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Donnerstag, 30. April 2015

Ein neuer Tag, ein neues Glück ...

Ein neuer Tag, ein neues Glück, diese Worte habe ich schon einmal geschrieben und gefragt, wie kann ich glücklich sein, bei geschlossenem Himmel. Heute ist der Himmel geöffnet, aber glücklich bin ich trotzdem nicht, nur sehr zufrieden. Glück sind eigentlich nur Momente, die man den ganzen Tag verinnerlicht.

Heute möchte ich einige Verse aufschreiben, die von Wilhelm Busch stammen. Sie sind mit guter Laune geschrieben und ich kann es lesen. Ich bin zufrieden ...




Verzeihlich

Er ist ein Dichter; also eitel.
Und, bitte, nehmt es ihm nicht krumm,
Zieht er aus seinem Lügenbeutel
So allerlei Brimborium.

Juwelen, Gold und stolze Namen,
Ein hohes Schloß, im Mondenschein
Und schöne, höchstverliebte Damen,
Dies alles nennt der Dichter sein.

Indessen ist ein enges Stübchen
Sein ungeheizter Aufenthalt.
Er hat kein Geld, er hat kein Liebchen,
Und seine Füße werden kalt.

Wilhelm Busch


Wankelmut

Was bin ich alter Bösewicht
So wankelig von Sinne.
Ein leeres Glas gefällt mir nicht,
Ich will, daß was darinne.
Das ist mir so ein dürr Geklirr;
He, Kellnerin, erscheine!
Laß dieses öde Trinkgeschirr
Befeuchtet sein von Weine!
Nun will mir aber dieses auch
Nur kurze Zeit gefallen;
Hinunter muß es durch den Schlauch
Zur dunklen Tiefe wallen. –
So schwank' ich ohne Unterlaß
Hinwieder zwischen beiden.
Ein volles Glas, ein leeres Glas
Mag ich nicht lange leiden.
Ich bin gerade so als wie
Der Erzbischof von Köllen,
Er leert sein Gläschen wuppheidi
Und läßt es wieder völlen.

Wilhelm Busch


Es saßen einstens beieinand ...

Es saßen einstens beieinand
zwei Knaben, Fritz und Ferdinand.
Da sprach der Fritz:»Nun gib mal acht,
was ich geträumt vergangne Nacht.
Ich stieg in einen schönen Wagen,
der war mit Gold beschlagen.
Zwei Englein spannten sich davor,
die zogen mich zum Himmelstor.
Gleich kamst du auch und wolltest mit
und sprängest auf den Kutschentritt,
jedoch ein Teufel schwarz und groß,
der nahm dich hinten bei der Hos'
und hat dich in die Höll' getragen.
Es war sehr lustig, muß ich sagen.« –
So hübsch nun dieses Traumgesicht,
dem Ferdinand gefiel es nicht.
Schlapp! schlug er Fritzen an das Ohr,
daß er die Zippelmütz' verlor.
Der Fritz, der dies verdrießlich fand,
haut wiederum den Ferdinand;
und jetzt entsteht ein Handgemenge,
sehr schmerzlich und von großer Länge. –
So geht durch wesenlose Träume
gar oft die Freundschaft aus dem Leime.

Wilhelm Busch

Mittwoch, 29. April 2015

Frühlingsanfang auf "Balkonien" ...

Mein heutiger Tag fing mit einem Gang zum Friseur an, anschließend war ich einkaufen. Was mich gefreut hat, dass ich bei diesem Einkauf zwei schöne Hortensien bekommen habe. Eine in der Farbe Blau und eine Andere in Rosa für 4,99 € , ich fand sie sehr schön. Sie nennt sich auch Japanhortensie und wird ein Busch bis 2 Meter hoch, laut Gärtner-Hinweis. Jedenfalls kann sie bis 2 Meter hoch werden. Na mal sehen, was ich daraus mache ... 



