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Donnerstag, 22. Oktober 2015

Die Drosseln und die Eule

Beim Lesen dieser Geschichte musste ich, ich weiß nicht, warum, an uns Menschen denken. Vielleicht durch den großen Wirrwarr, was bei uns in Deutschland herrscht, durch die Öffnung der Mauer zwischen unseren zwei deutschen Staaten vor 25 Jahren. Vielleicht durch das Drama zurzeit, mit den Flüchtlingen aus Syrien und den angrenzenden Staaten. Der Hass, der von der Pegida - Bewegung und der AfD ausgeht. Ich frage mich, wie kann man Menschen, die Krieg erlebten, in Furcht und Angst leben, mit Hass begegnen. Nur weil sie einer anderen Nation angehören, es sind doch Menschen. Wie kann unsere Regierung nur zusehen und nicht handeln, wenn Menschen in ihrer Würde beleidigt werden. Ich frage mich, was und wo ist die EU, wo wieder Grenzen gezogen werden, mit Stein und Stacheldraht. Eine Welt, die ich in diesem Zustand nicht liebe, außerdem habe ich das Gefühl in mir, wie es in der letzten Passage dieser Geschichte zugeht. Man möchte Freiheit und verliert oft genug das Leben.


Die Drosseln und die Eule

"Wir sind frei! Wir sind frei!" riefen eines Tages die Drosseln, als sie sahen, dass der Mensch die Eule gefangen hatte. "Jetzt brauchen wir keine Furcht mehr vor der Eule zu haben; jetzt werden wir ruhig schlafen."
Die Eule war tatsächlich in einem Hinterhalt gefangen, und der Mensch hatte sie in einen Käfig gesperrt.
"Lasst uns die Eule in Gefangenschaft sehen!" riefen die Drosseln, flogen und sangen um das Gefängnis herum. Aber - der Mensch hatte die Eule zu einem anderen Zweck gefangen, zu dem nämlich, der Drosseln habhaft zu werden. Und wirklich schloss die Eule sofort ein Bündnis mit ihrem Bezwinger, der die an einer Klaue Gefesselte jeden Tag auf einem Dreifuß zur Schau stellte. Die Drosseln stürzten sich auf die benachbarten Bäume, in denen der Mensch seine Leimruten versteckt hatte. Sie wollten die Eule sehen und verloren - anstatt die Freiheit zu verlieren wie die Eule - das Leben.

Diese Fabel ist für alle erzählt, die sich freuen, wenn einer, der mehr zählt als sie, die Freiheit verliert. Der Besiegte nämlich, der bedeutend ist, verbündet sich sofort mit dem Sieger und wird sein Instrument, während alle die, welche vorher von ihm abhingen, unter einen neuen Herren geraten und mit ihrer Freiheit oft genug auch das Leben verlieren.



2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    ich bin generell für Freiheit und Frieden für Alle, aber dies wird uns leider nur gelingen, wenn sich alle an dieses Motto halten - weltweit, schade, ich glaube es klappt demnach nie ;)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Lieber Björn,
      ich würde gerne träumen, aber ich glaube, du hast recht.

      Liebe Grüße, Margot.

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