Seiten

Dienstag, 30. Juni 2015

Verzeihen ist die größte Heilung

Verzeihen - dieses Wort finde ich großartig, es erlaubt mir, wieder zufrieden in die Welt zu schauen. Habe ich verziehen, oder wurde mir verziehen, fühle ich mich erleichtert. Es ist wie eine Beichte in der Kirche und nimmt mir die Last vom Herzen. Nein, ich bin nicht katholisch und habe noch nie eine Beichte abgelegt, doch so stelle ich es mir vor und ich habe dieses Gefühl schon in meinem Leben gehabt. In einem Buch von "Vera Birkenbihl: Story-Power", steht folgendes ...

 Verzeihen ist die größte Heilung

... wenn ein Stammesmitglied der Babemba aus Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran gehindert wegzulaufen.
Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den "Angeklagten". Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben Gutes getan hat.
Alles, an das man sich in Bezug auf diesen Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt. Alle seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten, seine Stärken und seine Güte werden dem "Angeklagten" in Erinnerung gerufen. Alle, die den Kreis um ihn herum bilden, schildern dies sehr ausführlich. Die einzelnen Geschichten über diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und großer Liebe erzählt. Es ist niemandem erlaubt, das Geschehene zu übertreiben und alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen. Niemand ist bei dem, was er sagt, unehrlich und sarkastisch. Die Zeremonie wird so lange fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person als Mitglied der Gemeinde schätzt und respektiert. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage dauern. Am Ende wird der Kreis geöffnet, und nachdem der Betreffende wieder in den Stamm aufgenommen worden ist, findet eine fröhliche Feier statt.
Wenn wir durch die Augen der Liebe sehen, wie es in der Zeremonie so schön
sichtbar wird, entdecken wir nur Vergebung und den Wunch nach Integration. Alle Mitglieder des Kreises und die Person, die in der Mitte steht, werden daran erinnert, dass durch Verzeihen die Möglichkeit gegeben wird, die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft loszulassen. Der Mensch in der Mitte wird nicht länger als schlecht bewertet oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Stattdessen wird er daran erinnert, wie viel Liebe in ihm steckt und dann wieder in die Gemeinschaft integriert!

Vielleicht wäre dieses Verhalten auch bei uns in Deutschland angebracht. Nicht den oder die Menschen ausschließen, sondern ihn wieder in die Gemeinschaft zu integrieren.




2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    das "Verzeihen" ist manchmal gar nicht so einfach. Bei Kleinigkeiten, sicherlich nicht schwer. Aber es gibt doch auch Sachen bei denen es schwerer fällt. Eine große Kunst dann zu verzeihen, wie ich finde :)

    Liebe Grüße und einen netten Abend für Dich
    Björn :)

    AntwortenLöschen
  2. Das ist ein sehr schöner Brauch. Verzeihen erleichtert. Das durfte ich auch schon erfahren. Wir könnten von diesem Volk sehr viel lernen.
    LG Eva

    AntwortenLöschen