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Samstag, 19. September 2015

Das Königskind

Es sind keine Erinnerungen, die ich jetzt aufschreibe, denn die Geschichte stammt aus einer Märchenzeit wo noch Könige herrschten, somit auch "das Sagen" hatten. Wenn ich solche Geschichten lese, denke ich, nein, so waren bestimmt nicht alle Könige, aber ich bin froh, dass es diesen König gab, der an die Kinder dachte und an ihrer Erziehung. 
Nein, aus der heutigen Zeit stammt die Geschichte bestimmt nicht, denn hier wird noch von Erziehung gesprochen ... und an die Liebe zu den Kindern gedacht.


Das Königskind

Es war einmal ein König. In seiner Stadt herrschte große Armut. Die Menschen in der Stadt waren verbittert und unzufrieden und sie fürchteten ihren Herrscher.

Eines Tages ließ der König alle Bewohner am Stadtplatz versammeln, um ihnen etwas Wichtiges mitzuteilen. Gespannt und ängstlich richteten die Menschen ihre Blicke auf den König und waren neugierig auf die wichtige Mitteilung.

Der König sprach:  

„Ich habe heimlich ein Königskind gegen eines eurer Kinder getauscht. Behandelt es gut. Sollte ich erfahren, dass meinem Kind Schlechtes widerfährt, werde ich den Schuldigen zur Rechenschaft ziehen!“

Dann kehrte der König auf sein Schloss zurück. Die Stadtbewohner fürchteten die Strafe, weil niemand wusste, welches das Königskind war. Deshalb begannen die Menschen, alle Kinder in der Stadt so zu behandeln, als wäre jedes einzelne das Königskind.

Es vergingen viele Jahre. Die Kinder wurden zu Erwachsenen und bekamen selber Kinder. Der mittlerweile alte König beobachtete mit Genugtuung die Entwicklung in seiner Stadt. Aus der früheren armen und schmutzigen Stadt wurde eine prachtvolle, weit über die Landesgrenzen bekannte Stadt. Es gab Krankenhäuser, Schulen, eine große Bibliothek …

Die Bewohner waren zufrieden und glücklich.

Und warum?

Weil alle Bewohner die Kinder in der Stadt mit viel Liebe und gut erzogen haben. Da niemand wusste, welches Kind das Königskind war, wurde jedes in der Stadt so behandelt, als wäre es vom König.

Autor unbekannt
Zeitzeugen.de entnommen.

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich wünschte mir, dass manches Märchen wahr würde, besonders in der heutigen Zeit, wo nur Oberflächlichkeiten zählen.




2 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    das ist eine tolle Geschichte. Ja, Kinder sind lauter kleine Prinzen und Prinzessinnen und das meine ich nicht negativ oder im Sinne von zu sehr verwöhnen. Ich meine es im Sinne von "ein kostbarer Schatz" und von "unsere Zukunft". Ihnen müssen wir unsere Liebe und Aufmerksamkeit schenken, denn sie gestalten unsere Welt von morgen - das Königreich, das von Generation zu Generation weitergegeben wird.
    LG und einen schönen Samstag
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, diesen Kommentar hast du wieder großartig geschrieben. Es ist so, wie du es schreibst, kleine Prinzen und Prinzessinnen, doch mit der Erziehung scheint etwas Falsch zu laufen. Höflichkeit, wie es früher gelehrt wurde, gibt es nur noch in wenigen Fällen. Sie gehört aber auch, zur Zukunft einer guten Gesellschaft, wie Respekt.
      Vielen Dank, und ein schönes Wochenende. Herzliche Grüße, Margot.

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