bewegung an der Tür gesehen und schaut jetzt genauer hin. Da sah sie eine kleine Maus sitzen, die ihr ungeniert ins Gesicht starrte. „Beinahe hätte ich dich übersehen, so grau, wie du bist,“ sagte sie zur Maus und lächelte bei dem Gedanken sich mit einer Maus zu unterhalten. Als habe das Tier sie verstanden kam es ein paar Schrittchen näher und stand jetzt im kleinen Lichtkegel, den die einzelne Deckenlampe ergab. Hübsch war die kleine Maus, zwar tatsächlich grau, aber hübsch. Sie bückte sich herab und die Maus blieb unbeeindruckt sitzen. Kurz überlegte sie, dann hielt sie der Maus die Hand hin. Und tatsächlich sprang die Maus in die Hand, drehte sich und flitzte zum Schal hinauf. Dort wuselte sie sich tief in den Schal und rollte sich am Hals ein. Verdutzt stand sie da, mit einer Maus am Hals im Schal eingebettet.

Nach kurzer Überlegung öffnete sie die Tür, schloss alles gut hinter sich ab und ging nach Hause. Dort angekommen kam die Maus aus dem Schal gekrochen und setzte sich mit ihr an den, mit Keksen und Kakao gedeckten Tisch. Sie feierten Weihnachten gemeinsam, die kleine und die große grau Maus, die sonst niemand sah. Und damit hatte sie die schönsten Tage, die sie bisher in der Gemeinde erlebt hatte.
Im nächsten Jahr fand kein Krippenspiel mehr statt. Man hatte vergessen, dass jemand sich um Kostüme, Requisiten und Bühnenbild kümmern muss und die nette Dame, die das bisher wohl immer gemacht hatte, war in diesem Jahr nicht da gewesen. Leider hatte keiner eine Ahnung, wer sie gewesen war.

So ist es noch heute, viele fleißige Helfer/innen werden vergessen, ihre Arbeit wird als Selbstverständlichkeit angesehen. Dabei sind sie die wichtigsten Menschen, bei jedem Vorhaben. Mein Dankeschön gehört ihnen, egal ob ich sie kenne oder auch nicht. 


Dienstag, 22. Dezember 2015

Niemand und jemand

Mein heutiger Tag fing nicht schön an, leider ging der Tag so weiter. Ich habe eine innere Traurigkeit verspürt, die mir nicht gut getan hat. Ja so ist eben Weihnachten, die Sentimentalität ergreift den Menschen und zieht ihn nach unten. Vielleicht, um nach Weihnachten, abgelöst durch Silvester, in ein strahlendes Jahr zu gehen. Oder wenigstens diese Hoffnung zu haben ... 
Hier in dieser Geschichte, die in den Bergen spielt, schwingt auch Wehmut mit.


 Niemand und jemand
Großmutter erzählt von Weihnachten

Eine wahre Weihnachtsgeschichte (Nikolausgeschichte) aus den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts.

Der Advent war kalt geworden. Noch lag nicht viel Schnee auf den Feldern, aber bald würde der Winter die Herrschaft über unseren Berg übernehmen, an dessen Hang unser Hof stand.

Am Nikolaustag hockten wir sechs Kinder in der warmen Stube zu Füßen unserer Großmutter. „Muito, erzähle uns doch, wie es in deiner Kindheit zu Weihnachten war!“, baten wir. Das Spinnrad surrte leise.

„Ja, Kinder! Der Nikolaus kam am frühen Abend auf die 
Höfe am Wielenberg. Er war stets begleitet von drei fürchterlichen Krampussen. Doch der Nikolaus erlaubte ihnen nicht, uns zu nahe zu kommen. Unsere Eltern wünschten, dass er uns beschenkte. Er fragte die Eltern zuerst nach unserem Benehmen und die Krampusse jagten uns ein wenig Angst ein. Der Nikolaus schüttete seine Gaben vor uns aus, und unsere Augen leuchteten.“

Das Spinnrad surrte leise weiter. Die Muito hielt inne, als dächte sie an die Nikolausabende ihrer Kindheit. Mit der Hand strich sie ihr schlohweißes Haar zurück.

