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Freitag, 25. September 2015

Der Aufschwung der Trinkgelder

Mein Tag begann mit Aufstehen, Kaffee trinken und Einkauf. Während des Einkaufs merkte ich, ich habe nur Kaffee getrunken und nichts gegessen, so sah
es auch in meinem Einkaufswagen aus. Es lag viel mehr im Wagen, als ich eigentlich kaufen wollte. Na ja, dachte ich, es ist so wie die Gedanken von Klaus Pfauter ... die ich auf "Herbst-Blatt", lesen durfte. 

Der Aufschwung der Trinkgelder

Eine kostspielige Zeit ist vorbei, die Reisezeit. Seitdem wir mit dem Euro klar kommen müssen, rattern die Computer in unseren Köpfen pausenlos. Dabei war doch der einzige plausible Grund, den die Verteidiger des Teuros augenzwinkernd anführten, dass das lästige Umrechnen im Urlaub entfallen würde. Das Einzige, das wirklich entfallen ist, ist unsere gute alte D-Mark.

Die Märchen von heute sind die Preise von gestern. Wir rechnen: Die Tagessuppe (also die billigste): 3,- € (also 6 Mark!).

Ein Glas Wein: 4,50 € (9,- Mark!).
Die Tasse Kaffee danach: 5,- Mark!

Da vergeht einem der Appetit!

Dann die Rechnung, diskret unter einer Serviette hervorlugend. Der Gast glaubt, den Grund für die Geheimnistuerei zu kennen. Er erwartet nichts Gutes. Daneben steht die freundliche Bedienung und erwartet das Trinkgeld. Ja, warum denn nicht? Freundliche Bedienung. Das Essen war gut, die Bedienung auch, was gibt man denn da so? Früher war das einfacher. Wir rundeten auf: Tasse Kaffee, 1,80 (DM– wohlgemerkt!). 2 Mark. "Ist gut so." Dann kam der Euro. Erinnern Sie sich? Schon vorher, bevor er kam, wurde aufgerundet. Wie und weswegen wusste niemand so recht! Etwas mit der Mehrwertsteuer, oder so. Toller Trick. Die Trinkgelder nahmen ungeahnten Aufschwung: Tasse Kaffee, 1,80 (jetzt Euro wohlgemerkt!). 2 Euro "Ist gut so." usw. Aber nicht lange. Die Rechner in den Köpfen setzten ein. "Geiz ist geil", das fanden wir lustig. Die Kellner aber, und die Frisöre, die guckten in
die Röhre. Das Kleingeld blieb häufig beim Gast. Immer öfter. Ein bisschen mulmig um den vollen Magen war es ihm dann schon, wenn er sich vom Ober die Münzen auf den Tisch abzählen ließ. Besonders wenn der freundliche Gastronom vorher bedeutungsvoll in seiner prallen Brieftasche lange, lange nach der richtigen Münze wühlte.

Ach, vergessen Sie, was Sie hier gelesen haben. Über Trinkgeld spricht man nicht, das gibt man einfach.

Dann "ist´s auch gut so!"

Autor:
Klaus Pfauter,
auch die wunderschönen Zeichnungen
sind von ihm.



4 Kommentare:

  1. Ja, Trinkgeld ist heute einfach ein Muss. In Neapel fanden wir sogar einen festen Betrag für Service schon auf der Rechnung. Auf Nachfrage erklärte man uns, dass dies für die Tischdecken und Servietten sei. Der Ober erwartete zusätzlich noch einmal Trinkgeld.
    LG
    Astrid

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    1. Liebe Astrid,
      der Euro ist für Reisende, im Allgemeinen, gut, kein Umtausch, aber für den Normalbürger eine Preissteigerung. Ich mag den Euro nicht. Umrechnen mache ich noch jeden Tag, da kommt der Euro nicht gut weg.
      Reisen unternehme ich nicht mehr, da muss ich kein Trinkgeld zahlen.
      Trotzdem finde ich den Euro schlimm.
      Wünsche dir einen schönen Tag. Liebe Grüße, Margot.

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  2. Hallo Margot,

    ich finde es immer etwas seltsam, die Sache mit dem Trinkgeld - ich denke mir immer, ich erhalte für meine Arbeit auch keines ;) Aber gut, es ist so üblich mittlerweile.

    Der Euro ist für mich tatsächlich ein Teuro ;)

    Liebe Grüße aus dem Odenwald und ein schönes Wochenende
    Björn :)

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    1. Lieber Björn,
      so wie du, so dachte und denke ich auch. Es ist wirklich ein Teuro geworden und gibt es wohl nur bei Dienstleistungen.

      Herzliche Grüße, sendet dir Margot. Wünsche dir einen schönen Tag.

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