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Sonntag, 31. Mai 2015

Die beiden Brüder, der Greis und der Vogel ...

Ab 29. März ( seit 1980 wird so gerechnet) wird der Frühling zur Sommerzeit gerechnet und ich frage mich, in Anlehnung an Rudi Carells Lied. "Wann wird es endlich wieder Sommer ..."
Heute ist bei uns in Hessen kein Sommer zu sehen, wie auch in den vergangenen Tagen. Ich frage mich, weil meine Balkon-Pflänzchen Sonne brauchen. Sie sind so klein und piepsig, aber ...
Na gut, warte ich eben noch und erzähle mir eine Geschichte, die ich bei "Das Zitat" gefunden habe.

Die beiden Brüder, der Greis und der Vogel

Es waren einmal zwei Brüder - Jung und Jong.
Auf einem hohen Berg in der Nähe ihres Dorfes lebte ein alter Greis, von dem die Leute sagten, dass er alles wisse. Die beiden Jungen hatten sich nun in den Kopf gesetzt, dem alten Greis eine Frage zu stellen, die er nicht beantworten konnte.
Stundenlang saßen sie auf einer Wiese und überlegten und überlegten, welche Frage sie dem Alten stellen könnten. Jung kletterte auf einen Baum, um besser überlegen zu können. Auf einem Ast neben ihm saß ein kleiner Vogel, der leise zwitscherte. Ganz plötzlich schnappte Jung sich den Vogel und hielt ihn in seiner Hand fest.
Als er zu seinem Bruder Jong hinunterkam rief er: "Ich hab's! Ich weiß, was wir den Alten fragen werden." Er zeigte seinem Bruder den Vogel in seiner Hand und sagte: "Wir fragen ihn, was ich in der Hand halte!"
"Er wird antworten, dass du einen Vogel in der Hand hältst." erwiderte Jong wenig begeistert.
Jung sagte: "Ich weiß. Aber dann werde ich ihn fragen, ob der Vogel tot oder lebendig ist! Und wenn er sagt, dass der Vogel lebt, dann drücke ich meine Hände zusammen. Wenn er aber sagt, dass der Vogel tot ist, dann lasse ich ihn fliegen!"
Diese Idee fand auch Jong gut und so rannten sie aufgeregt den Berg hinauf zu dem alten Mann. Schon von weitem riefen sie: "Alter Mann, wir haben eine Frage für dich!"
Der Greis saß meditierend vor seiner Hütte. Die beiden Jungen standen atemlos vor ihm. Nach einer Weile öffnete er langsam die Augen und blickte die beiden zappeligen Jungen an.
"Alter Mann, wir haben eine Frage an dich!" sagte Jong.
"So fragt." antwortete der Greis.
"Alter Mann, was halte ich hier in der Hand?" fragte Jung und die Brüder starrten den Alten gespannt an.
Er schloss die Augen, dachte einen Augenblick nach und öffnete sie wieder. Er sagte:" Du hast einen Vogel in deiner Hand."
Jung guckte siegesgewiss zum Greis und fragt: "Nun denn. Weiser Mann, ist der Vogel tot oder ist er lebendig?"
Daraufhin schloss der Greis seine Augen wieder. Jung und Jong wurden ganz ungeduldig und als er endlich seine Augen wieder öffnete, sprach er: "Mein Sohn. Ob der Vogel tot oder lebendig ist, das liegt ganz in deiner Hand."

Quelle unbekannt

Es ist eine sehr kluge Antwort, finde ich ...


Samstag, 30. Mai 2015

Ein besinnlicher Tag ...

Der Regen fällt, der Tag fängt nicht schön an, aber die Hoffnung auf einen lichten Tag bleibt. Jeden Moment kann der Himmel aufreißen und sich von der schönsten Seite zeigen. Trübe Gedanken verschwinden, die das Herz belasten, sie zeigen, das Leben geht weiter ... auch mit einem nicht vergehenden Schmerz, und meine Gedanken sind wie eine Schnecke ... die mir auf meine Frage, warum sie so langsam wäre, antwortet, dadurch hätte sie mehr Zeit die Welt zu sehen. Doch ... die Welt ist nicht immer nur schön.  


