Heute bin ich etwas
betrübt, ich denke über die „gewollten Gut- Menschen“ nach. Über Menschen die
etwas, nach ihren eigenen Worten, „Bewegen“ wollen. Die auf die Barrikaden
gehen oder gehen wollen, und die Welt mit zornigen Augen sehen. Sie möchten die
Welt verändern, wenigstens ein Teil dieser Veränderung sein, Anerkennung
finden. Nur, so frage ich mich, was bleibt zum Schluss übrig? Wem helfe ich mit
meinem Zorn? Helfe ich den Menschen, dessen Auto ich anzünde? Ich glaube nicht…
Helfe ich den Geschäftsleuten dessen Läden ich zertrümmere? Ich glaube nicht… Wem
helfe ich, wenn ich in Medien seitenlange Kommentare schreibe über Hilfsbereitschaft,
um anschließend zu übersehen, wenn ein Mensch hilflos am Straßenrand steht oder
liegt? „ich hätte ja geholfen, ich musste nur noch schnell zum Bäcker … oder zur Demonstration, usw.“, meine
Ausrede. Warum rege ich mich auf über die Menschenrechtsverletzung in China, wo
in Deutschland so viele Rechte von Alten und Kindern verletzt werden. Berichte
darüber gibt es genug, man erlebt es auch im täglichen Leben. Wem nutzt es, wenn ich tagelang vor einer Bank demonstriere? Wurde deshalb eine Aktie weniger verkauft? Nein, ich habe nichts gegen Gegenwehr, schon gar nicht gegen die Banken, aber es muss sich ein positives Endergebnis ergeben oder abzeichnen. Warum muss ich
immer die Menschen in andere Länder betrachten? Ich bewundere die stillen Helfer, die Menschen mit einem großen Herzen, die einfach das
Richtige tun. Sie helfen wo sie können… und wenn nur mit einer kleine Geste, aber sie helfen. Vielleicht betrachte
ich es jetzt verstärkt mit anderen Augen. Bis vor einigen Monaten hatte ich
noch rote Haare, jetzt sind sie grau. So kann ich sagen, graue Haare schärfen
das Auge, und hoffentlich meinen Verstand.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen