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Mittwoch, 16. Mai 2012

Gut gedacht, auch gut gemacht?


Heute bin ich etwas betrübt, ich denke über die „gewollten Gut- Menschen“ nach. Über Menschen die etwas, nach ihren eigenen Worten, „Bewegen“ wollen. Die auf die Barrikaden gehen oder gehen wollen, und die Welt mit zornigen Augen sehen. Sie möchten die Welt verändern, wenigstens ein Teil dieser Veränderung sein, Anerkennung finden. Nur, so frage ich mich, was bleibt zum Schluss übrig? Wem helfe ich mit meinem Zorn? Helfe ich den Menschen, dessen Auto ich anzünde? Ich glaube nicht… Helfe ich den Geschäftsleuten dessen Läden ich zertrümmere? Ich glaube nicht… Wem helfe ich, wenn ich in Medien seitenlange Kommentare schreibe über Hilfsbereitschaft, um anschließend zu übersehen, wenn ein Mensch hilflos am Straßenrand steht oder liegt? „ich hätte ja geholfen, ich musste nur noch schnell zum Bäcker … oder zur Demonstration, usw.“, meine Ausrede. Warum rege ich mich auf über die Menschenrechtsverletzung in China, wo in Deutschland so viele Rechte von Alten und Kindern verletzt werden. Berichte darüber gibt es genug, man erlebt es auch im täglichen Leben. Wem nutzt es, wenn ich tagelang vor einer Bank demonstriere? Wurde deshalb eine Aktie weniger verkauft? Nein, ich habe nichts gegen Gegenwehr, schon gar nicht gegen die Banken, aber es muss sich ein positives Endergebnis ergeben oder abzeichnen. Warum muss ich immer die Menschen in andere Länder betrachten? Ich bewundere die stillen Helfer, die Menschen mit einem großen Herzen, die einfach das Richtige tun. Sie helfen wo sie können… und wenn nur mit einer kleine Geste, aber sie helfen. Vielleicht betrachte ich es jetzt verstärkt mit anderen Augen. Bis vor einigen Monaten hatte ich noch rote Haare, jetzt sind sie grau. So kann ich sagen, graue Haare schärfen das Auge, und hoffentlich meinen Verstand. 

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