... bei dieser nachfolgenden Geschichte musste ich mit Gefühlen kämpfen. Sie passt überhaupt nicht zu diesem schönen Tag. Der Tag ist wieder, wie die vergangenen Tage, ein Herbst-Lichtblick. Sonne, Wärme, einfach schön.
Diese Geschichte ist nicht schön, aber sie ist wenigstens gut ausgegangen, was mich versöhnt ...
Ich sehe dich - und das reicht schon
Eines Nachts bricht in einem Haus ein Brand aus.
Während die Flammen hoch auflodern, stürzen Eltern und Kinder aus dem Haus. Entsetzt sehen sie, wie das Feuer ihr Heim vernichtet.
Plötzlich bemerken sie, dass der Jüngste fehlt, ein fünfjähriger Junge, der sich im Augenblick der Flucht vor Rauch und Flammen fürchtete und sich versteckte. Man schaut einander an. Es gibt keine Möglichkeit, zurück in das brennende Haus zu gelangen.
Da öffnet sich ein Fenster. Der Junge ruft um Hilfe.
Sein Vater sieht es und ruft ihm zu »Spring!«
Der Junge sieht nur Rauch und Flammen.
Er hört aber die Stimme des Vaters und schreit: »Papa, ich sehe dich nicht!«
Der Vater ruft ihm zu: »Aber ich sehe dich, und das reicht schon. Spring!«
Der Junge springt und findet sich heil in den Armen seines Vaters wieder, der ihn aufgefangen hat.
Nun möchte ich noch eine Geschichte aufschreiben, die das Leben betrachtet.
Das Gewicht des Lebens
Ein junger Mann kam zu einem alten Weisen.
"Meister", sprach er mit schleppender Stimme "das Leben liegt mir wie eine Last auf den Schultern. Es drückt mich zu Boden und ich habe das Gefühl, unter diesem Gewicht zusammenzubrechen."
"Mein Sohn" sagte der Alte mit einem liebevollen Lächeln, "das Leben ist leicht wie einer Feder."
"Meister, bei allem Respekt, aber hier musst Du irren. Denn ich spüre mein Leben Tag für Tag wie eine tonnenschwere Last auf mir lasten. Sag, was kann ich tun?"
"Wir sind es selbst, die uns Last auf unsere Schultern laden." sagte der Alte, noch immer lächelnd.
"Aber..." wollte der junge Mann einwenden.
Doch der alte Mann hob die Hand: "Dieses "Aber", mein Sohn, wiegt allein schon eine Tonne..."