„Jeden Abend betete der Vater den Rosenkranz vor, langsam und bedächtig. Uns Kindern dauerte das ein wenig zu lang, denn wir knieten auf dem Holzboden.

Mitte Dezember wurde ein Schwein geschlachtet. Wir füllten die gereinigten Gedärme mit Wurstfleisch und hängten die Speckseiten in die Räucherkammer. Nur in dieser Zeit und am Kirchtag im Oktober konnten wir Fleisch essen, Würste mit Sauerkraut, an den Weihnachtstagen auch Fleischsuppe. Wir hatten keine große Auswahl an Lebensmitteln, aber alles kam vom Hof und war gesund. Ich habe meine Eltern nie krank gesehen. Am 8. Dezember schnitten wir die Barbarazweige. Wir waren überzeugt, dass sie am Heiligen Abend erblühen würden.“

„Trink ein bisschen, Muito“, sagte die Mamme. So nannten wir unsere Mutter im Unterschied zur Großmutter. Die Muito nahm einen kleinen Schluck Tee aus der Tasse und sah uns Kinder in der Runde liebevoll an. Ihre Stimme wurde fast feierlich, als sie fortfuhr:

„Am Morgen des Heiligen Abends holten meine Brüder Joggl und Hias die Krippenfiguren vom Dachboden und richteten die Weihnachtskrippe auf. Ich war die Jüngste und durfte die Schäfchen um die Hirten herum aufstellen. Das Hiasele hatte den Stall selber gebaut und mit Stroh gedeckt.

Am Nachmittag kam unser Pfarrer auf die Höfe und segnete das Haus und die Tiere im Stall. Nach der Marende (Zwischenmahlzeit am Nachmittag) zogen wir mit den Eltern betend und räuchernd durchs Haus. Die geweihten Kräuter, die mit Harz verbrannt wurden, rochen fast wie Weihrauch. Als die Dämmerung kam, erstrahlte ein schwaches Licht im Stall mit dem Jesulein. Maria und Josef schauten glücklich auf das Kind, Ochs und Esel lagen stumm im Hintergrund, und die ersten Hirten erschienen schon vor dem Eingang des Stalles. Darüber hing an einem langen Draht der Weihnachtsengel und verkündigte die Frohe Botschaft von der Geburt des Jesukindes in Bethlehem.

Dann warteten wir eine Weile ganz still in der Küche und warteten auf die Bescherung. Ein paar Bratäpfel, ein paar Socken und Hemden, von der Nachbarin im Advent geschneidert, alles praktische Dinge, auf die wir das ganze Jahr warteten. Das Schönste war der weite Weg durch den Schnee hinunter nach Percha zur Kirche, wo wir um Mitternacht die Weihnachtsmette feierten. Es war kalt, und wir hatten klamme Finger, wenn wir das Gesangsbuch hielten und am Ende Stille Nacht sangen. Wenn wir dann heimwärts stapften und im Sternenlicht um zwei Uhr früh unseren Hof erreichten, glaubten wir den Weihnachtsstern am Himmel zu sehen, der über Bethlehem stand.“

Die Muito hielt inne. Das Spinnrad surrte gleichmäßig. Was immer geschah im bäuerlichen Jahr auf unserem Hof, war in diesem Moment in unseren Gedanken gegenwärtig. Das Gesicht der Muito leuchtete. Sie schien sich zurückzuversetzen in die Weihnacht ihrer Kindheit, die schon so unendlich fernlag. Das Spinnrad aber surrte leise weiter. Es schien, als wollte Großmutter auch ihren eigenen Lebensfaden einem guten Ende entgegen spinnen.


Autor: Josef Huber – www.kraeuterhof.it

Herzlichst Margot.

Montag, 21. Dezember 2015

Mit Maria im Apfelbaum

Nun ist es wirklich nicht mehr weit und Weihnachten ist da. Es ist eigenartig, an anderen Tagen des Jahres interessiert mich Weihnachten überhaupt nicht. Es ist mir immer egal. Kommt nun das Weihnachtsfest heran, dann interessieren mich die Geschichten und Gedichte. Sie machen für mich die Atmosphäre dieses Festes aus, es heimelt mich an ...


