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Freitag, 6. Juli 2012

Zeit für Poesie


Jedes Alter hat seine Zeit, auch wenn man älter wird kann einem das Leben  noch viel geben. Es muss nicht die weite Welt sein, die man sucht und aufsucht. Meistens fehlen einem ja die finanziellen Mittel dazu... Doch es gibt so viele Möglichkeiten seine Zeit sinnvoll zu nutzen, für sich sinnvoll nutzen, auch mal an sich denken. Eine große Rebellin war ich nie, aber stets kritisch, kämpferisch und nie zu leise, besonders gegen Unrecht im Umfeld.
Nun werde ich aber leiser, wende mich der Poesie und anderen schönen Dingen zu. Sie sind in meinem Leben viel zu kurz gekommen. Mein Lebensweg hatte mir keine Zeit gelassen, sondern mir etwas anderes aufgezeigt... nun aber habe ich Spaß an Poesie. Schlecht fühle ich mich auch nicht, weil ich nicht auf die Straße gehe um zu rebellieren. Schaut euch an, was die Rebellion in der Welt anrichtet, meistens durch eine falsche Politik hervorgerufen. Eine Politik der Stärke ohne die Bevölkerung mitzunehmen...

Nun aber wirklich Poesie...


Blumen
Blumen sind uns nah befreundet,
Pflanzen unserm Blut verwandt,
Und sie werden angefeindet,
Und wir tun so unbekannt.


Unser Kopf lenkt sich zum Denken
Und die Blume nach dem Licht,
Und wenn Nacht und Tau einbricht
Sieht man sich die Blätter senken.
Wie der Mensch zum Schlaf' einnickt,
Schlummert sie in sich gebückt.


Schmetterlinge fahren nieder,
Summen hier und summen dort,
Summen ihre trägen Lieder,
Kommen her und schwirren fort.


Und wenn Morgenrot den Himmel säumt,
Wacht die Blum' und sagt, sie hat geträumt,
Weiß es nicht, dass voll von Schmetterlingen
Alle Blätter ihres Kopfes hingen.


Ludwig Tieck (1773-1853)

Erika Hartmann_Pixelio.de


In stiller Sommerluft

Das grüne Gold der Blätter, das die Sonne malt -
ich seh es noch, wie's dir vom weissen Kleide blitzt,
und fühle deine Hände noch auf meinem Haar ...
Die wilden Blumen dufteten rings so stark und süss.

Was sprachst du doch? - Ich höre deine Stimme nicht,
vergebens sinn ich ihrem fernen Klange nach.
Ich bin allein - in meine offnen Hände fällt
das grüne Gold der Blätter, das die Sonne malt.

Otto Erich Hartleben 1864-1905

Herzlichst Margot

2 Kommentare:

  1. Hallo Margot,
    nun bin ich auf Deiner schönen Seite gelandet.
    Zauberhaft! Ich werde mit Sicherheit wieder vorbeischauen. Viele liebe Grüße
    Ingrid_n

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    1. Hallo, Ingrid, vielen Dank für die netten Worte, was mich natürlich sehr freut ... Deine Homepage: http://www.ingrids-gedichte.de habe ich mir auch schon aufgeschrieben und werde ihr in den nächsten Tagen einen Besuch abstatten.
      Wünsche Dir noch ein schönes Wochenende.
      Herzlichst Margot

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