Nun ist Wochenende und ich möchte abschalten vom täglichen Allerlei. Wenn ich am Abend Fernsehe oder möchte, dann habe ich das Gefühl, ich bin in Amerika und nicht in Deutschland. Fast auf jedem Sender, ARD und ZDF eingeschlossen, werden mir amerikanische Filme oder Serien angeboten. Vielleicht habe ich es nicht mitbekommen und wir sind zu einem Teilstaat von Amerika geworden? Die Berichte von der amerikanischen Präsidentenwahl bestätigen meine Gedanken. Nun weiß ich, dass Trump und Clinton bei dieser Wahl vorne liegen. Es interessiert mich aber nicht, oder nur so nebenbei.
Und unsere Politiker sehe ich nicht mehr als "unsere" Politiker an, denn warum soll ich falsche Politik bezahlen? Wie nur ein Beispiel: die Energie-Politik!
Nein, da wandere ich lieber wieder in ein Traumland, in ein Land der Elfen. Hier erhöht sich nicht mein Blutdruck, sondern habe ein Gefühl von "Kindsein". Was ja gut sein soll, auch im Alter ein Kind zu sein.
Die Elfe
Nächtlich bei des Mondes Schimmer,
Wenn der Wind schläft in den Wipfeln,
Tanzt die wunderschöne Elfe
Auf dem stillen, schilfumgebnen
Wasserrosenteich im Walde.
Nimmer dringt in diese Gründe
Nur ein Hauch des Menschendaseins!
Selbst der Glocke weithinhallend
Klanggetöne stirbt versummend
In dem weiten Meer der Wipfel.
Und es steht der Wald im Lauschen
Auf das eigne Schweigen lautlos.
Und die wunderschöne Elfe
Wiegt sich über stillem Wasser
Wie ein schimmernd Duftgebilde,
Dass das leuchtend helle Goldhaar
Um die weißen Glieder wallet.
Breitend ihre schönen Arme
Schwebt sie ob dem dunklen Grunde,
Wie ein lieblicher Gedanke
Mondbeglänzter Einsamkeit.
Heinrich Seidel (1842-1902)
Elfenlied
Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen,
Dann scheinet uns der Mond,
Dann leuchtet uns der Stern;
Wir wandeln und singen
Und tanzen erst gern.
Um Mitternacht, wenn die Menschen erst schlafen,
Auf Wiesen, an den Erlen
Wir suchen unsern Raum
Und wandeln und singen
Und tanzen einen Traum.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
Elfe
Bleib bei uns! Wir haben den Tanzplan im Tal
Bedeckt mit Mondesglanze,
Johanniswürmchen erleuchten den Saal,
Die Heimchen spielen zum Tanze.
Die Freude, das schöne leichtgläubige Kind,
Es wiegt sich in Abendwinden:
Wo Silber auf Zweigen und Büschen rinnt,
Da wirst du die Schönste finden!
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben (1798 - 1874)
Zum Abschluss meines Beitrages, möchte ich es noch mit einem Gedicht von Norbert van Tiggelen sagen.
Die Welt ist schön
Die Welt, sie ist schön in allen Facetten,
doch möchte ich darauf wirklich nicht wetten.
Zu oft finde ich, da ist es der Fall,
stehen wir hier kurz vor dem Knall.
Kindesmisshandlung - ein täglicher Brauch,
dem Armen zu helfen - meist Schall und Rauch.
Reichtum - er wird sich nicht selten erlogen,
das Volk wird vom Staate zu oft arg betrogen.
Der Arbeiter schuftet, zahlt brav seine Steuern,
die Reichen mit Anwälten Unschuld beteuern.
Ehrliche Meinung, sie wird oft verpönt,
der faule Geselle mit Spenden verwöhnt.
Die Kinder sehen die Eltern oft saufen,
die Alten, die Jugend, wie sie sich nur raufen.
Drum finde ich es manchmal obszön
einfach zu sagen: „Die Welt, sie ist schön!“
© Norbert van Tiggelen