Mit Maria im Apfelbaum
  von Tews Eggler
Gegen Weihnachten übten wir in der Schule jedes Jahr mit den anderen Klassen ein Krippenspiel ein. Ein paar Jahre war ich immer Joseph und hatte jedes Jahr eine noch herzigere Maria. So langsam begriff ich, was ein liebes und herziges Mädchen ist. Wir Schüler wohnten in zwei Dorfteilen. Von Unterbach waren wir alle schon am Ort der Hauptprobe. Wir verkleideten uns bereits als Joseph, Maria und die Hirten. Noch waren die Schüler von Unterheid nicht da. Es lag Schnee auf Strassen, Dächern und Wiesen. Es war Abend, kalt und schon finster. Da schlug ich vor, unseren Kameraden entgegenzugehen. Wir kamen bei einem bewachten Gebäude vom Militärflugplatz vorbei. Gleich daneben, auf der anderen Seite der Strasse, standen ein paar Apfelbäume. Der eine recht gut erkletterbar. «Leute», sagte ich,«macht euch Schneebälle und folgt mir auf den Baum. Wir wollen die anderen Krippenspielkameraden mit einer Schneeballschlacht von oben begrüssen. Schließlich singt ein Engel in einem Lied: Vom Himmel hoch, da komm ich her, ich bring euch – natürlich nicht Schneebälle!» Gesagt, getan. Wir hoben unsere Maria ins Geäst. Die Hirten und Soldaten schafften es alleine. Kurze Zeit später sassen wir, mit Schneebällen ausgerüstet, im Apfelbaum.  
Da ging die Türe beim Wächterhäuschen auf. Der Wächter trat bewaffnet und mit einem Hund ins Freie. Dieser bellte los und rannte gegen den hohen Gitterzaun, hinter dem die Strasse und der von uns bezogene Baum waren. Der Wächter versuchte seinen Hund zu beruhigen. Dieser aber sprang an der Abschrankung auf und ab und bellte in unsere Richtung. Jetzt öffnete der Wächter das Tor, und sogleich zog ihn der Hund, den er an der Leine führte, unserem Baum entgegen. War das ein großes, klaffendes Viech! Der Wächter zündete mit seiner Taschenlampe die Strasse aufwärts und abwärts. Nichts zu sehen. Der Hund kratzte am Baumstamm. Der Wächter zündete hinter den Baumstamm. Da aber gab es nichts zu sehen, noch zu hören. Aber warum bellte der Hund pausenlos in den Baum hinauf? Da hob sein Meister die Taschenlampe und zündete in die Äste des Baumes hinauf. Und was sah er da? Maria und Joseph und die Hirten auf einem Apfelbaum! Vor Schreck sagte er vorerst einmal nichts, und uns entglitten aus dem gleichen Grund die Schneebälle. Dann aber fragte er barsch: «Was seid ihr für Esel? Runter mit euch und zwar sofort!» Folgsam rutschten wir, Maria zuerst, gefolgt vom halben Krippenspiel, dem Baumstamm entlang dem Boden zu. «Zeigt mal eure Gesichter, wer seid ihr?» Maria nahm den Schleier weg, Joseph den Bart und die Hirten ihre Kapuzen. Als er uns entlarvt hatte, sagte er:“«Es gibt Momente im Leben, wo alles Theaterspielen keinen Sinn mehr hat, wo man der sein muss, der man in Wirklichkeit ist. Merkt euch das und geht jetzt schleunigst dorthin, wo ihr hingehört!»



 Wünsche euch noch schöne Tage bis Weihnachten 
und sage   
herzlichst Margot.

Sonntag, 20. Dezember 2015

Knecht Ruprecht

Heute ist der 4. Advent und es ist noch Zeit, sich auf den Heiligabend vorzubereiten. Ich meine nicht mit Geschenke, sondern mit Gedichten, die man dem Weihnachtsmann vortragen soll. Da habe ich Schwierigkeiten in meiner Kindheit gehabt und das nachfolgende Gedicht, von Theodor Storm, war für mich ein Retter zu Weihnachten. Vielleicht gefällt es auch euch, dann bitte schön ...




