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Samstag, 21. März 2015

MENSCHEN von ...

Nun ist es geschafft, wenigstens kalendarisch, der Frühling ist offiziell angekommen, auch wenn gestern Sonnenfinsternis war. Von der Sonnenfinsternis habe ich aber nicht viel gesehen, bis ein kleines bisschen Dunkelheit, Gott sei Dank. Denn solche Tage werden künstlich hochgepuscht um die Menschen zu verdummen, damit sie ihre Schutzbrillen kaufen.
Ist es nicht schöner mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, die kleinen Frühlingsboten zu betrachten, um sich daran zu erfreuen. Auf meinen Balkon habe ich 4 Hortensien stehen und die Blätter fangen an zu sprießen, leider noch nicht die Blüte. Es wird aber noch kommen, der Frühling steht ja noch am Anfang.




Wer?


Wer sagt, daß du nichts verstehst?
Wer sagt, daß du den falschen Weg gehst?
Wer sagt, daß dich keiner mag?
Wer sagt, daß Licht leuchte nur am Tag?

Laß dir nichts sagen!
Laß dich von dir selbst tragen,
Laß los und fang an zu wagen.

Wer sagt, daß Ende ist nah?
Wer sagt, daß Glück ist nicht da?
Wer sagt, daß verstehst du nicht?
Wer sagt, daß Liebe bricht?


Laß dir nichts sagen!
Laß dich von dir selbst tragen,
Laß los und fang an zu wagen.

Wer sagt, daß du uncool bist?
Wer sagt, daß es vorbei ist?
Wer sagt, keine Chance mehr?
Wer? Wer? Wer?

Jonas Huthmacher



Dieses nachfolgende Gedicht zeigt auch mein Leben auf, in groben Zügen. Es zeigt aber auch auf, was mein Gegenüber, Freund oder Feind, denken könnte, auch über mich. 

Ostern, Tag der Auferstehung ... trotzdem ich im Herbst lebe.



MENSCHEN

Es gibt Menschen
Die setzten uns in diese Welt
Als wir noch nicht entscheiden konnten
Ob wir dort leben wollten
Wir waren einfach da
Wie ein Küken aus dem Ei geschlüpft
Die Eierschalen hinter den Ohren klebend
Abwartend, wie uns diese Welt empfangen würde
Unsicher, ängstlich, fragend…

Es gibt Menschen
Die haben uns ein Stück des Weges begleitet
Wie eine Schneeflocke
Die neben einer anderen Platz nimmt
Auf einem Ahornblatt
Sie bleiben zusammen
Solange die Kälte anhält
Eine vorübergehende Interessengemeinschaft
Und schmelzen dahin
Beim ersten warmen Sonnenstrahl
Vergangen, vergessen
Kaum der Erinnerung wert…

Es gibt Menschen
Die haben uns verwundet
Wie mit brennenden Pfeilen
Sie werden nie erfahren
Wie tief sie uns getroffen haben
Denn die Wunden sind längst verheilt
In einem langen, schmerzlichen Heilprozeß
Doch tiefe Narben sind uns geblieben
Unauslöschlich
Aber die stellen wir nicht zur Schau
Denn wir sind keine Helden…


Es gibt Menschen
Die drängten sich uns auf
Wollten Besitz von uns ergreifen
Wie ein Vogelfänger
Der seine Netze ausbreitet
In der Hoffnung auf einen guten Fang
Fast wäre der kleine Sperling verloren gewesen
Wir konnten entfliehen
Und schätzten erst dann
Was uns die Freiheit bedeutet
Und wir konnten wieder durchatmen



Es gibt Menschen
Die wurden uns zu einer Last
Wie ein zentnerschwerer Mehlsack
Den man uns auf die Schultern legte
Ohne zu fragen
Ob wir bereit wären und stark genug
Für diese Last
Wir schüttelten diese Last ab
Mit letzter Kraft
Und das Leben war wieder erträglich
Einigermaßen…

Es gibt Menschen
Die überrumpelten uns
Ungebeten und ungefragt
Wollten sie uns ihre Ratschläge aufdrängen
Wie ein Sandkorn
Das uns der Wind ins Auge weht
Wir mußten uns alle Mühe geben
Diesen Fremdkörper loszuwerden
Um wieder klare Sicht zu haben
Eine freie, klare Sicht…