Nun habe ich schon 5 Farben auf Balkonien, mit den Rosen mitgerechnet. Was für Farben die Hortensien vom vergangenen Jahr haben, kann ich noch nicht sagen, sie sind noch geschlossen, also abwarten.


Hier sind noch einmal die schon in diesem Jahr gekauften Rosen ...




Zuletzt noch die Hortensie ( 3 Stück) vom vergangenen Jahr. Leider ist noch keine Farbe zu erkennen.


Mit diesem Einblick in meine Blumenwelt, möchte ich den heutigen Beitrag beenden. Es ist noch viel zu tun ... 


Wünsche euch noch eine schöne Woche.

Dienstag, 28. April 2015

Alles ums Auto ... :-)

Es ist ein Tag, der Abwechslung in den Frühling bringt, es regnet. Das Frühlingsgrün wächst nicht, nein, es schießt direkt ins Herz, ohne einen Menschen zu verletzen. In Gedanken sehe ich die Menschen wie sie in den Frühling fahren und ich lande im Internet auf eine Seite, wie man sein Auto mit Sprüchen "verfeinern" kann ... ein Auto habe ich nicht, aber ich liebe viele Dinge, auch wenn ich sie nicht besitze.

Vielleicht gefallen euch einige Sprüche und wenn ihr kein Auto habt, habt ihr wenigstens etwas zum Schmunzeln.


• Können auch Sie den Wert ihres Autos beim Tanken verdoppeln? 

• In diesem Auto schnallt man sich nicht an, hier wird gestorben wie ein Mann!


 
• Überholen Sie ruhig. Wir treffen uns an der nächsten Ampel. 

• Bleib Rechts und lebe! 

• Volles Rohr für volle Bürger! 

• VORSICHT - Schwiegermutter im Kofferraum! 

• Überholen Sie ruhig, wir schneiden Sie raus. Ihre Feuerwehr. 

• Ferrari inkognito! 

• Alle Trabbifahrer kommen in den Himmel. Warum? Sie hatten bereits die Hölle auf Erden. 

• Folgen Sie mir nicht, ich hab mich auch verfahren. 

• Wer so dicht auffährt wie sie, braucht keine Feinde mehr! 

• Hier arbeiten 360 Pferde und ein Esel lenkt. 

• Bitte Abstand halten, so gut kennen wir uns ja nicht. 

• Wenn sie das hier lesen können, habe ich meinen Wohnwagen verloren! 

• Hupen Sie ruhig, mein Radio ist lauter. 

• Bitte nicht zuparken, Fluchtfahrzeug! 

• Das eins klar ist: Die Straße gehört mir! 

• Keine Angst - fahre nicht schneller als der Schutzengel fliegt. 

• Eigentlich wollte ich eine Lamborghini - aber ich wusste nicht, wie man das ausspricht. 

• Überholen sie ruhig - ich kauf ihren Schrott auf! 



Herzlichst Margot.

Montag, 27. April 2015

Heute fühle ich mich wie ein Kind ...

Heute fühle ich mich wie ein Kind, erfreue mich an den Blumen auf "Balkonien". Ich weiß, es sind noch nicht viele Blumen, aber die Hortensien vom
vergangenen Jahr setzen Blüten an. Die Blüten sind noch so klein, aber meinem Herzen geben sie große Freude. Vielleicht, weil ich mir in meinem Alter mehr Zeit für die kleinen aber schönen Dinge im Leben nehme?So liebe ich auch Sprüche aus allen Epochen der Zeitrechnung, von bekannten Persönlichkeiten und dem Menschen "Unbekannt".