Knecht Ruprecht

(Theodor Storm 1817-1888)
Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!

Allüberall auf den Tannenspitzen
Sah ich goldene Lichtlein sitzen;
Und droben aus dem Himmelstor
Sah mit grossen Augen das Christkind hervor;
Und wie ich so strolcht' durch den finstern Tann,
Da rief's mich mit heller Stimme an:
»Knecht Ruprecht«, rief es, »alter Gesell,
Hebe die Beine und spute dich schnell!
Die Kerzen fangen zu brennen an,
Das Himmelstor ist aufgetan,
Alt' und Junge sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
und morgen flieg ich hinab zur Erden,
denn es soll wieder Weihnachten werden!«


Ich sprach: »O lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo's eitel gute Kinder hat.«
»Hast denn das Säcklein auch bei dir?«


Ich sprach: »Das Säcklein, das ist hier:
denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern.«
»Hast denn die Rute auch bei dir?«
Ich sprach: »Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil, den rechten.«

Christkindlein sprach: »So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!«

Von drauß' vom Walde komm ich her;
Ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hierinnen find!
Sind's gute Kind, sind's böse Kind?

Herzlichst Margot

Samstag, 19. Dezember 2015

Eine Geschichte über gutes Betragen

Was mir gefällt, übers Jahr gesehen, ist gutes Betragen. Es ist, egal ob ich die Menschen persönlich kenne oder auch nicht, ich finde es einfach schön, gutes Benehmen zu sehen. Dazu habe ich eine nette Geschichte gefunden ...





Eine Geschichte über gutes Betragen


„Hänschen, zieh das Käppchen ab!“ sagte einmal des Schneiders Balzer Witwe zu ihrem kleinen Sohne, wenn ein Fremder durchs Dorf ging. Und Hänschen nahm das Käppchen ab und gewöhnte sich, gegen jedermann, vornehm oder gering, immer freundlich und dienstfertig zu sein. Die anderen Bauern im Dorfe waren aber grob wie Bohnenstroh; und die jungen waren es wie die Alten. Das war nicht fein. Höflichkeit ist eine leichte Ware; sie kostet uns nichts und macht uns alle Menschen zu Freunden. Grobe Leute liebt niemand, jeder verachtet sie, auch wenn sie steinreich wären. Freundliches Wesen und Dienstfertigkeit ist der Schlüssel zum Herzen aller Menschen. Wenn ein fremder Herr ins Dorf kam, war Hänschen immer der erste, welcher lächelnd grüßte. Die anderen Bauern standen indessen da wie Brunnenpfähle und die Kappe oder den Hut nicht vom Kopfe bringend, als wären sie angewachsen.
Es traf sich wohl, dass ein Fremder nach dem Wege fragte. Statt ordentlich zu antworten, standen die Bauern stumm und dumm da und sahen einander an oder lachten. Hänschen war aber gleich bei der Hand, antwortete und begleitete den Fremden selbst auf den Weg, bis er nicht mehr irren konnte. Dafür erntete er manchen freundlichen Dank; denn Almosen zu nehmen schämte sich Hans.
Das gefiel der Mutter, die eine verständige Frau war, und sie sprach: „Du hast recht. Könige und Fürsten grüßen Ihre geringsten Untertanen freundlich; warum soll ein Bauer nicht desgleichen tun? Wenn ich durch ein Dorf gehe, wo die Leute ungefällig und grob sind, keinen grüßen, keinem beistehen, da denk ich immer: Zu wem gehen die Bauern in die Lehre und wer ist ihr Schulmeister?“ 
Nun, was geschah?
Hans war 16 Jahre alt, stark und groß, und half seiner Mutter durch Tagelohn das Brot verdienen, dass er mit ihr teilte. Wegen seiner Höflichkeit hatte ihn jedermann lieb. An einem Sonntage saß er mit anderen Bauern vor dem Wirts Hause an der Landstraße. Da kam des Weges ein alter Herr aus der Stadt, welche spazieren ging. Ein betrunkener Bauer ging ihm entgegen, fluchte und schwur lästerlich und wollte mit dem alten Herrn tanzen. Da lachten die anderen Bauern aus vollem Halse; aber keiner ging, den Fremden vor den Beleidigungen des Trunkenboldes zu schützen. Da sprang Hans hin, schob den Betrunkenen auf die Seite und führte den alten Herrn zum Pfarrer, zu welchem er begehrte.
Kaum eine Viertelstunde nachher kamen zwei Karossen voller Herren und Damen. Die Bauern saßen verwundert da. Endlich sagte einer: „Das ist gewiss der Oberherr, der zum Schlosse fährt !“ Da zogen sie alle, einer nach dem anderen, die Kappe vom Kopfe, obgleich die Wagen schon längst vorbei waren und am Schlosse hielten. Nun gingen sie hin und gafften aus der Ferne. Da sahen sie den alten Herren, vom Pfarrer begleitet, zum Schlosse gehen und Hans neben ihm. Der alte Herr war der Oberherr selbst, welcher seit vielen Jahren in fremden Kriegsdiensten gestanden und nun zurückkam. Er behielt den höflichen Hans sogleich bei sich, bekleidete ihn ganz neu und machte ihn zu seinem Kammerdiener. Hans aber wusste durch seine Dienstgefälligkeit so alle Herzen zu gewinnen, und er war dabei so brav und treu, dass der alte Oberherr sein ganzes Vertrauen in ihn setzte und ihn endlich zum Verwalter aller seiner Güter machte. Sogar, als der alte Herr sterben wollte, vermachte er seinem lieben Verwalter im Testament eine große Geldsumme und einen Bauernhof. Hans heiratete, war sparsam und ist der reichste Bauer in seinem Dorfe geworden. Das Glück hat er seiner Artigkeit und Dienstbeflissenheit zu danken. Alle Bauern wussten das und von der Zeit an hielten sie auch ihre Kinder zur Höflichkeit an. Nützt es nichts, so schadet es nichts, dachten sie.
Und wenn noch irgend ein Grobian unter den Knaben war, so riefen sie alle, wie Hansens Mutter: „Hänschen, zieh das Käppchen ab!“ Und es half.
Höflich und gefällig sein macht beliebt bei groß und klein.



