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Samstag, 18. April 2015

Frühlingserwachen

Es war wieder eine Nacht, die mich mit müden Gliedern in den Tag schickte. Die Nacht hatte etwas gegen meinen Schlaf und so habe ich mit Unterbrechung geschlafen, aber ich konnte ein wenig träumen. Meine Träume sind ziemlich kurz und meistens habe ich sie, wenn ich aufwache, wieder vergessen. Nur den Begriff Traum habe ich behalten und einen kleinen Traum, den jemand anderes träumte und mir gefällt, aufgeschrieben.




Frühlingserwachen
Claudia Neuwirth

Die Luft ist erfüllt von weißen Blütenblättern, die der Wind unaufhörlich von den Bäumen reißt und sie in dichtem Reigen auf die Erde schneien lässt. Inmitten dieser Pracht, in der Nähe vor meinem Fenster flattert ein kleiner Schmetterling auf der Stelle. Die saftig  grüne Wiese, von Löwenzahn gelb gescheckt, ist bald weiß bedeckt. Der Wind treibt die Blütenblätter durch das offene Fenster in mein Zimmer herein und die Sonne malt goldene  Rechtecke an die Wand. Ich atme die warme Luft tief ein.
Der Schmetterling, wohl ein Tagpfauenauge flattert immer noch mit den Flügeln und bleibt doch an einer Stelle stehen.
Mir wird bewusst, dass ich träume, sauge den Duft noch einmal ein, den diese Welt verströmt, verliere mich in diesem Augenblick. Als ich mich umsehe, fliegt der Schmetterling plötzlich davon. Ich erwache.




Frühlingsbote

Der Frühling weiß zu finden
Mich tief in Stadt und Stein,
Gießt mir ins Herz den linden
Fröhlichen Hoffnungsschein.

Manch' grüne Wipfel lauschen
Zwischen den Dächern vor,
Ein Lerchenklang durchs Rauschen
Der Stadt schlägt an mein Ohr.

Ein Schmetterling als Bote
Flattert im Wind vorbei,
Hinschwebend über das tote
Steinerne Einerlei.

Heinrich Seidel


Abklingendes Aprilgewitter

Aus grauem Himmel
sticht die Sonne.

Jagende Wolken, blendendes Blau!
Ins grüne Gras greift der Wind, 
die Silberweiden sträuben sich.

Plötzlich  -  still.

Auf einem jungen Erlenbaum
wiegen sich blinkende Tropfen!

Arno Holz




Die Welt scheint voller Geigen

Die Welt scheint voller Geigen
Der Himmel leuchtet mit Musik.
Der Wind, er flötet zu den Geigen
Bald ist der Winter ganz besiegt.

© Monika Minder



4 Kommentare:

  1. Ja Margot, mit dem Träumen ist es so eine eigenartige Sache. Manchmal habe ich wochenlang das Gefühl nichts zu träumen und dann wieder erinnere ich mich jeden Morgen, dass ich geträumt habe. Oft träume ich von Geräuschen. Erst neulich habe ich meinen Mann geweckt, weil ich dachte unser Wecker hätte geklingelt und wir müssten aufstehen. Es war noch tiefe Nacht und ich hatte es geträumt. Es war absolut realistisch.
    Schöne Träume wünscht Dir
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, mit dem Träumen ist es wirklich eine eigenartige Sache. Jetzt wo du es schreibst, fällt mir ein, dass ich auch auf Geräusche träume. Mitten in der Nacht höre ich es an der Wohnungstür klingeln, es ist aber niemand da. Wohne in der 3. Etage und die Haustür wird abgeschlossen. :-) Der Mensch ist ein eigenartiges Tier.
      Wünsche dir ein schönes Wochenende, ohne das der Wecker klingelt.
      Danke und liebe Grüße, Margot.

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  2. ... und so wunderbar bebildert !

    Liebe Grüße - Monika

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    1. Monika, es sind keine Fotos wie die Deinigen, aber es sind Wallpaper aus dem Internet. Sie beleben den Beitrag.

      Wünsche dir eine gute Nacht. Herzlichst Margot.

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