Lass mich

Lass mich taub sein
für die Schmerzen,
lass mich blind sein
für dich ...
Will nicht mehr,
es tut so weh ...
Was machst du da?
Zerbrichst mein Herz 
und trittst noch auf den Scherben herum ...
Lass mich taub sein
für deine Worte,
lass mich stumm weinen ...
Nur für dich wollt ich leben,
nur für dich wollt ich sein ... 

Nicole Volkmann


Wenn ich nachfolgende Worte fühlen würde, an Gott glauben könnte, wie es Hella Heinzmann geschrieben hat, wäre ich nicht nur zufrieden sondern wohl glücklich.


in den Händen der Liebe

Wer auf Gott vertraut,
braucht sich nicht zu fürchten
vor den Träumen der Nacht und der Einsamkeit.
Er darf mit Hoffnung in den neuen Tag gehen.

Wer auf Gott vertraut, darf sich sicher wissen
in den Händen der Liebe, die ihn halten.
Er darf mit Freude Gottes Hilfe sehen.

Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir,
dass sie dich beschützen Tag und Nacht.

Hella Heizmann 



Warum?

Warum - oh, das ist eine Frage, 
die uns bewegt an jedem Tage: 
Warum muss ich so früh aufstehn? 
Warum so bald zu Bette gehn? 
Warum muss ich soviel nur tun,
und kann so wenig mich ausruhn? 
Warum kann man es nicht verstehn, 
dass eig'ne Wege ich will gehn? 
Warum nur immer dieser Zwang, 
vom Sonnenauf- bis Untergang? 
Oh, ihr geliebten Kinder mein, 
wie schön wär's, könnt es anders sein! 
Doch, solang uns're Welt sich dreht, 
solang die Sonn' am Himmel steht, 
der Mond in seiner ganzen Pracht 
uns jede Nacht beschützt, bewacht, 
solange müsst ihr schon verstehn, 
dass nichts kann ohne "muss" geschehn, 
wohl dem, der einsichtig fortan 
sich selber dann befehlen kann, 
und ohne großes Überwinden 
den Weg zum eigenen Ich zu finden, 
und abzuwarten still und stumm 
die Antwort auf's : Warum - warum? 

Renate Gräfin von Baudissin-Zinzendorf, 
Mai 1985 aus "Und immer wieder geht die Sonne auf" 




Freitag, 29. Mai 2015

Die Tulpe und der Käfer

Mit freundlicher Genehmigung von Antjeca.
Heute weiß ich nicht, ob ich glücklich bin, aber Freude möchte ich schon verbreiten. So mag ich Menschen die Lachen, Lächeln oder eine innere Zufriedenheit ausstrahlen. Diese innere Zufriedenheit ist keine momentane Angelegenheit, sie ist eine Sache, die Ärger, Trauer überwindet, oder wenn einfach das Herz schwer ist, weil das Leben nicht so verläuft, wie man möchte.

Meine innere Zufriedenheit wird durch solche Gedichte, wie von der Schriftstellerin und Dichterin, ©Regina Meier zu Verl, gestärkt. 

Vielen Dank, liebe Regina.





Mit freundlicher Genehmigung von Antjeca

Die Tulpe und der Käfer

Es sitzt ein kleines Käferlein
in einer Tulpenblüte,
sie lädt ihn ein, ihr Gast zu sein
und spricht in ihrer Güte:

„Ruh dich aus, mein kleiner Freund,
ich schließe meine Blätter,
du bist beschützt vor jedem Feind
und auch vor jedem Wetter.“

Sanft schaukelt sie das Käferkind,
es fühlt sich wie im Himmel.
Es träumt vom lauen Frühlingswind
und Maiglöckchengebimmel.

Die Tulpe schläft und träumt dann auch,
sie lächelt sanft im Schlaf.
Sie hat ein Kind in ihrem Bauch,
das sie beschützen darf.

Nur zögernd öffnet sie am Morgen
die roten Blütenblätter,
sie möchte weiter für ihn sorgen,
zu zweit ist es viel netter.

