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Montag, 4. Juli 2016

Es geht weiter ... ich bin soweit ...

Hallo liebe Freundinnen und Freunde, es ist der 2. Juli und die Luft trieft vor Nässe, an diesen, wenn auch unfreundlichen Tag, möchte ich einen Neuanfang wagen. So fange ich mit der Natur an, sie hilft mir über jeden Berg.






Einkehr



Bei einem Wirte wundermild

Da war ich jüngst zu Gaste.
Ein goldner Apfel war sein Schild
An einem langen Aste.
Es war der gute Apfelbaum
Bei dem ich eingekehret
Mit süßer Kost und frischem Schaum
Hat er mich wohl genähret.

Es kamen in sein grünes Haus
Viel leichtbeschwingte Gäste
Sie sprangen frei und hielten Schmaus
Und sangen auf das Beste.

Ich fand ein Bett in süßer Ruh
Auf weichen, grünen Matten
Der Wirt er deckte selbst mich zu
Mit seinem kühlen Schatten.

Nun fragt ich nach der Schuldigkeit.
Da schüttelt er den Wipfel
Gesegnet sei er allezeit
von der Wurzel bis zum Gipfel.

Ludwig Uhland (1787-1847)






Mittagspause


Verwegen zog durch mein Gemüt
Der Sommersonnenwind
Und brachte Wolken, die versprüht
Er träumend wie ein Kind.


Ein buntes Bild in Blauweißgrau
Mit feurigem Gespann
Ergoß sich überm Himmelsbau.
War’s dies, was ich ersann?


Im Sturm genommen, aufgeweckt
So schrieb ich hier den Vers,
Kurz wie ein Schauer, traumversteckt.
Die Sonne scheint - das wär’s.

 E.Rasmus 






Die Wälder schweigen
Die Jahreszeiten wandern durch die Wälder.
Man sieht es nicht. Man liest es nur im Blatt.
Die Jahreszeiten strolchen durch die Felder.
Man zählt die Tage. Und man zählt die Gelder.
Man sehnt sich fort aus dem Geschrei der Stadt.

Das Dächermeer schlägt ziegelrote Wellen.
Die Luft ist dick und wie aus grauem Tuch.
Man träumt von Äckern und von Pferdeställen.
Man träumt von grünen Teichen und Forellen.
Und möchte in die Stille zu Besuch.

Man flieht aus den Büros und den Fabriken.
Wohin, ist gleich! Die Erde ist ja rund!
Dort, wo die Gräser wie Bekannte nicken
und wo Spinnen seidne Strümpfe stricken,
wird man gesund.

Die Seele wird vom Pflastertreten krumm.
Mit Bäumen kann man wie mit Brüdern reden
und tauscht bei ihnen seine Seele um.
Die Wälder schweigen. Doch sie sind nicht stumm.
Und wer auch kommen mag, sie trösten jeden.

Erich Kästner





Von Krankheit möchte ich nicht schreiben, aber durch sie habe ich wundervolle Menschen kennengelernt, wie Frau Andrea Tennstedt und Ralf Matschke. Dazu kommen ihre freundlichen, hilfsbereiten Hausgeister wie Geanina, Madalina, Angelika, Swetlana, Nena, Natalja, Simone, Monika, Driffa, Anna und Vesna. Ihnen allen mein größtes Dankeschön. 





Am Waldessaume träumt die Föhre,

Am Himmel weiße Wölkchen nur,
Es ist so still, daß ich sie höre,
Die tiefe Stille der Natur.

Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
Die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
Und doch es klingt als ström' ein Regen
Leis tönend auf das Blätterdach.


Theodor Fontane




Doktor Wald 

Wenn ich an Kopfweh leide und Neurosen,
mich unverstanden fühle und auch alt,
wenn mich die holden Musen nicht liebkosen,
dann konsultiere ich den Dr. Wald.

Er ist mein Augenarzt und mein Psychiater,
mein Orthopäde und mein Internist.
Er hilft mir sicher über jeden Kater,
egal ob er aus Kummer oder Kognak ist.

Er hält nicht viel von Pülverchen und Pillen,
doch um so mehr von Luft und Sonnenschein.
Und kaum umfängt mich seine duft`ge Stille,
raunt er mir zu : " Nun atme mal tief ein !"

Ist seine Praxis auch sehr überlaufen,
in seiner Obhut läuft man sich gesund,
und Kreislaufschwache, die noch heute schnaufen,
sind morgen ohne klinischen Befund.


Er bringt uns immer wieder auf die Beine,
und unsere Seelen stets ins Gleichgewicht,
verhindert Fettansatz und Gallensteine -
bloß Hausbesuche macht er leider nicht. 

Förster Helmut Dagenbach, 1986

8 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    ich freue mich, dass du uns nun wieder mit schönen Gedichten und Sprüchen verwöhnst. Pass aber noch ein bisschen auf dich auf, ja?
    Herzliche Grüße
    Regina

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    1. Liebe Regina, vielen Dank für deine Freundschaft. Ich passe auf mich auf, aber wenn ich auf den Hosenboden plumpse, wie gestern gleich 2 mal und heute 1 mal, dann ist es um mich geschehen, ich brauche Hilfe. Es geht alleine nicht. Gott sei Dank habe ich sehr nette Helferinnen und Helfer. Ich werde versuchen normal weiterzuschreiben.
      Sei ganz lieb gegrüßt von Margot.

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  2. Liebe Margot,
    schön, dass Du wieder da bist und für uns hübsche Gedichte ausgesucht hast. Du warst lange krank und ich hoffe, dass jetzt alles wieder in Ordnung ist. Geh die Dinge langsam an, nur nichts übereilen.
    Sei herzlich gegrüßt
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, leider ist noch lange nichts in Ordnung, bin aber auf dem Weg der Besserung. Übereilen, dieses Wort kenne ich leider nicht.
      Ich grüße dich von ganzem Herzen, Margot.

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  3. Hallo Margot,

    ich hoffe Dir geht es nun wieder gut :) Du hast, wie immer schöne Gedichte mitgebracht, aber die Blumenfotos gefallen mir auch sehr :)

    Liebe Grüße
    Björn :)

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    1. Lieber Björn, auch wenn man glaubt es geht mir gut, kann es einem dreckig gehen. Es freut mich wenn Gedichte und Fotos gefallen. Deine Seiten werden immer schöner. Danke, auch wenn ich nicht kommentiere. Herzliche Grüße von Margot.

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  4. Es ist so schön, wieder von Dir zu lesen !
    Ich wünsche Dir, dass es stetig vorwärts geht und Du Schritt für Schritt immer weniger Hilfe benötigst.
    Liebe Grüße
    Eva

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    1. Liebe Eva, danke für deine Worte, sie sind wunderbar. Es geht wirklich Schritt für Schritt vorwärts.
      Die herzlichsten Grüße kommen von Margot.

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