Herzlichst Margot

Freitag, 18. Dezember 2015

Ehrlich währt am längsten

Heute habe ich Zeit, zwei Geschichten zu erzählen. Die erste Geschichte erinnert mich an ehemalige Kolleginnen und Kollegen, sie glaubten, sie seien clever, wenn sie so etwas machten.  Wo ich nie zustimmen konnte ... denn es war nicht mein Eigentum, wie kann ich da meine Zustimmung geben? In meinen Augen ist es Diebstahl, wenn auch nur ein Kleiner, aber Diebstahl.
Die zweite Geschichte gefällt mir, weil sie aus China stammt und mich durch ihre Klugheit beeindruckt ... 


Ehrlich währt am längsten


An einer Wirtstafel saß eine stattliche Reihe von Gästen und ließ es sich gut schmecken. Als sie im besten Zechen waren, steckte einer von ihnen einen silbernen Löffel heimlich in den Stiefelschaft. Das bemerkte ein anderer und tat desgleichen. Als die Mahlzeit vorüber war, erhob der Wirt ein großes Geschrei über die fehlenden Löffel. Der zweite Gast hatte den Löffel vorn in den Wams gesteckt, so dass der Stil heraus sah. Der Wirt nahm ihn sogleich wahr, riss ihn hervor und sprach: „Hab ich dich!“ Der Gast aber sagte: „Mit Verlaub, Herr Wirt, ich glaubte, es sei so Brauch, nach der Mahlzeit bei euch den Löffel zum Andenken zu behalten. Der Herr da oben hat zuerst den seinen in den Stiefelschaft geschoben!“ Der wurde feuerrot vor Scham, konnte aber nicht anders, als seine Beute fahren lassen, und musste mit Spott und Schande abziehen.