Das Käferchen jedoch fliegt los,
es ruft noch „Danke schön!“
Die Tulpe teilt der Mütter Los,
wartet auf’s Wiedersehn.

© Regina Meier zu Verl

Mit freundlicher Genehmigung von Antjeca

Sonnenschwester

Streckst nicht dein Köpfchen
der großen Schwester entgegen.
Mich lachst du an, mich
und schenkst mir Licht,
so wie sie dort oben am Himmel,
die mich wärmt und erheitert.
Dein Körbchen ist gefüllt mit Samen,
bekränzt von goldener Krone,
die dir zusteht.
Mögen deine Kerne fallen,
in fruchtbarem Boden keimen,
auf dass sie erneut Licht schenken,
dem, der sich an deiner Schönheit erfreut.

© Regina Meier zu Verl
Mit freundlicher Genehmigung von Antjeca

Die Elstern und der Regenwurm

Zwei Elstern saßen auf dem Rasen,
sie sprachen freudig über’s Wetter.
„Wie wunderbar kann man hier grasen,
bei Sonnenschein ist es noch netter.

Weil’s kurz vorher geregnet hat,
da kommen auch die Würmer raus
dann werden wir ganz sicher satt.
Wie schön, das wird ein Festtagsschmaus.“

Ein Regenwurm, der in der Nähe
gerade aus der Erdreich kroch,
der hörte das und dacht „oh wehe,
das wär ja was, das fehlte noch.“

Schnell zog er seinen Kopf zurück
und verschwand schnell wie der Wind.
Das war fürwahr sein großes Glück,
zu hause wartet Frau und Kind.

Den Elstern aber knurrt der Magen,
kein Würmchen heute weit und breit.
Nun ja, was soll man dazu sagen,
ein bisschen tun sie mir auch leid.


© Regina Meier zu Verl




Wer die wunderschönen Zeichnungen von Antjeka anschauen möchte, sollte folgende Seite aufsuchen: https://www.facebook.com/pages/Antjeca/474320449267858?id=474320449267858&sk=photos_stream 

Vielen Dank Antjeca!

Donnerstag, 28. Mai 2015

Der Hausfreund ...

Wieder beginnt der Tag mit einer trüben Aussicht, der Himmel ist grau, der Wind kalt. Das Schönste für mich ist an diesem Tag, ich muss nicht mehr ins Geschäft. So kann ich Geschichten, Gedichte suchen die mir gefallen, so wie die nachfolgende Geschichte ... 

Theodor Storm: Der Hausfreund

Von dem Herrn Ratsverwandten Quanzfelder weiß ich aus eigener Erfahrung nichts zu berichten; aber unsere Tante Laura, in deren elterlichem Hause er aus und ein ging, hat mir gründlichen Bescheid gegeben, da ich mich neulich nach diesem weiland "Hausfreunde" bei ihr erkundigte.

"Hm, Vetter!" begann sie - und sah mich dabei mit äußerstem Behagen an, wie immer, wenn wir auf unsere alte Stadt zu reden kommen. - "Er kam allerdings mitunter zu uns; aber unser Hausfreund ist er nicht gewesen. - Mein Vater hatte, wie Sie wissen, einen Kram mit Galanterie- und Eisenwaren, aus dem auch Herr Quanzfelder seinen kleinen Bedarf, und zwar auf Rechnung, zu entnehmen beliebte; sobald aber sein Konto nur zu ein paar Mark aufgelaufen war", - und Tante Laura nahm die verbindlichste Miene an und fiel für einen Augenblick in ihr geliebtes Platt - "so wurr en Grötniß bestellt, Herr Ratsverwandter keem van Namiddag Klock dree, um de Räken to betalen. - Nebenan bei meinem Onkel, aus dessen Laden er seine Ellenwaren kaufte, bedeutete das eine Anmeldung zum Kaffee, bei uns auf Tee und Pfeffernüsse. 