Das Alter macht nicht kindisch, wie man spricht, es findet uns nur noch als wahre Kinder. (Johann Wolfgang von Goethe)

Das Alter wägt und misst es, die Jugend spricht: So ist es.
(August Graf von Platen)

So ist das Leben eine Schnur, gereiht aus bunten Lebensjahren, sie hinterlassen ihre Spur durch das Erleben, das Erfahren.
(unbekannt)

Als ich klein war, glaubte ich, Geld sei das Wichtigste im Leben. Heute, da ich alt bin, weiß ich: es stimmt. (Oscar Wilde)

Das Leben kann und soll im Alter immer schöner und großartiger werden, leichter aber wird es nicht. (Carl Hilty)

Keiner so alt, der nicht noch ein Jahr leben will, und keiner so jung, der nicht heute sterben kann. (unbekannt)

Ich kann euch mein Alter nicht nennen, es ändert sich dauernd. (Alphonse Allais)


Den Charakter eines Menschen erkennt man an den Scherzen, die er übel nimmt. (Christian Morgenstern)

So wie die Gedanken sind, ist auch der Charakter, denn die Seele wird von den Gedanken geprägt. (Marc Aurel)

Ein Gesicht erkennt man im Licht, einen Charakter auch im Dunklen. (unbekannt)

Die Hauptbestandteile eines guten Charakters sind Treue und Mitleid. (Carl Hilty)

Die Grundlage des Charakters muss in dem Kinde gelegt sein, bevor es in die Schule kommt. (Carl Hilty)

Solange ein altes Pferd noch lebt, bleibt es seinem Charakter treu. (Sprichwort aus China)

Der weibliche Charakter wird so oft nicht verstanden, eben weil es die schöne Natur des Weibes ist, seine Seele zu verhüllen wie seine Reize. (Friedrich von Schlegel)


Es gibt so viele Dinge, die man nicht mit Geld bezahlt, wohl aber mit einem Lächeln, einer Aufmerksamkeit, einem "Danke". (Leo Suenens)

Dankbarkeit = Das Gedächtnis des Herzens. (unbekannt)

Ein Wort, das von Herzen kommt, macht dich drei Winter warm. (Chinesisches Sprichwort)

Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist. Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit, denn nur wenn man allein ist, ist man frei! (Arthur Schopenhauer)

Solange du glücklich bist, wirst du viele Freunde zählen: Wenn aber die Zeiten trübe sind, wirst du allein sein. (Ovid)



Sonntag, 26. April 2015

Wilde Rose

Heute ist Sonntag, der Himmel ist etwas bewölkt, wenn das Wetter auch warm ist. Was daran gut ist, meine Stirn ist nicht bewölkt, so denke ich viel. Ich denke an eine Zeit, die sehr schön für mich war und an "rote Söckchen". Diese Geschichte habe ich schon am 14.03.2013 verarbeitet. Doch ich möchte keine schwarzen Söckchen haben, wie in der Geschichte, deshalb versuche ich nur an schöne Momente zu denken.


Ich denke an mein "Balkonien" und sehe ihn in vielen Farben blühen. Na gut, ich weiß, ich brauche noch so einige Pflanzen. In den nächsten Tagen werde ich sie mir kaufen um dann, in einer angenehmen Atmosphäre, meinen Kaffee zu trinken. 
Das Foto was ich hier eingestellt habe,  habe ich gestern fotografiert, wurde von mir mit "Foto-Sketcher" einer kostenlosen Software bearbeitet. Das Programm habe ich schon mal am 24. Juni 2012 vorgestellt. http://margot-daslebenistbunt.blogspot.de/2012/06/fotosketcher-eine-interessante-software.html. Nur hat sich das Programm mit den Jahren natürlich verbessert. 
Hier ist das Foto noch einmal in einer unbearbeiteten Version.

Wilde Rose

Sie ist nicht strahlend, ist nicht schön,
Die Rose wild auf Bergeshöh'n: –
In Wind und Wetter, Sturm und Regen
Kein freundlich Obdach, sie zu hegen:
So steht sie einsam, ungekannt,
Dort oben an des Hügels Rand.
Sie aber glühet, duftet, lacht
Und neidet nicht der Schwestern Pracht:
Denn knospend, dorn'gem Stamm entsprossen,
Hat sie der Sonne sich erschlossen,
Und nur im goldnen Sonnenschein
Verglüht ihr Leben, süß und rein.
Therese Dahn (1845 - 1929)

