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Sonntag, 8. Februar 2015

Zwischen Altem und Neuem ...

Das Wetter ist für den Winter wunderschön, es liegt kein Schnee bei uns, die Temperatur liegt bei +1°, die Sonne scheint und meine Stimmung liegt noch darüber. An solchen Tagen finde ich es schön, nicht mehr arbeiten zu müssen. In Gedanken reiße ich Bäume aus, was in Wirklichkeit nicht mehr geht. Ich brauche ja auch keine ausgerissenen Bäume, nur das Gefühl, ich könnte, wenn ich wollte, so wie heute ...




Die Gedichte von Renate Eggert-Schwarten gefallen mir, ich schreibe sie auch euch auf. Vielleicht werdet ihr oder seid schon Rentner. :-)


Zwischen Altem und Neuem

Das vertraute Leben endet,
etwas Neues kann beginnen,
wieder wird ein Blatt gewendet,
und es gilt, sich zu besinnen.

Trauerst du dem Alten nach?
All dem, was dir so bekannt ist,
oder macht dich Neues wach,
weil es Reiz für den Verstand ist?

Wärst du lieber noch geblieben,
hättest weiter mitgetan,
oder fängt für dich ab heute
erst das wahre Leben an?

Schaust du auf die Tür im Rücken,
die sich nun auf einmal schließt,
oder siehst du voll Entzücken,
wie dein Leben weiter fließt?

Wie du’s anfängst, ist es richtig.
Es geht nicht mehr um Gewinn.
Nicht das Ziel ist jetzt mehr wichtig,
sondern nur der Weg dorthin.

Möge alles dir gelingen,
mögest du voll Tatkraft sein,
dich auf neue Pferde schwingen
und dich auf die Zukunft freun!





Rentner

Ich hab Zeit, ich bin jetzt Rentner.
Von heut ab wird mein Leben etwas turbulenter.
Im Gegensatz zu früher bin ich auch solventer,
weil ich jetzt Rente krieg, ich bin ja Rentner.

Ich mache Fortbildung, ich bin ja Rentner,
und am Computer bin ich schon viel kompetenter.
Das Internet wird für mich laufend transparenter,
seit ich dort surfen geh, ich bin ja Rentner.

Ich fühlte mich vom Leben früher viel getrennter,
da musst’ ich arbeiten und war kein Rentner.
Mein Dasein ist zwar heute etwas dekadenter,
aber das darf so sein, ich bin ja Rentner.

Ich liebe alte Filme mit Happyend sehr,
die seh ich mir nachts an - ich bin ja Rentner.
Das frühe Aufstehn ist für mich kein Argument mehr,
ich leb im Ruhestand, ich bin ja Rentner.

Ich werd, was Arbeit angeht, immer abstinenter,
doch Faulsein steht mir zu, ich bin ja Rentner.
Nur ab und zu fahr ich ins nahe Gartencenter,
denn Gartenarbeit macht viel Freude, nun als Rentner.

Mein Blumengarten wird allmählich opulenter,
denn für die Pflanzen geb ich noch den letzten Cent her,
Was soll’s? Ich hab das Geld, ich bin ja Rentner,
und ohne Gartenarbeit wär ich korpulenter.

Kommt mal ein Grippekeim, ein virulenter,
bleib ich gesünder als manch andrer Rentner,
denn ich mach mich durch Impfung resistenter,
das ist ja wohl um Einiges patenter.

Bei Festen bin ich heutzutage viel präsenter,
man hat ja Zeit, jetzt so als Rentner.
Ich trinke Wein statt Schnaps, das ist intelligenter,
und schmeckt – ganz nebenbei - auch exzellenter.

Als junger Mensch war ich recht laut und vehementer,
ich diskutierte gern und gab mich renitenter.
Ging es um Politik, dann war ich eloquenter,
doch jetzt als Rentner werd ich immer transzendenter.

Nur eines stört mich noch: das Wörtchen „Rentner“.
Es klingt mit jedem Mal impertinenter.
Wo wäre denn ein ausrangierter Prominenter,
der von sich selbst behauptete, er wäre Rentner?

Wer meint, dass er so einen Prominenten kennt, der
ist ein Lügner, ein ganz stringenter!

Und weil das Wort mir jetzt so über ist,
nenn ich von heute an mich Pensionist!




Herzlichst Margot.

2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    das letzte Gedicht finde ich schön und ich bin eigentlich auch der Meinung das Wort "Rentner" ist in Deutschland leider negativ besetzt durch verschiedene Medien und Berichterstattungen - finde ich nicht gut. Dabei ist es etwas positives :)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Lieber Björn, leider sagst du die Wahrheit. Das Wort Rentner wird viel zu viel negativ von den Medien besetzt. Es wird vergessen, dass die meisten Rentner nur sehr wenig Geld bekommen. Doch der Neid ist größer als der gesunde Menschenverstand.

      Liebe Grüße, Margot.

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