Der Mann übte einen seltsamen Bann auf mich aus, so daß ich ihn immerfort betrachten mußte, und doch bekam ich allzeit einen Schreck, wenn ich seine Krähstimme von draußen vor dem Laden hörte, besonders aber, wenn er nun in der Stube mit altjüngferlicher Zierlichkeit seine knochigen Hände ausstreckte, um sich die wildledernen Handschuhe abzuziehen, und darauf Hut und Schirm so seltsam hastig in die Ecke stellte. 

Es war mir damals ganz unzweifelhaft, daß es der Geruch der Pfeffernüsse sei, wodurch er in diese Unruhe versetzt wurde. Kaum, daß noch die rote Perücke mit beiden Händen plattgedrückt war, so saß er in seinem mausgrauen Rock auch schon unter dem Fenster am Teetische. - Ich höre ihn noch sein ,Danke, danke. Madam!' krähen, wenn meine Mutter ihm das Backwerk präsentierte. Er nahm dann mit der einen Hand eine Pfeffernuß, zugleich aber mit der anderen auch den ganzen Teller und schob ihn neben sich unter das Blumenbrett auf die Fensterbank. 

Foto: bettycrocker.de
Gesprochen wurde nicht viel: man hörte meistens nur das Klirren der Teelöffel und das Scharren des Kuchentellers, der unter dem Blumenbrett aus- und eingeschoben wurde und unter der pflichtschuldigen Nötigung meiner Mutter sich allmählich leerte. Zuweilen geschah das Abbeißen auch nur scheinbar, und die Pfeffernuß verschwand in dem weiten Rockärmel, worauf dann plötzlich der Herr Ratsverwandte das Bedürfnis empfand, sich die Nase zu schneuzen. Das buntseidene Taschentuch wurde hinten aus der Rocktasche gezogen, und das Backwerk glitt bei dieser Gelegenheit hinein. Wir Kinder sahen dem allen aufmerksam zu; sehnsüchtig nach der süßen Speise, von der heute für uns nichts abfiel. - Schließlich, nach der dritten oder vierten Tasse, stand Herr Ratsverwandter auf: ,Dörf ick nu bidden um en bät Papier darum!' Und mein Vater, der inmittelst rauchend im Zimmer auf und ab gegangen war, machte ihm eine Tüte; Herr Quanzfelder schüttete den Rest der Pfeffernüsse hinein und steckte sie zu ihren Brüdern in die Schoßtasche; dann nahm er Hut und Schirm, krächzte noch ein paar Mal: ,Adje, adje, Madam!' und empfahl sich." 

Wenn ich über diese schöne Geschichte nachdenke, erkenne ich auch eine Zeremonie in ihr, was mir sehr gefällt. 



Mittwoch, 27. Mai 2015

Der beste Tee - eine Geschichte

Mein Blick aus dem Fenster zeigt mir einen etwas kühlen Tag an. Der Wind weht und lässt die Temperatur nicht über 16° steigen. Somit ist es für mich ein besinnlicher Tag, ich denke an eine Kurzgeschichte, die ich auch schon erlebt habe, wenn auch nicht in Japan mit Herren. 
Bleiben wir bei der Tee-Zubereitung, trinke ich täglich Tee, Beutel in die Tasse, Wasser drüber, fertig. So schmeckt er auch ... alltäglich. Doch wenn ich Tee in einer Zeremonie zubereite, mit schönem Teegeschirr, Servietten und Beiwerk, habe ich ein Hochgefühl und sehne mich nicht nach einer anderen Teesorte, es ist für mich, Genuss pur. Was sehr wichtig ist ... Zeit, Zeit zu haben um zu genießen.




Der beste Tee

Es war eine Gruppe älterer Herren in Japan. Die Männer trafen sich regelmäßig, um untereinander Neuigkeiten auszutauschen und vor allem um gemeinsam eine gute Tasse Tee zu trinken. Sie hatten alle große Freude daran, besonders teure Teesorten ausfindig zu machen und neue Mischungen zu kreieren, die ihrem Gaumen schmeichelten. Als das älteste Mitglied der Gruppe an der Reihe war, die anderen zu bewirten, servierte er den Tee mit der ausgesuchtesten Zeremonie und verteilte die Teeblätter aus einem goldenen Gefäß. Alle Männer waren voll es Lobes und wollten wissen, wie er diese hervorragende Mischung zusammengestellt hatte. Der alte Mann lächelte und sagte: "Meine Herren, den Tee, den Sie so köstlich finden, trinken die Bauern auf meiner Farm. Die besten Dinge im Leben sind oft weder teuer noch schwer zu finden."

nach Anthony de Mello


Noch eine kleine Geschichte über eine Teekanne möchte ich aufschreiben ...