Samstag, 25. April 2015

Späte Rosen

Heute kann ich nicht viel schreiben, es fehlt mir die Zeit. Doch ich habe heute angefangen einige Pflanzen zu kaufen, das möchte ich euch erzählen. Es sind noch nicht viele, aber der Anfang ist getan. So habe ich 4 stehende Geranien und 3 Rosen-Pflanzen gekauft. Die Geranien haben die Farbe Lila, die Rosen sind in Rot und Gelb. Vier Hortensien habe ich noch vom vergangenen Jahr und ein Rosenstöckchen. Ach ja, eine Oleander-Pflanze habe ich auch noch ... freue mich schon. 

Späte Rosen
Jahrelang sehnten wir uns,
Einen Garten unser zu nennen,
Darin eine kühle Laube steht
Und rote Rosen brennen.

Nun steht das Gärtchen im ersten Grün,
Die Laube in dichten Reben,
Und die erste Rose will
Uns all ihre Schönheit geben.

Wie sind nun deine Wangen so blaß,
Und so müde deine Hände.
Wenn ich nun aus den Rosen dir
Ein rotes Kränzlein bände

Und setzte es auf dein schwarzes Haar,
Wie sollt ich es ertragen,
Wenn unter den leuchtenden Rosen hervor
Zwei stille Augen klagen.

Gustav Falke
Rose
Rose, wie bist du reizend und mild!
Du bist der Unschuld liebliches Bild.
Rose, du trinkest himmlischen Tau,
schmückest den Busen, Garten und Au.
Du, die zur Gabe ich mir erkor,
lächelst aus Dornen freundlich hervor.
Sendest noch sterbend Düfte uns zu
Rose, du Holde!
Leben und sterben will ich wie du.

Johann Jakob Ihle (1702 - 1774)



Freitag, 24. April 2015

Drei Stiere und der Löwe

Fabeln kann man auch in der klassischen Form wie hier, mit Tieren vergleichen. Sie finde ich sehr schön und auch die folgenden 3 Fabeln, sie sind sehr lehrreich. Was mir besonders gefällt ist die Fabel über Stärke und Sicherheit. 


Drei Stiere und der Löwe



Drei Stiere schlossen miteinander ein Bündnis, jede Gefahr auf der Weide mit vereinten Kräften abzuwehren; so vereinigt, trotzten sie sogar dem Löwen, daß dieser sich nicht an sie wagte.
Als ihn eines Tages der Hunger arg plagte, stiftete er Uneinigkeit unter ihnen. Sie trennten sich, und nach nicht acht Tagen hatte er alle drei, jeden einzeln, angegriffen und verzehrt.


Eintracht gibt Stärke und Sicherheit, Zwietracht bringt Schwäche und Verderben.


Der Esel auf Probe


Ein Mann kaufte einen Esel, aber nicht gleich endgültig, sondern er machte eine Probezeit aus. Als er mit ihm in seinen Hof kam, wo schon mehrere Esel teils bei der Arbeit, teils bei der Abfütterung waren, ließ er ihn frei laufen. Sogleich trottete der neue zu dem faulsten und gefräßigsten Gefährten und stellte sich zu ihm an die Futterkrippe. Da legte ihm der Mann den Strick wieder um den Hals und brachte ihn dem bisherigen Besitzer zurück.
»So schnell kannst du ihn doch gar nicht erprobt haben«, wunderte sich der.
»O mir genügt, was ich gesehen und erfahren habe: Nach der Gesellschaft, die er sich ausgesucht hat, ist er ein übler Bursche!«



Der Hund und das Schaf


Man sagt, daß zur Zeit, als die Tiere noch sprechen konnten, das Schaf zu seinem Herrn geredet habe: »Du tust sonderbar daran, daß du uns, die wir dir Wolle, Käse und Lämmer schenken, nichts gibst, als was wir uns auf der Erde selbst suchen, dem Hunde aber, der dir nichts dergleichen gewährt, von jeder Speise mitteilst, die du selbst hast.« Als der Hund dies hörte, soll er gesagt haben: »Beim Jupiter, ich bin es ja, der dich und deine Gefährten bewacht, damit ihr nicht von Dieben gestohlen oder vom Wolfe zerrissen werdet. Denn ihr würdet, wenn ich euch nicht bewachte, nicht einmal in Ruhe weiden können.« Hierauf soll es auch das Schaf recht und billig gefunden haben, daß der Hund ihm vorgezogen wurde.




