Oscar Blumenthal, auch Oskar Blumenthal (* 13. März 1852 in Berlin; † 24. April 1917 ebenda) war ein deutscher Schriftsteller, Kritiker und Bühnendichter, Possenschreiber. Daneben war Blumenthal ein Schachspieler und Schachkomponist, der 1902 den Begriff Miniatur für eine Schachkomposition mit höchstens sieben Steinen einführte.
Zusammen mit Gustav Kadelburg schrieb er mehrere Lustspiele, darunter während eines Sommeraufenthaltes 1896 in der Villa Blumenthal in der Nähe von Bad Ischl das Stück Im weißen Rößl, das dem erfolgreichen gleichnamigen Singspiel von Ralph Benatzky von 1930 als Vorlage diente. (Wikipedia)
Seine Kurzgedichte gefallen mir und ich möchte einige aufschreiben, um auch euer Gefallen für diesen Mann zu finden.
O heischt nicht, daß man kühl und achtsam
im Grenzbild seiner Kräfte lebt
und daß man niemals unbedachtsam
das eigene Können überstrebt.
Der Selbstvergrößerung Rausch und Wonne
erhält lebendig mich und dich -
denn jeder braucht wie Luft und Sonne,
den Aberglauben an sein Ich.
Oskar Blumenthal (1852 - 1917)
Wer nie in der Jugend Gewitterdrang
über jedes trennende Gitter sprang,
wer nie in sünd'gem Verlangen gebebt hat
und immer nur nach Erlaubtem gestrebt hat,
dem schmücke das Wams mit Orden und Tressen,
doch sag ihm, er habe zu leben vergessen.
Oskar Blumenthal (1852 - 1917)
Der Mond an gewisse Sänger
Hört auf, ihr Dichter! Stellt es ein,
Dies aberwitz'ge Verse-Lallen!
Denn fahrt ihr fort mit euren Reimerei'n –
Ich schwör es euch bei meinem Schein! –
So werd' ich schließlich aus den Wolken fallen!
Oskar Blumenthal (1852 - 1917)
Der satte Reichtum hat's ausgedacht,
daß Armut niemandem Schande macht.
Die Schlemmer lehren am vollen Tisch,
wie Salz und Brot hält die Wangen frisch.
Die Tauben gurren vom Dachesrand:
"Nehmt lieber den Sperling in der Hand!" …
Und die Dummen faßten den Mehrheitsbeschluß,
daß stets der Klügere nachgeben muß.
Oskar Blumenthal (1852 - 1917)
Die Altersstolzen
"Ergraut sind wir – und du noch jung" –
So sprecht Ihr voller Würde
Und heischt von mir Bewunderung
Ob Eurer Altersbürde:
Doch sollt' vor jedem grauen Haar
Ich erfurchtsvoll erbangen,
So dürft' am End der Esel gar
Respekt von mir verlangen.
Oskar Blumenthal (1852 - 1917)
Ich nenne symbolisch mein Gedicht -
Denn was es bedeutet, ich weiß es nicht.
Doch findet sich immer ein kritisches Blatt,
Das mich genau verstanden hat.
Oskar Blumenthal (1852 - 1917)
Hallo Margot,
AntwortenLöschenirgendwie musste ich unwillkürlich bei dem letzten Gedicht an meine Schulzeit denken. Allerdings handelte es sich dabei um kein Gedicht, sondern um ein Gemälde von mir. Mein Kunstlehrer hatte auch genau verstanden, was es aussagen sollte. Ich ließ ihn in dem Glauben, denn er verlieh mir dafür ein "sehr gut" :-)
LG
Astrid
Guten Morgen liebe Astrid, ich finde es schön, wenn dein Kunstlehrer dir auf dein Gemälde, ein "sehr gut" gegeben hat. Ich glaube, du hattest es dir auch verdient, davon bin ich überzeugt.
LöschenWünsche dir einen schönen Tag. Liebe Grüße, Margot.
Hallo Margot,
AntwortenLöschenman merkt deutlich an der Sprache, welche der Dichter benutzt, es liegt schon eine Weile zurück als er diese Worte aufgeschrieben hat. Schön finde ich sie trotzdem und ich mag es ja, wenn man so mit Worten spielt :)
Liebe Grüße aus dem Odenwald
Björn :-)
Hallo Björn, ich finde die sehr alte Schreibweise auch schön. Die Grammatik hat sich sehr verändert, aber mit Ihr kann man gut träumen und zum Ausdruck bringen.
LöschenWünsche dir ein schönes Wochenende und grüße dich herzlichst, Margot.
Liebe Margot,
AntwortenLöschenda hast du wieder etwas ganz Besonderes ausgegraben.
Mir gefällt sein Gedicht "Die Altersstolzen".
Einen schönen Abend wünscht dir
Irmi
Liebe Irmi, ich freue mich immer sehr, wenn dir etwas gefällt. Das Gedicht "Die Altersstolzen" ist ein Gedicht für uns graue Panther. :-)
LöschenRespekt zoll ich aber nicht nur dem grauen Haar, sondern allen Menschen.
Wünsche dir ein schönes Wochenende. Liebe Grüße, Margot.
danke dir
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