Hans Christian Andersen: Die Teekanne



Es war einmal eine stolze Teekanne, stolz auf ihr Porzellan, stolz auf ihre lange Tülle, stolz auf ihren breiten Henkel; sie hatte vorn etwas und hinten etwas, die Tülle vorn, den Henkel hinten, und davon sprach sie gern; von ihrem Deckel aber sprach sie nicht, er war zerbrochen, er war geleimt, er hatte Mängel, und von seinen Mängeln spricht man nicht gern, das tun die andern schon genug. Tassen, Sahnetopf und Zuckerschale, das ganze Teegeschirr, würde wohl mehr an die Gebrechlichkeit des Deckels denken und davon sprechen als von dem guten Henkel und der ausgezeichneten Tülle; das wußte die Teekanne. 
"Ich kenne sie!" sprach sie bei sich selbst, "ich kenne auch die Mängel und erkenne sie, und darin liegt meine Demut, meine Bescheidenheit; Mängel haben wir alle, aber man hat doch auch seine Begabung. Die Tassen bekamen einen Henkel, die Zuckerschale einen Deckel, ich bekam beides und vorn noch etwas dazu, was sie niemals bekommen, ich bekam eine Tülle, die mich zur Königin auf dem Teetisch macht. Der Zuckerschale und dem Sahnetopf wurde es vergönnt, Diener des Wohlgeschmacks zu sein, ich aber bin die Gebende, die Herrschende, ich spende Segen der durstenden Menschheit; in meinem Innern werden die chinesischen Blätter in dem kochenden, geschmacklosen Wasser verarbeitet." 

All dies sagte die Teekanne in ihrer unbekümmerten Jugendzeit. Sie stand auf dem gedeckten Tisch, sie wurde von der feinsten Hand erhoben; aber die feinste Hand war ungeschickt, die Teekanne fiel, die Tülle brach ab, der Henkel brach ab, der Deckel war nicht der Rede wert, von ihm ist schon genug geredet worden. Die Teekanne lag ohnmächtig auf dem Fußboden, das kochende Wasser lief heraus. Es war ein schwerer Schlag, den sie erlitten hatte, und das schlimmste war, daß alle lachten, über sie lachten und nicht die ungeschickte Hand. 


   "Von dieser Erinnerung werde ich niemals loskommen!" sagte 
die Teekanne, wenn sie sich später selbst ihren Lebenslauf erzählte. "Ich wurde Invalide genannt, in einen Winkel gesetzt und am nächsten Tag einer Frau geschenkt, die um etwas Bratfett bettelte; ich stieg zur Armut herab, war innerlich und äußerlich verstummt, aber dort, wo ich stand, begann mein besseres Leben; man ist etwas und wird doch etwas ganz anderes. Man legte Erde in mich hinein; das ist für eine Teekanne, als würde sie begraben, aber in die Erde legte man eine Blumenzwiebel; wer sie hineinlegte, wer sie mit gab, weiß ich nicht, aber geschenkt wurde sie mir, ein Ersatz für die chinesischen Blätter und das kochende Wasser, ein Ersatz für den abgebrochenen Henkel und die Tülle. Und die Zwiebel lag in der Erde, die Zwiebel lag in mir, sie wurde mein Herz, mein lebendiges Herz, ein solches hatte ich nie zuvor gehabt. Nun war Leben in mir, Kraft und Kräfte; der Puls schlug, die Zwiebel keimte, sie wurde von Gedanken und Gefühlen gesprengt; sie brachen in einer Blume hervor; ich sah sie, ich trug sie, ich vergaß mich selbst in ihrer Schönheit; gesegnet der, der sich selbst in anderen vergißt! Sie sagte mir keinen Dank, sie dachte an mich - sie wurde bewundert und gepriesen. Ich war so froh darüber, wie hätte sie es erst sein müssen! Eines Tages hörte ich, wie man sagte, daß sie einen besseren Topf verdiene - und ich wurde in den Hof geworfen, liege dort als alter Scherben - aber ich habe die Erinnerung, die kann mir niemand nehmen!"