Donnerstag, 23. April 2015

Der Maulwurf hört in seinem Loch ...

Mein bester, böser Witz,
sagte Schröder:
 Hartz IV
Warum liebe ich lustige Gedichte, frage ich mich heute, weil ich gerne Lache oder Schmunzel, ist meine Antwort. Bei so einem schönen Wetter wie heute, wo die Sonne auf meinen Balkon kriecht, ganz besonders.

Was, du siehst und hörst mein Lachen nicht? Ach, es kann schon sein, ich habe es "unter Putz" gelegt ... damit Menschen, die nicht wissen was Lachen bedeutet, nicht gestört werden. Doch es gab und gibt sogar Dichter, die ihre Lebensfreude in Gedichten auslebten ... manche sind sehr kurz geraten, aber wahr.




Der Beamte

Er reibt sich die Hände: „Wir kriegen’s jetzt!
Auch der frechste Bursche spüret
Schon bis hinab in die Fingerspitz’,
Dass von oben er wird regieret.

Bei jeder Geburt ist künftig sofort
Der Antrag zu formulieren,
Dass die hohe Behörde dem lieben Kind

Gestatte zu existieren!“

Theodor Storm . 1817-1888



Der Adler und die Schnecke

Adler
Wie find’ ich dich, du träges Tier,
auf diesem Eichenwipfel hier?
Wie kamst du her? – So rede doch!

Schnecke
Je nun, ich kroch.

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Sein hohes Ehrenamt gewann

Nicht anders mancher Schneckenmann.

August Friedrich Ernst Langbein . 1757-1835



Im Kreise

Das eilende Schiff, es kommt durch die Wogen
Wie Sturmwind geflogen.
Mit Jubel verkünden der Stimmen gar viele:
Wir nahen dem Ziele!
Der Fährmann am Steuer nur stöhnet leise:
Wir segeln im Kreise! 

Marie Ebner-Eschenbach . 1830-1916


Alles in der Welt ...

Alles in der Welt lässt sich ertragen,
Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen.

Johann Wolfgang von Goethe . 1749-1832


Genau besehn

Wenn man das zierlichste Näschen
Von seiner liebsten Braut
Durch ein Vergrößerungsgläschen
Näher beschaut,
Dann zeigen sich haarige Berge,
Dass einem graut.

Joachim Ringelnatz




Die schlimme Sorte

Eine Sorte von Menschen macht mich gleich verstummen,
Das sind die superklugen Dummen.
Da hilft nur das: Sie schweigend zu tragen
Oder sie einfach niederzuschlagen.

Heinrich Seidel . 1842-1906


Der Maulwurf hört in seinem Loch ...

Der Maulwurf hört in seinem Loch
Ein Lerchenlied erklingen,
Und spricht: Wie sinnlos ist es doch,
Zu fliegen und zu singen!

Emanuel Geibel . 1815-1884


Der Philosoph ohne Regenschirm

Es ist nicht alles schön auf dieser wunderschönen Welt,
Novemberstürme gibt es auch im Monat Mai.
Beschimpfe nicht den Regen, der auf dich herniederfällt,
bedenk: Der meiste Regen fällt an dir vorbei.

Fred Endrikat . 1890-1942


Freiheit ist wie ein starker Wein ...

Freiheit ist wie ein starker Wein;
Dem Manne wird sie stets gedeihn;
Aber ihr zecht und schreit wie Knaben,
Ihr werdet morgen Kopfweh haben.

