In 12 Tagen ist das Osterfest gekommen und ich kann mich schon heute freuen, auch wenn nicht zu viel Sonne schien. Die Luft war aber mild und der Friseur schnitt mir eine Frühjahrs-Frisur, die zu Ostern angebracht ist. Nun noch ein paar Gedichte ... für meine Stimmung.
Liedchen
Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum daß ich's verhehle,
So glücklich bin ich.
Rings Menschen sich drehen
Und reden gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. -
Zu eng wird das Zimmer,
Wie glänzet das Feld,
Die Täler voll Schimmer,
Weit, herrlich die Welt!
Gepreßt bricht die Freude
Durch Riegel und Schloß,
Fort über die Heide!
Ach, hätt' ich ein Roß! -
Und frag' ich und sinn' ich,
Wie so mir geschehn? -
Mein Liebchen herzinnig,
Das soll ich heut' sehn.
Wie jauchzt meine Seele
Und singet in sich!
Kaum daß ich's verhehle,
So glücklich bin ich.
Rings Menschen sich drehen
Und reden gescheut,
Ich kann nichts verstehen,
So fröhlich zerstreut. -
Zu eng wird das Zimmer,
Wie glänzet das Feld,
Die Täler voll Schimmer,
Weit, herrlich die Welt!
Gepreßt bricht die Freude
Durch Riegel und Schloß,
Fort über die Heide!
Ach, hätt' ich ein Roß! -
Und frag' ich und sinn' ich,
Wie so mir geschehn? -
Mein Liebchen herzinnig,
Das soll ich heut' sehn.
Joseph Freiherr von Eichendorff(1788-1857)
Frühlingsglaube
Die linden Lüfte sind erwacht,
sie säuseln und weben Tag und Nacht,
sie schaffen an allen Enden.
O frischer Duft, o neuer Klang!
Nun, armes Herz, sei nicht bang!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Die Welt wird schöner mit jedem Tag.
Man weiß nicht, was noch kommen mag.
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal.
Nun, armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Man weiß nicht, was noch kommen mag.
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal.
Nun, armes Herz, vergiß die Qual!
Nun muß sich alles, alles wenden.
Ludwig Uhland
Zur Unzeit
Ich wollte, wie gerne, dich herzen,
Dich wiegen in meinem Arm,
Dich drücken an meinem Herzen,
Dich hegen so traut und so warm.
Man verscheuchet mit Rauch die Fliegen,
Mit Verdrießlichkeit wohl den Mann;
Und wollt ich an dich mich schmiegen,
Ich täte nicht weise daran.
Wohl zieht vom strengen Norden
Ein trübes Gewölk herauf,
Ich bin ganz stille geworden,
Ich schlage die Augen nicht auf.
Adelbert von Chamisso,
Ostern
Da ist nun unser Osterhase!
Er stellt das Schwänzchen in die Höh
und schnuppert hastig mit der Nase
und tantz sich einen Pah de döh!
Dann geht er wichtig in die Hecken
und tut, was sonst nur Hennen tun:
Er möchte sein Produkt verstecken,
um sich dann etwas auszuruhn.
Das gute Tier! Ein dicker Lümmel
nahm ihm die ganze Eierei
und trug beim Glockenbammelbimmel
sie zu der Liebsten nahebei.
und tut, was sonst nur Hennen tun:
Er möchte sein Produkt verstecken,
um sich dann etwas auszuruhn.
Das gute Tier! Ein dicker Lümmel
nahm ihm die ganze Eierei
und trug beim Glockenbammelbimmel
sie zu der Liebsten nahebei.
Da sind sie nun. Bunt angemalen
sagt jedes Ei: “ Ein frohes Fest! ”
Doch unter ihren dünnen Schalen
liegt, was sich so nicht sagen lässt.
sagt jedes Ei: “ Ein frohes Fest! ”
Doch unter ihren dünnen Schalen
liegt, was sich so nicht sagen lässt.
Iss du das Ei! Und lass dich küssen
zu Ostern und das ganze Jahr ...
Iss nun das Ei! Und du wirst wissen,
was drinnen in den Eiern war!
zu Ostern und das ganze Jahr ...
Iss nun das Ei! Und du wirst wissen,
was drinnen in den Eiern war!
Kurt Tucholsky
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