Herzlichst Margot

Dienstag, 26. Mai 2015

Motivation ist alles ...

Nun ist es schon wieder Dienstag und die Woche kann man zur Vergangenheit rechnen. Um die letzten Tage der Woche gut zu beenden, die eigentlich die ersten der Arbeitswoche sind, noch ein paar Motivationssprüche ...



Auch der schlimmste Tag hat nur 24 Stunden.

Solange man der Erste im Stau ist, ist das alles gar nicht so schlimm.

Jeder Arbeitstag weniger ist einer näher an der Rente. 

Manchmal muss man einfach nur das Licht anmachen, um etwas im Dunkeln zu finden. 

Die Vorfreude auf das Feierabendbier sollte uns schneller arbeiten lassen. 

Auch andere Mütter haben schöne Töchter, oder sehen gar selbst ganz gut aus.

Wir wollen doch nur schneller fertig werden, wie der neue Flughafen Berlin Brandenburg.

Selbst die Queen von England hat auf dem Thron im Badezimmer öfters mal einen angestrengten Gesichtsausdruck.

Während andere Menschen in den Herbst ihres Lebens gehen, hast du deinen dritten Frühling.

Wenn du deinen Sixpack vom Speckmantel befreist, siehst Du auch wieder richtig gut aus.

Selbst wenn man absolut talentfrei ist, kann man trotzdem noch beim Supertalent sein Glück versuchen.

Hat auch was Gutes, wenn man kein Facebook Konto hat. So kann einen wenigstens kein Shitstorm treffen.

Du bist stark, und auch wenn der Fall noch so tief war, schaffst Du es auch wieder auf die Beine zu kommen.

Ein Misserfolg ist gar nicht schlimm. Er zeigt nur auf, dass es noch besser geht und das wirst Du schaffen.

Selbst wenn der Schaden noch so groß ist, könnte es noch schlimmer sein.

Wenn Du alles positiv siehst, ist das Gesamtbild gar nicht mehr so schrecklich.

Du willst glücklich sein? Was hält Dich davon ab? Das Leben kann auch morgen noch unschön sein.

Du bist nicht perfekt, Du bist nicht die beste Person auf der Welt. Aber Du bist einzigartig und genau dafür wirst Du geliebt.

Lass dir nicht vorschreiben, wie du sein sollst. Lass dich nicht entmutigen. Nimm es als Kompliment, wenn man über dich redet. Denn das zeigt nur, dass dein Leben interessanter ist, als das ihres.

Jeder will das, was er nicht haben kann. Sei schlauer als die anderen, und sei mit dem zufrieden, was du hast.

Wenn du dich selbst so akzeptierst, wie du bist, dann werden dich die anderen dafür bewundern, wer du bist.

Herzlichst Margot.

Montag, 25. Mai 2015

Pfingstmontag ... ein besinnlicher Tag.

Heute habe ich lange überlegt, ob ich über Pfingsten schreibe oder über die Welt. Wenn ich über Pfingsten schreibe, schreibe ich über die Welt, waren meine Gedanken. So werde ich ein paar Gedichte von meinem lieben Leser E. Rasmus aufschreiben, dann habe ich über alles geschrieben und erfreue mich selbst am meisten ... Danke, lieber E. Rasmus.




Pfingstaussicht

Gold, wie vom Himmel strahlt,
Erwärmend uns, das Klärchen.
In Sträucher, Bäume malt
Den Lenz es wie im Märchen.
Von Blüte fliegt zu Blüte
Nicht bloß so manch Insekt.
Der Lenz in seiner Güte
Hat Lust in uns geweckt
Und Freundlichkeit – auch Frieden?
Wie schön die Erde ist.
Nur diese Tat hienieden
Braucht unsre Lebensfrist

E. Rasmus




Hier, wo wir sind

Blumenzierrat hängt vom Balkon,
Lockt unsre Sinne, neckt. 
Ein Traum, in Wolken neu entdeckt,
Flog einst wie manch Insekt davon,
Kehrt nun zurück, blüht auf.

