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Sonntag, 21. Februar 2016

Regen - Februar

Der heutige Tag, es ist Sonntag, ist ein Tag der mir nicht gefällt, denn es regnet schon wieder oder immer noch. Die Bäume mit dem ersten Grün lassen die Äste hängen und ich meine Schultern, es ist einfach ein trauriger Anblick. Also mein heutiges Thema, Regen.




Regen

Vor meinem Fenster schwanken
Die schwarzen Coniferen
Im Regen und die schweren
Nassen Epheuranken.

Schatten allerwegen
Und Schleier. Nirgend ein Schimmer
Tröstender Sonne, nur immer
Wind und immer der Regen.

Die Tulpen, zarte Gestalten,
Neigen die schlanken Stiele,
Sie können im Kelch so viele
Thränen nicht mehr halten.

Sie sinken erschöpft an den feuchten
Wegen hin und weinen;
Diese Stolzen, feinen,
Wo ist nun ihr Leuchten?

Sie wollten so herrlich stehen,
Sich und den Garten zieren,
Und müssen nun liegen und frieren
Und früh vergehen.
Gustav Falke




Auf den ersten warmen Regen

Auf den ersten warmen Regen
Kommt der rechte Sonnenschein,
Kommt der Frühling uns entgegen
Nach des langen Winters Pein.

Auf den ersten warmen Regen
Dringt es sich hervor mit Macht,
Und es deckt ein Blüthensegen
Bäum' und Felder über Nacht.

Auf den ersten warmen Regen
Rinnt der letzte Schnee zu Thal,
Und auf weichen Rasenwegen
Ziehn die Lämmer allzumal.

Auf den ersten warmen Regen
Lockt es Jung und Alt hinaus,
Auch die Lahmen, auch die Trägen
Kriechen aus dem Schneckenhaus.

Auf den ersten warmen Regen
Regt sichs auch in meiner Brust,
Und dieß Regen, dieß Bewegen
Deutet auf des Liedes Lust.

Unter sanften Wellenschlägen
Wird das Herz mir warm und weich,
Frühlingsschauer, Frühlingsregen,
Milder Sonnenschein zugleich!

O willkommen warmer Regen,
Der befruchtet Herz und Sinn!
Wär' ich um ein Lied verlegen,
Der in Gott ich selig bin?

Herr! laß strömen deinen Regen,
Deinen Frühling sende du,
Gieb den reichen Liedersegen
Und das volle Herz dazu!
Karl Rudolf Hagenbach





Des Narren Regenlied

Regenöde, regenöde
Himmel, Land und See;
Alle Lust ist Last geworden,
Und das Herz tut weh.

Graugespinstig hält ein Nebel
Alles Sein in Haft,
Weher Mut weint in die Weiten,
Krank ist jede Kraft.

Die Prinzessin sitzt im Turme;
Ihre Harfe klingt,
Und ich hör, wie ihre Seele
Müde Sehnsucht singt.

Regenöde, regenöde
Himmel, Land und See;
Alle Lust ist Last geworden,
Und das Herz tut weh.
Otto Julius Bierbaum




Herzlichst Margot

6 Kommentare:

  1. ...magst Du Dich damit zu
    http://pippavier.blogspot.de/
    verlinken?
    Herzlich P.

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    1. Hallo Pippa, habe mich verlinkt, du siehst es auf meinem rechten Seitenstreifen unter Blog - Liste.
      Einen schönen Tag und liebe Grüße, Margot.

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  2. Liebe Margot!

    Vielleicht tröstet Sie mein für Sie geschriebener Vers ein wenig, auch wenn der Montag - nicht minder die Erde nässend - so unsre Gemüter begießt.


    Und der Himmel hängt voller Geigen

    Wie oft schon ist etwas ins Wasser gefall’n.
    Doch, ach, schwimmt der Mensch hinterher?
    Der Fischadler hält seinen Fang in den Krall’n
    Und fliegt mit ihm, wiegt er auch schwer.

    Im Wasser ist Leben. Vom Himmel bloß
    Empfindet der Mensch, es ist naß.
    Verregnet die Freud‘. Doch im Erdenschoß
    Der Lenz begrünt mehr als nur Gras.

    Und scheinet die Sonne ins Wasser gefall’n
    Am Sonntag, dann bleibt man daheim,
    Läßt baumeln die Seel‘, von Musik beschall’n
    - oder regnen vielleicht einen Reim?


    Herzlich

    E.Rasmus

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    1. Lieber E. Rasmus,
      guten Morgen und vielen Dank für das schöne Gedicht, es ist mehr als ein Trost.
      Wünsche Ihnen, einen schönen Tag und Woche. Herzliche Grüße, Margot.

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  3. Liebe Margot,
    leider hat es auch bei uns am Wochenende sehr viel geregnet. Das hat mich schon ein bisschen geärgert, denn wir hatten ganz lieben Besuch und wollten doch unsere Gegend vorstellen. Leider ist diese Vorstellung ins Wasser gefallen. Aber unser Besuch hat versprochen in den Sommermonaten wieder vorbeizukommen.
    LG
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, es ist auch ärgerlich, denn bis auf ein paar Stunden regnet es auch bei uns, so wie heute. Ja, ich verstehe, wenn man lieben Besuch hat, möchte man nur das Schöne zeigen. Nun hoffe ich für dich, dass beim zweiten Besuch im Sommer, nur Sonnenschein herrscht.
      Für heute wünsche ich dir, trotz Regen, einen schönen Tag.
      Liebe Grüße, Margot.

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