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Samstag, 13. Dezember 2014

Weihnachtliche Zitate

Das Wetter ist dunkel, stürmisch und lässt fast jeden Menschen sich freuen, wenn er nicht raus muss. Nein, es ist schön, warm in der Stube zu sitzen und das Wetter nur durchs Fenster zu beobachten. Gestern war ich fürs Wochenende einkaufen und mein Gesicht strahlt Zufriedenheit aus. Ich denke an Weihnachten und möchte gerne wissen, was haben große Geister über diese Tage gedacht? Ein paar Antworten, die ich gefunden habe, schreibe ich hier auf ...


Vom Honigkuchenmann 


Keine Puppe will ich haben - 
Puppen gehn mich gar nichts an. 
Was erfreu’n mich kann und laben 
Ist ein Honigkuchenmann. 
So ein Mann mit Leib und Kleid 
durch und durch an Süßigkeit. 

Stattlicher als eine Puppe 
Sieht ein Honigkerl sich an, 
Eine ganze Puppengruppe 
Mich nicht so erfreuen kann. 
Aber seh ich recht dich an, 
Dauerst du mich, lieber Mann. 

Denn du bist zum Tod erkoren - 
Bin ich dir auch noch so gut, 
Ob du hast ein Bein verloren. 
Ob das andre weh dir tut: 
Armer Honigkuchenmann, 
Hilft dir nicht, du mußt doch ran.

August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874), 



Bäume leuchtend, Bäume blendend, 
Überall das Süße spendend, 
In dem Ganzen sich bewegend, 
Alt- und junges Herz erregend - 
Solch ein Fest ist uns bescheret, 
Mancher Gaben Schmuck verehret; 
Staunend schaun wir auf und nieder, 
Hin und her und immer wieder.

Johann Wolfgang von Goethe (1749 - 1832)


Noch einmal ein Weihnachtsfest,
Immer kleiner wird der Rest,
Aber nehm' ich so die Summe,
Alles Grade, alles Krumme,
Alles Falsche, alles Rechte,
Alles Gute, alles Schlechte –
Rechnet sich aus allem Braus
Doch ein richtig Leben raus.
Und dies können ist das Beste
Wohl bei diesem Weihnachtsfeste.

Theodor Fontane (1819 - 1898


Es gibt tatsächlich Leute, die Weihnachtsfeste veranstalten. Ist das komisch!

Gustave Flaubert (1821 - 1880), französischer Erzähler und Novellist


Weihnachten: ein besonderer Tag der Völlerei, Trunksucht, Gefühlsduselei, Annahme von Geschenken, öffentlichem Stumpfsinn und häuslichem Protzen gewidmet.

Ambrose Gwinnett Bierce (1842 - 1914), genannt Bitter Pierce, US-amerikanischer Journalist und Satiriker




Weihnachtsmarkt

Welch lustiger Wald um das hohe Schloß
hat sich zusammengefunden,
Ein grünes bewegliches Nadelgehölz,
Von keiner Wurzel gebunden!

Anstatt der warmen Sonne scheint
Das Rauschgold durch die Wipfel;
Hier backt man Kuchen, dort brät man Wurst,
Das Räuchlein zieht um die Gipfel.

Es ist ein fröhliches Leben im Wald,
Das Volk erfüllet die Räume;
Die nie mit Tränen ein Reis gepflanzt,
Die fällen am frohsten die Bäume.

Der eine kauft ein bescheidnes Gewächs
Zu überreichen Geschenken,
Der andre einen gewaltigen Strauch,
Drei Nüsse daran zu henken.

Dort feilscht um ein winziges Kieferlein
Ein Weib mit scharfen Waffen;
Der dünne Silberling soll zugleich
Den Baum und die Früchte verschaffen.




Mit rosiger Nase schleppt der Lakai
Die schwere Tanne von hinnen;
Das Zöfchen trägt ein Leiterchen nach,
Zu ersteigen die grünen Zinnen.

Und kommt die Nacht, so singt der Wald
Und wiegt sich im Gaslichtscheine;
Bang führt die ärmste Mutter ihr Kind
Vorüber am Zauberhaine.

Einst sah ich einen Weihnachtsbaum:
Im düsteren Bergesbanne
Stand reifbezuckert auf dem Grat
die alte Wettertanne.

Und zwischen den Ästen waren schön
Die Sterne aufgegangen;
Am untersten Ast sah man entsetzt
Die alte Wendel hangen.

Hell schien der Mond ihr ins Gesicht,
Das festlich still verkläret;
Weil auf der Welt sie nichts besaß,
Hatt' sie sich selbst bescheret.

Gottfried Keller (1819 - 1890), Schweizer Dichter und Romanautor



Weihnachten

Markt und Straßen stehn verlassen,
Still erleuchtet jedes Haus,
Sinnend geh' ich durch die Gasssen,
Alles sieht so festlich aus.

An den Fenstern haben Frauen
Buntes Spielzeug fromm geschmückt,
Tausend Kindlein stehn und schauen,
Sind so wunderstill beglückt.

Und ich wandre aus den Mauern
Bis hinaus ins weite Feld,
Hehres Glänzen, heil'ges Schauern!
Wie so weit und still die Welt!

Sterne hoch die Kreise schlingen,
Aus des Schnees Einsamkeit
Steigt's wie wunderbares Singen -
O du gnadenreiche Zeit!

Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff (1788 - 1857)


Nun, ich könnte noch einige Seiten mit diesen Aussagen füllen, doch ich mag keine zu viele beschriebene  Seiten. Ich habe das Gefühl, ihr auch nicht ...


Herzlichst Margot

2 Kommentare:

  1. Liebe Margot, wunderbar sind diese Weihnacht-Gedichts-Klassiker, ich habe sie mir gern mal wieder vorgesagt. Am besten gefällt mir das vom Honigkuchenmann, da werde ich auch zur Kannibalin und schwupps, es fehlt ihm ein Bein. Ich wünsche Dir ein schönes 3. Adventswochenende, LG ClauDia.

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    1. Liebe Claudia hab vielen Dank für die freundlichen Worte. Es freut mich wirklich, wenn dir etwas gefällt. Der Honigkuchenmann ist selbst Schuld, warum schmeckt er so gut. :-))
      Dir wünsche ich auch einen schönen 3. Advent. Liebe Grüße, Margot.

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