Es gibt Menschen
Von denen mußten wir Abschied nehmen
Plötzlich
Wir wurden nicht gefragt
Ob wir das wollten
Es zerriß uns fast das Herz
Doch irgendwie gelang es uns
Weiterzuleben
Ohne sie
Irgendwie…

Doch es gibt auch Menschen
Die waren weder gleichgültig noch verletzend
Weder besitzergreifend noch fordernd
Die traten in unser Leben
Ohne sich aufzudrängen
Einfach so
Wie ein Sonnenstrahl
Den wir zunächst kaum wahrnehmen
Ihn erst schätzen
Wenn uns friert…




Sie waren einfach da
Diese Menschen
Und wir ließen sie gerne teilhaben
An unserem Leben
Weil sie nicht gedankenlos an uns vorübergingen
Sondern auf uns zugingen
Uns in die Augen sahen
Und wirklich eine Antwort hören wollten
Auf die Frage:
Wie geht es dir?

Unauffällig und unbemerkt
Versuchen sie dazu beizutragen
Es dem anderen erträglicher zu machen
Sie reden nicht viel
Doch stets zur richtigen Zeit
Sie zünden ein Licht an in einem traurigen Herzen
Damit es in uns weiterleuchte
Und zu einer großen Fackel wird
Die wiederum andere zum Strahlen bringt

Diese Menschen
Geraten nicht in Vergessenheit
Mögen ihre Lebensziele
Sie auch an andere Orte führen
Sie bleiben dennoch
Denn sie haben etwas hinterlassen
Nicht oberflächlich
Sondern nachhaltig
Sie haben unser Leben bereichert
Ohne selbst dabei ärmer zu werden

Manche Aufmunterung war kurz wie ein Blitz
Doch die Erinnerung dran ist unvergesslich
Solch kostbare Momente kann man weder kaufen
Noch erbitten
Weder leihen
Noch stehlen
Sie werden uns geschenkt
Wie Rosen
Mit Gold überzogen
Und wir halten sie in den Händen
Voller Wertschätzung und Dankbarkeit
Unvergänglich, wunderschön

© Jutta Schulte (*1961), deutsche Dichterin und Aphoristikerin





Herzlichst Margot      

6 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    ich stimme mit der Dichterin überein, dass man etwas wagen und seinen eigenen Weg gehen muss. Aber ich glaube auch, dass man sich manchmal etwas sagen lassen muss. Es gibt auch so etwas wie positive Kritik, denn manch eingefahrener Pfad ist nicht immer der optimale Weg. Ich denke aber auch, dass jeder seine eigene Meinung, sein eigenes Lebensmotto haben muss, um seinen eigenen Weg gehen zu können.
    LG
    Astrid

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    1. Guten Morgen und vielen Dank Astrid, für deine Worte. Sie gefallen mir, weil sie wahr sind. Jedes Ding, also auch der Mensch, hat zwei Seiten. Ich versuche immer diese zwei Seiten zu beachten und möchte trotzdem meinen Weg gehen. Es ist nicht immer leicht. Mein Lebensmotto, wenn du fällst, nie liegen bleiben.
      Wünsche dir einen schönen Tag. Liebe Grüße, Margot.

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  2. Achtung, liebe Margot,
    das obere Gedicht ist nicht von mir!

    Ich wünsche dir ein schönes Wochenende und grüße dich herzlich
    Regina

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    1. Guten Tag liebe Regina, da bin ich wohl in die falsche Zeile gekommen. :-)
      Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit.

      Wünsche dir auch ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Margot.

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  3. Hallo Margot,

    da ist er nun, der Frühling und kaum ist er hier, schon ist das Wetter etwas trüber geworden *lach* und die Sonnenfinsternis, hm, ich habe mit Sonnenbrille kurz hochgeschaut und musste dann Minuten mit den Blendeffekten leben, da habe ich es aufgegeben und die Finsternis einfach sein lassen ;)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende für Dich
    Björn :)

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    1. Hallo Björn, die Sonnenfinsternis fand ich als nichts Besonderes und habe auch nicht geschaut. Als Kind war mal eine totale Sonnenfinsternis, da haben wir durch eine geschwärzte Glasscheibe geschaut.
      Danke und einen wundervollen Abend wünsche ich dir. Herzlichst Margot.

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