Der Blinde und der Ölhändler


Ein blinder Musiker hatte sich mit seinem langen Stabe bis an den seichten Fluß getastet und wußte nicht, wie er das jenseitige Ufer erreichen sollte. Da kam ein Ölhändler des Weges, der Mitleid mit dem Blinden fühlte und, dieser Gefühlsregung nachgebend, ihm zurief: „Komm her, ich trage dich über den Fluß, halte unterdessen meinen Geldbeutel, damit mir nichts verlorengeht." Der Blinde, hocherfreut über diese Hilfe, setzte sich auf den Rücken des Mannes und hielt die schwere Tasche mit dem Kupfergelde, das der Ölhändler aus dem Verkaufe seines Öles eingenommen hatte.
Als sie das jenseitige Ufer erreicht hatten, wollte der gutmütige Händler mit dem Danke des Blinden auch sein Geld in Empfang nehmen. Da aber erklärte der Blinde, das sei sein Geld. Er erhob auch gleich ein großes Geschrei und klagte Himmel und Erde die Gewalttal, daß der Händler ihn, den armen blinden Mann, berauben wolle.

Vergeblich verwahrte sich der Händler gegen diese erlogene Anschuldigung und verlangte sein Eigentum zurück. Das herbeilaufende Volk ergriff Partei für den Blinden und prügelte den Ölhändler durch.

Endlich brachte man die beiden immer noch streitenden Männer zum Mandarinen. Hier knieten beide nieder, und jeder beteuerte, es sei sein Geld.

Der Mandarin hörte sie ruhig an, überlegte eine kurze Zeit, tat dann einige Fragen und sagte plötzlich: „Wir wollen in eurer dunklen Sache den Wassergott entscheiden lassen." Er ließ ein Gefäß mit Wasser bringen, den Inhalt des Geldsackes hineinschütten und die Münzen tüchtig im Wasser waschen.
Dann beugte er sich über das Gefäß und betrachtete nachdenklich die Oberfläche des Wassers. Nach einer kurzen Weile sagte er: „Das Geld gehört dem Ölhändler, und du, blinder Musiker, du Lügner und Betrüger, erhältst hundert Bambushiebe!"

Alle Anwesenden staunten über dieses Urteil, das der Mandarin aber sofort einleuchtend begründete.

„Seht her", sagte er, „auf der Oberfläche des Wassers schwimmt Öl. Wenn der Mann Öl verkaufte, wurden seine Hände beim Ausmessen mit Öl begossen, und mit diesen ölbefleckten Händen nahm er das Geld in Empfang; es mußte also die Spuren seines Geschäftes tragen." Auf dem Wasser schwamm wirklich das Öl in vielen großen Fettaugen.


Herzlichst Margot

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Mein 2. Traum ...

Das Wetter ist heute so schlecht, grauer Himmel und Nieselregen, dass ich schon am Tag träumen möchte. Vorher werde ich aber Staub wischen, habe ich gedacht und getan, hatte es ja gestern versprochen. Trotzdem, von meinen Worten habt ihr ja nichts ... es ist auch nur so dahingesagt, also nicht böse sein.





Ein schöner Traum


Ich lag und schlief; da träumte mir
ein wunderschöner Traum:
Es stand auf unserm Tisch vor mir
ein hoher Weihnachtsbaum.

Und bunte Lichter ohne Zahl,
die brannten ringsumher;
die Zweige waren allzumal
von goldnen Äpfeln schwer,

Und Zuckerpuppen hingen dran;
das war mal eine Pracht!
Da gab’s, was ich nur wünschen kann
und was mir Freude macht.

Und als ich nach dem Baume sah
und ganz verwundert stand,
nach einem Apfel griff ich da,
und alles, alles schwand.

Da wacht ich auf aus meinem Traum,
und dunkel war’s um mich.
Du lieber, schöner Weihnachtsbaum,
sag an, wo find ich dich?

Da war es just, als rief er mich:
"Du darfst nur artig sein;
dann steh ich wiederum vor dir;
jetzt aber schlaf nur ein!

Und wenn du folgst und artig bist,
dann ist erfüllt dein Traum,
dann bringet dir der heilige Christ
den schönsten Weihnachtsbaum
."

August H. Hoffmann von Fallersleben

Herzlichst Margot.