Gestern war der erste Mai, ich habe lange geschlafen, eigentlich war es kein Schlaf, wollte nur noch nicht aus dem Bett, die Luft war kühl und wenig Sonne zu sehen. Es hat mir am Tag auch noch die Bettwärme gefehlt, so suchte ich wenigstens dieses Gefühl der Wärme und fand sie bei E. Rasmus. Er ist ein poetischer Leser meines Blogs und sendet mir, ab und zu, einige seiner wunderschönen Gedichte zu. Zwei, drei Gedichte möchte ich an euch weitergeben ...
Zeitspanne bis zum Morgen
Die Nacht umfing das kleine Ich;
Stumm blieb sie, oft befragt.
Ihm war, als ob sie nicht verstrich.
Der Mond vor ihr versteckte sich,
Von Wolkendunst beklagt.
Ein Strahl drang aus dem Sternenmeer.
Das Ich lief durch die Nacht.
Es suchte. Da, der Kleine Bär
Erschien dem Ich, es mocht‘ ihn sehr;
Er hat ihm Mut gemacht.
Und Wind kam auf, die Wolken floh’n.
Vom Mondeslicht erkannt
Entdeckte auch das Ich sich schon
An seinem Schatten, nicht zum Hohn
Bis an den Sonnenrand.
E. Rasmus
Zweierlei ist für die Katz'
in der
Umschreibung eines Spruchs
Gurrt auf dem Dach ein Spatz?
Die Taube in des Menschen Hand
Höchst selten findet ihren Platz.
Der Spruch, nicht so bekannt,
Scheint also für die Katz‘?
Die selbige hingegen
Kriegt Appetit und schnurrt.
Der Menschenhand verwegen
Entfleucht die Taube, gurrt:
»Ich bin nicht für die Mägen.«
Der Spatz inzwischen, keck,
Flog unerreichbar fort
Auch für die Katz. Ein Fleck
Verbleibt, erfüllt von Menschenwort:
»Verdammter Taubendreck!«
E. Rasmus
Der Kuß
Welch Wunder, schaut, ich weiß es,
Zuerst ein Kind. Sein Blick
Trinkt allen Leben Fleißes
Und träumt das Wunder Glück.
Es hört nicht die Gewohnheit;
Sein Ohr entdeckt den Klang
Der Kränkung wie der Schonzeit.
Sie prägen lebenslang.
Doch läuft das Kind zum Flusse,
Atmet die Tiefe ein,
Gleichet sein Bild dem Kusse
Vom Wesen als ein Stein.
Wie weit und tief er falle,
Der Stein, auf welchen Grund?
Bald schon im Sog verhalle
Der Klang vom Kindermund.
Die Wunder meist versinken
Im Leben zum Verdruß.
Bewahrt vor dem Ertrinken
Dein Kind der eigne Kuß?
E. Rasmus
So, mit diesen Gedichten, die mir die Wärme zurückgegeben haben, möchte ich euch ein wunderschönes Wochenende wünschen. Ein herzliches Dankeschön geht besonders an E. Rasmus, der mir nicht nur die Bettwärme, sondern auch menschliche Wärme mit seinen Gedichten gegeben, zurückgegeben, hat.
Herrlich diese Gedichte,danke dass du sie mit uns teilst,Das nicht aus dem Bett wollen kenne ich sehr gut,aber da sage ich mir dass mußt du dir gönnen. Uns so mach ichs auch. Ein Wunderbares geruhsames Wochenende wünscht dir herzlich:Ilse.
AntwortenLöschenHallo liebe Susibella, danke für deine netten Worte und wer teilt, hat doppelte Freude. Mit dem Schlaf, besser gesagt Schlaflosigkeit, habe ich keine Freude mehr. Doch, da ich nicht mehr ins Geschäft muss, gönne ich es mir, auszuruhen. :-)
LöschenWünsche dir auch einen wundervollen Sonntag, der heutige Tag ist schon gelaufen. Zum Glück, zu meiner Zufriedenheit, so hoffe ich auch für dich. Liebe Grüße, Margot.
Ja, dieses Gefühl kenne ich, wenn einen morgens das Bett einfach festhält :)
AntwortenLöschenLG und schönes WE
Eva
Hallo Eva, wahrscheinlich ist es so, dass das Bett mit uns Mitleid hat. :-)
LöschenWünsche dir auch ein schönes Wochenende und noch einen schönen Abend. Liebe Grüße, Margot.
Hallo, liebe Margot,
AntwortenLöschenE.Rasmus hat mich zu Deiner Seite geführt, und es bereitet mir Freude hier zu lesen, zu genießen und sich inspirieren zu lassen.
Ich wünsche Dir viel bunte und wonnige Maitage.
Herzliche Grüße
Doreen
Hallo Doreen Malinka, vielen Dank für deine netten Zeilen die mir Anerkennung zollen. Es ist schön das E. Rasmus meine Seiten gefallen und sie an seine Freunde weitergibt. Wie schon geschrieben, sie gefallen dir auch, was mich natürlich sehr freut. :-) Noch einmal, vielen Dank.
LöschenWünsche dir herrliche, sonnige Tage im Mai, mit sehr viel Freude.
Liebe Grüße, Margot.