Emanuel Geibel . 1815-1884




Dummheit

Wer nur der Weisheit nachgespürt, den halt ich noch für keinen Mann:
Doch, wer die Dummheit ausstudiert, den seh ich für was Rechtes an!
Der Weisen Tun errät man leicht: man sieht da noch wann, wie, warum;
Bei Dummen kuckt man sich umsonst nach allen diesen Sachen um.
Der Dummheit Weg ist wunderbar: Niemals erkennet man den Grund
Und, fänd ihn einer richtig aus, so tät er aller Funde Fund!
Denn Dummheit ist die größte Macht, sie führt Heere stärkstes an;
Ich glaube, dass sie nie ein Held bekämpfen und besiegen kann.

August Kopisch . 1791-1853


Nun möchte ich die ganz kurzen Gedichte beenden, nicht ohne dieses Gedicht,  was schon vor ca. 200 Jahre geschrieben wurde, aufzuschreiben. 




Missdeutung

A.
Der Bundestag hat wie ein Leu gebrüllt.
Seid ihr von Grausen, Deutsche, nicht erfüllt?
Macht euch gefasst auf unerhörte Dinge!
Er geht umher und sucht, wen er verschlinge.

B.
Nicht doch! Es war kein Brüllen, wie ihr wähnt.
Der Bundestag hat nur sehr laut gegähnt;
Denn auf der Bärenhaut der Protokolle
Sich wälzend, spielt er schlafend seine Rolle.

August Wilhelm Schlegel . 1767-1845



Mittwoch, 22. April 2015

Die Siegerin ...


So kann man es auch sagen, durch Fabeln, Vergleiche anstellen ... sie müssen nicht immer von Aesop oder Martin Luther geschrieben sein.
Zum Beispiel von:
Marie von Ebner-Eschenbach, geb. 13. September 1830 auf Schloss Zdislawitz bei Kremsier in Mähren, gestorben 12. März 1916 in Wien.
Sie war eine österreichische Schriftstellerin und gilt mit ihren psychologischen Erzählungen als eine der bedeutendsten deutschsprachigen Erzählerinnen des 19. Jhds.


Die Siegerin

Es kam einst zu einem ungeheuren, einem echten Titanenkampf. Alle Tugenden und alle Laster rangen miteinander auf Leben und Tod. Furchtbare Wunden klafften, in Strömen floss das Blut. Hinterlist und Tücke hatten die Gerechtigkeit überwältigt und ihr den Arm gelähmt. Zerfleischt von den Zähnen und Klauen des Hasses und der Eifersucht erstarb die Liebe; der Großmut röchelte unter den würgenden Händen der Habgier. Vielen Tugenden erging es schlecht an dem Tage, aber auch viele Laster meinten den Rest bekommen zu haben.

In der ganzen großen Heerschar blieb nur Eine unversehrt; es war eine der Tugenden: es war die Güte. Mit Steinen beworfen, von den Pfeilen des Undanks durchbohrt, hundert Mal niedergezwungen, erhob sie sich immer wieder unverwundbar, unüberwindlich, und trat von Neuem in den wütenden Kampf.
Es wurde Abend und Nacht; der Streit blieb unentschieden, die Streiter lagen erschöpft.

Die Güte allein wandelte über die Wallstatt, munter wie ein sprudelnder Quell, lieblich wie das Morgenrot, und labte die Leidenden, und in dem Augenblick ließen sogar ihre Feinde es gelten: Die Stärkste bist Du!


Eine Begegnung


Der Hochmut ging eines schönen Tages spazieren. Er trug eine Krone aus Seifenblasen auf dem Kopf, und die schillerten bunt und prächtig im Sonnenschein. An seinem purpurfarbigen Gewand hingen zahllose vergoldete Glaskugeln; die Plattfüße hatte er in Schuhe mit ungeheuren Hacken gesteckt
und schritt auf ihnen so majestätisch einher, wie ein hölzerner König in der Puppenkomödie. Sein breites Gesicht strahlte von Selbstzufriedenheit, seine roten, fingerdicken Lippen waren verächtlich verzogen; aus halbgeschlossenen Lidern blickte er um sich, als ob nichts da wäre, der Mühe wert, ihm einen ganzen Blick zu gönnen.