Wie aromatisch er berauscht
In Gegenwart des Lichts; 
Die Kümmernisse selber bricht’s.
Dem Frühlingsblühen abgelauscht
Nährt der Erinn’rung Traum.

So grüßt der Tag im Blumenkleid.
Vielleicht, wenn Regen rinnt,
Wäscht er, was unsre Sorgen sind,
Hinweg im Wind der Heiterkeit;
Die Tür knarrt Gegenwart. 

E. Rasmus




Rätsel der Erinnerung

Die Stempel da im Kelche
Von seiden Blättern fein
Erfreu’n die Augen, welche
Erstrahlen. Sind sie dein?

Auch, selbst nach vielen Wochen,
Der Kelch liegt sündhaft frei,
Kommt manch Insekt gekrochen
Und stempelt ihn dabei.

Nun zwischen Seiten liegen,
In Farben, gut gepreßt,
Die Blätter. Blätter schmiegen
Sich aneinander fest.

Den Sinnen längst entgangen,
Lacht die Erinnerung,
Wenn Tulpenblätter prangen.
Wie macht der Anblick jung!

 E. Rasmus




In Berlin und anderswo

Die Tränen, die du nicht geweint hast,
Sind Wolken, die am Himmel zieh'n.
Das Salz der Tränen aber paßt
Ins Meer wie einer Stadt Berlin.

Hier kannst du schwimmend untergeh'n
Vom Rausch der Fluten heimgesucht.
Auch, wenn nur laue Winde weh'n,
Hat dich die Zeit, die Zeit verflucht.

So eilest du, doch bloß im Kreis,
Mit Hoffnungsträumen – Wogenschaum.
Die Wellen kommen und ganz leis
Ertrinkst du schon im eignen Traum.

E. Rasmus


Bei allen Menschen von euch, die ihr mein Blog lest, möchte ich mich bedanken. Es ist ein gutes Gefühl zu wissen, es gibt Menschen die gerne meine Zeilen lesen, trotzdem ich die meisten Worte nur ausgeborgt habe. 
Vielen Dank, wünsche noch einen schönen Pfingstmontag.


Sonntag, 24. Mai 2015

Frohen Pfingstsonntag ...

Pfingstsonntag, er lächelt mich an, er gibt mir Ruhe, auch wenn ich noch nicht weiß, wie das Wetter wird. Ich sitze auf dem Balkon und lasse meine Gedanken schweifen, die Gedanken lullen mich ein und  zeigen mir ein schönes Bild der Natur. Sie zeigen mir fröhliche Menschen die einen Pfingst-Spaziergang machen und sich in Gaststätten verwöhnen lassen. Ich verwöhne mich Zuhause, habe keine Lust spazieren zu gehen ... und genieße verschiedene Sprüche.


  • Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken. – Mahatma Gandhi
  • Gott schuf zwar die Zeit, aber von der Eile hat er nie etwas gesagt. – Sprichwort aus Finnland
  • Auf die große Liebe folgt nicht selten großes Leid. – Unbekannt
  • Öffne der Veränderung deine Arme, aber verliere dabei deine Werte nicht aus den Augen. – Dalai Lama
  • Liebe ist eine Qualität, eine Eigenschaft unseres Herzens. – Buddha
  • Sei, was du scheinen willst. – Sokrates
  • Ohne Tränen hätte die Seele keinen Regenbogen. – Unbekannt
  • Abschied ist immer ein wenig Sterben. – Unbekannt
  • Denke daran, die beste Beziehung ist die, in der die Liebe für den anderen größer ist als das Verlangen nach dem anderen. – Dalai Lama
  • Ein Pessimist ist ein Optimist, der nachgedacht hat. – Unbekannt



