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Dienstag, 29. März 2016

Ein närrischer Tag ...

Heute scheint die Sonne schön, der Wind pfeift seine Lieder, ich kann es an den Ästen sehn, der Takt geht auf und nieder. Drum möcht' auch ich gern fröhlich sein, und mich daran erfreuen, es wartet schon ein Gläschen Wein, dazu sing' ich nun Lieder. Nein, nicht laut, nein auch nicht schön, nur jetzt mir zum Gefallen, sonst könnt es sein, dass einer sagt, es hört sich an wie Lallen. 



Die stumme Schöne

Als ich die junge Clitia
Schön, wie ein Tag im Frühling, sah,
Rief ich: welch reizendes Gesicht!
O Schade! dass sie doch nicht spricht!


Sie sprach, und nun war ich ganz Ohr,
Kaum stammelt sie zwei Worte vor;
So rief ich: welch ein schön Gesicht!
Nur ewig Schade! dass sie spricht.


Autor: Christian Felix Weiße

Die Flöhe und die Läuse

Die Flöhe und die Läuse.
die hatten sich beim Schopf
Und kämpften gar gewaltig
Auf eines Buben Kopf.
Das nahm der Bube übel
Und haschte Floh und Laus
Und macht' mit seinem Nagel
Den Kämpfern den Garaus.
Ich und mein Lieb, wir kosten
Auf meines Nachbars Land -
Hätt bald der grobe Schlingel
Uns beide untergerannt.


Autor: Theodor Storm



Ode auf das Schwein

Heil dir, geborstetes
Ewig geworstetes,
Dutzend geborenes
Niemals geschorenes,
Liebliches Schwein.


Dichter begeisterst du,
Eicheln bemeisterst du,
Alles verzehrest du,
Christen ernährest du,
Gütiges Schwein.



Heil dir drum, ewiges,
Immerfort schäbiges,
Niemals gereinigtes,
Vielfach gebeinigtes,
Liebliches Schwein.


Autor: Aloys Blumauer

Zahnschmerz

Das Zahnweh, subjektiv genommen,
ist ohne Zweifel unwillkommen;
doch hat's die gute Eigenschaft,
dass sich dabei die Lebenskraft,
die man nach außen oft verschwendet,
auf einen Punkt nach innen wendet
und hier energisch konzentriert.
Kaum wird der erste Stich verspürt,
kaum fühlt man das bekannte Bohren,
das Zucken, Rucken und Rumoren,
und aus ist's mit der Weltgeschichte,
vergessen sind die Kursberichte,
die Steuern und das Einmaleins,
kurz, jede Form gewohnten Seins,
die sonst real erscheint und wichtig,
wird plötzlich wesenlos und nichtig.
Ja, selbst die alte Liebe rostet,
man weiß nicht, was die Butter kostet,
denn einzig in der engen Höhle
des Backenzahnes weilt die Seele,
und unter Toben und Gesaus
reift der Entschluss: Er muss heraus!


Autor: Wilhelm Busch

Aus meinem Kopf muss der Unsinn heraus, den ich in mir trage, auch wenn mein Zahn sich leicht bemerkbar macht und der Zahnarzt wohl auf mich wartet. Es ist eben ein Tag, wo ich Lust auf Quatsch habe. Nicht mehr und nicht weniger ...
Herzlichst Margot


8 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    herrlich, deine Ausführungen und Gedichte.
    Ich frage mich immer wieder, wo du diese
    Dinge findest.
    Einen angenehmen Abend wünscht dir
    Irmi

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    1. Liebe Irmi,
      danke für deine Worte, sie gefallen mir. Die Einführung ist von mir, die Gedichte unter "lustige Gedichte, kostenlos" gesucht. Da findet man immer mal ein Schnäppchen.
      Dir einen schönen Tag und liebe Grüße, Margot.

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  2. Wilhelm Busch ist immer gut! P.

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  3. Hallo Pippa, da muss ich dir recht geben.
    Wünsche dir einen schönen Tag, herzlichst Margot.

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  4. Ich mag Deinen "Unsinn" :) also nur her damit!
    LG Eva

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    1. Liebe Eva, ich glaube, da wird von mir noch oft "Unsinn"
      kommen. :-)

      Einen schönen Tag und liebe Grüße. Herzlichst Margot.

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  5. Oh ja,liebe Margot, der Zahnschmerz ist ein schreckliches Ding. Man kann sich auf nichts anderes mehr konzentrieren. Er überdeckt alles und das ist gar kein Unsinn.
    LG
    Astrid

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    1. Da sagst du etwas wirklich Richtiges, liebe Astrid. Ich bin froh, wenn Ruhepausen dazwischen liegen, :-) aber gehen muss ich doch.
      Liebe Grüße, Margot.

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