Da kam ein Wesen ihm entgegen, bei dessen Erscheinen er stutzte. Ein Wesen von schlichtem Aussehen; bescheiden sein Gang, seine Haltung, seine Gebärde; schön sein Angesicht, auf dem ein edler Ernst und tiefinnerlichsten Frieden sich malten.
"Weiche mir aus!" rief der Hochmut ihm zu.

"Gern," erwiderte der Andere lächelnd, und gab Raum.
Dennoch fühlte der Hochmut sich verletzt: "Du lächelst? wie darfst du es wagen, zu lächeln in meiner Gegenwart?" schnaubte er und warf sich wütend auf den Beleidiger. Dieser wehrte ihn nicht ab, regte sich nicht einmal, stand nur ruhig und fest. Der Hochmut aber stürzte zur Erde, und alle seinen Seifenblasen zerplatzten, und alle seine Glaskugeln lagen in Scherben — er war an das Verdienst angerannt.


Herzlichst Margot.

Dienstag, 21. April 2015

Die schönsten Momente ... Bild und Spruch.

Heute ist wieder sehr schönes Wetter, Freundlichkeit ist auch heute angesagt, auch wenn man diese Bilder anschaut. Sie sind nicht so freundlich wie die Bilder von gestern, aber ... vielleicht nur etwas bissiger. 



Die schönsten Momente im Leben sind nicht die, in denen man atmet, sondern die, die einem den Atem rauben.
(Rainer Maria Rilke) 


Der Augenblick ist kostbar wie das Leben eines Menschen.
(Friedrich von Schiller)


Nie stille steht die Zeit, der Augenblick entschwebt, und den du nicht benutzt, den hast du nicht gelebt.
(Friedrich Rückert)

Wir alle gehen ins Tal hinab, in welchem Alter wir auch stehen, denn die Zeit hält keinen Augenblick still.
(Charles Dickens)

Wenn man den Kopf in den Sand steckt, bleibt doch der Hintern zu sehen.
(Sprichwort aus Japan)

Behalte deine Ängste für dich, aber teile deinen Mut mit anderen!
(Robert Louis Stevenson)

Man muss sich einer Gefahr nicht bewusst sein, um sich zu fürchten. Es sind die unbekannten Gefahren, die uns die größte Angst einflößen.
(Alexandre Dumas)

Ein guter Amboss fürchtet keinen Hammer.
(Sprichwort aus Italien)

Ich hatte Angst, dich zu verlieren. Als ich mich traute, dir das zu sagen, hörtest du mir zu und wir gewannen einander neu.
(unbekannt)


Die Angst vor der Langeweile ist die einzige Entschuldigung für die Arbeit.
(Jules Renard)

Wer eine Katze hat, braucht das Alleinsein nicht zu fürchten.
(Daniel Defoe)

Auch Beziehungen enden zeitgemäß: Einst bekam man den Laufpass, später eine Abfuhr und heute fliegt man raus.
(unbekannt)


Liebevolle Beziehung zu dem anderen soll etwas von uns Entferntes sein? Nein, wenn ich sie erstrebe, dann erreiche ich sie.
(Konfuzius)

In einer Beziehung wird immer nur das Gute an dem Partner gesehen, solange bis sie zerbricht und man kein freundliches Wort mehr über ihn hervorbringen kann.
(Nicolas de Chamfort)

Was haben Beziehungen und Verträge gemeinsam? Sie verlieren irgendwann ihre Gültigkeit.
(unbekannt)

Manche Typen fragen mich: Was hat ER was ich nicht habe? Da antworte ich: mein HERZ.
(unbekannt)

Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen.(Sprichwort aus Irland)

Wenn es grau und dunkel ist, und selbst die Sonne ihr Licht nicht gibt, genügt ein Lächeln von dir und die Wüste blüht!