Seiten

Freitag, 9. Oktober 2015

Keine Gunst dem blauen Dunst

Frauen rauchen auch in der Öffentlichkeit, schon seit einigen Jahren in unserem Land. Nein, mir gefällt dieses Verhalten nicht, trotzdem ich eine Frau bin und Emanzipation als gut empfinde, aber Rauchen? In der Öffentlichkeit? Da fällt mir ein Wort ein, was ich vor langer Zeit über diese Frauen hörte, man sagte, sie sehen aus wie "Flintenweiber". Die Bedeutung habe ich erst jetzt gesucht, und folgendes gefunden:

1. eine Soldatin; Frau, die eine Waffe trägt 
2. eine durchsetzungsfähige / machtbewusste / rigorose / rabiate / rücksichtslose Frau

Nein, das kann ich wirklich nicht sagen, dass ich diese Frauen so einstufe, aber es gefällt mir nicht, dass sie "Rauchen" in der Öffentlichkeit, außerdem ist Rauchen ungesund. Dies ist eine Bemerkung von mir, um mich für so eine Denkweise zu entschuldigen.

Klaus Pfautner schrieb eine nette Geschichte über rauchende Frauen, und meinte es wohl ernst.


Keine Gunst dem blauen Dunst


Lang ist es her, da wollte ich Liedermacher werden. Ich dichtete einen Text gegen das Rauchen, der ging etwa so:

Deine Wände von Nikotin gelb,
das neue Tischtuch von Altbier besudelt,
nach Aschenbecher schmeckt dein Kuss,
Liebste, ich fürchte, dass ich dich verlassen muss. usw.

Dieses bahnbrechende Werk fand keinen würdigen Komponisten, deshalb gab ich die angepeilte Karriere auf. Einem jungen Menschen stehen alle Türen offen, da suchte ich eben eine andere.

Der Anlass, warum ich überhaupt ein Poet werden wollte, war - aus heutiger Sicht - simpel: Auf dem alten Markt in Unna traf ich zufällig eine junge, hübsche Kollegin, die ich schon früher heimlich und nur für mich in die engere Wahl meiner potenziellen Lebensabschnittpartnerinnen aufnahm. Und dieses bezaubernde Geschöpf, stellen Sie sich das einmal vor, hatte eine Zigarette im rechten Mundwinkel!

Sie paffte!
Sie paffte! Vor all den Leuten in der Öffentlichkeit! Dieses Bild regt Sie nicht auf? Freilich, heute stört es niemanden mehr besonders. Sie muss sich recht cool vorgekommen sein, etwa wie George Sand, als sie sich im Herrenanzug auf die Pariser Prachtstraßen wagte.

Die rauchende Tussi strich ich sofort aus meinem Verzeichnis. Sie ärgerte sich kaum, offenbar registrierte sie es gar nicht. Es waren eben andere Zeiten.

Emanzipation und Gleichberechtigung, das waren damals aktuelle Schlagwörter. Sonst lief doch alles gut, wir hatten Beckenbauer und den Gerd Müller, der Klimawechsel war noch nicht erfunden, die Grünen, das waren die aus Bremen, glaube ich, mit denen wurden die Schwarzgelben spielend fertig.

Wie gesagt, die Zeiten haben sich geändert, die Alten sagen das immer, nicht zum Besseren. Sehe ich heute jemanden auf der Straße rauchen, so ist es garantiert eine Frau. Oder eine, die es erst noch werden will. Mutige Amazonen, ohne Furcht vor Lungenkrebs. Sie haben ihre Gleichberechtigung erreicht. Oder? Haben wir Männer ihnen listig eine unserer Schwächen untergejubelt?

Es sieht so aus, als hätten die Männer im Kampf der Geschlechter diesmal eine Runde gewonnen.

Leider wurde dadurch die Welt um keinen Deut schöner...


Herzlichst Margot.

2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,

    interessant, ich habe nie - wirklich niemals - geraucht und auch nie probiert, keine Ahnung weshalb, mich interessierte es nicht. Meiner Meinung nach wird auch heute noch viel zu viel in TV Filmen indirekte Werbung für Rauchen gemacht ^^ - man sieht oft Kommissare oder Kommissarinnen in Großaufnahme mit Zigarette, müsste eigentlich nicht sein.

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünsche ich
    Björn :)

    AntwortenLöschen
  2. Lieber Björn, ich habe vor vielen Jahren mal geraucht, habe aber gemerkt, es bekommt mir nicht und habe aufgehört. Wer glaubt, er muss rauchen, so soll er, aber nicht in der Öffentlichkeit. Gegen rauchende Frauen habe ich Abneigung.
    Was du sagst mit den Kommissaren, stimmt, und könnte wirklich weniger werden.

    Ich grüße dich auch herzlichst, und wünsche ein schönes Wochenende.
    Liebe Grüße, Margot.

    AntwortenLöschen