  • Wenn du den wahren Charakter eines Menschen erkennen willst, dann gib ihm Macht – Abraham Lincoln
  • Entscheide lieber ungefähr richtig, als genau falsch. – Goethe
  • Wer sich nicht mehr wundern kann, ist seelisch bereits tot. – Albert Einstein
  • Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. – Konfuzius
  • Der Tag, an dem ich unsere Freundschaft für immer vergesse… Ist der Tag, an dem ich meine Augen für immer verschließe.. Doch selbst dann wirst du immer in meinem Herzen bleiben …

  • Wenn du mich fragen würdest … wie lange ich Dich noch liebe … könnte ich nur antworten : Ich weiß es nicht … denn ich weiß nicht … wie lange ich noch lebe …
  • Irgendwann muss man akzeptieren, dass sich Zeiten geändert haben. Man muss lernen, Menschen loszulassen, die einem alles bedeuten und manchmal muss man auch akzeptieren, dass sie nie mehr zurück kommen …
  • … Leben heißt Lieben … Lieben heißt Leiden … wenn du nicht leiden willst …dann liebe nicht … aber wenn du nicht liebst … warum lebst du dann???

  • Narben auf dem Körper sind Zeichen, dass man gelebt hat … Narben auf der Seele sind Zeichen, dass man geliebt hat …

  • Das Schlimmste ist, wenn man etwas loslässt und man trotzdem die Hoffnung behält, es irgendwie zurückbekommen zu können …


von Margot.

Samstag, 23. Mai 2015

Ausreden benutzen ...

Habt ihr auch mal einen Tag, wo ihr durchhängt? Wo ihr nicht wisst, was mache ich zuerst? Mache ich überhaupt etwas? Ach nein, habe keine Lust, werde mal den Computer anmachen und sehen, ob es etwas Interessantes gibt ... so fing mein heutiger Tag an, und ich bin auf ein Sprüche-Portal gelandet. Hier musste ich, ob ich wollte oder auch nicht, meine Mundwinkel nach oben ziehen ...



Witzige, ausgefallene und lustige Sprüche – Ausrede benutzen, Ausreden per SMS


Das war kein Filmriss, ich wurde geblitzdingst!

Ich lüge nie, doch niemand kann mich zwingen,
die Wahrheit zu sagen.

Charles de Talleyrand

“Es kommt, wie es kommen muss”,
ist die Ausrede aller Faulpelze.

Wilhelm Raabe

Hab dich nicht vergessen anzurufen, habe nur zu lange von dir geträumt.

Ich sitze hier und trinke Bier,
wär doch so gern bei Dir!
Starkes Sehnen, starkes Hoffen
kann nicht kommen, bin besoffen!


Ich hab Dich echt versucht anzurufen aber Dein Telefon war ständig aus.

Wir hatten heute Nacht einen Stromausfall und mein Radiowecker hat deshalb die Weckeinstellungen verloren.

Mein Auftrag hier ist so geheim, dass keiner weiß was ich hier soll.

Der Mensch kann nicht tausend Tage ununterbrochen gute Zeit haben,
so wie die Blume nicht hundert Tage blühen kann.

Sorry, aber ich musste mein Stoffpferd wegen Verdauungsstörungen zum Tierarzt bringen.

Mein Handy ist beim Kochen in die Suppe gefallen und die Nudeln haben noch nicht gelernt zu wählen.

Sorry, mein Fisch ist mir davon gerannt und ich musste ihn wieder einfangen.




Einige Punkte von der To-Do-Liste
auf die Was-solls-Liste gesetzt.

Ich bin jetzt offiziell fertig,
weil ich inoffiziell keine Lust mehr habe.

Dürfen Mitarbeiter der Deutschen Bahn eigentlich mit dem Zug zur Arbeit fahren oder sollen die pünktlich da sein ?

Der Blick auf meine Gehaltsabrechnung
lässt nur einen Schluss zu :
Ich habe meinen Hobby zum Beruf gemacht …

Arbeit fasziniert mich … ich könnte stundenlang zusehen.







Nun wünsche ich euch ein wundervolles Pfingstfest
und sage ...