Verzeihen - dieses Wort finde ich großartig, es erlaubt mir, wieder zufrieden in die Welt zu schauen. Habe ich verziehen, oder wurde mir verziehen, fühle ich mich erleichtert. Es ist wie eine Beichte in der Kirche und nimmt mir die Last vom Herzen. Nein, ich bin nicht katholisch und habe noch nie eine Beichte abgelegt, doch so stelle ich es mir vor und ich habe dieses Gefühl schon in meinem Leben gehabt. In einem Buch von "Vera Birkenbihl: Story-Power", steht folgendes ...
Verzeihen ist die größte Heilung
... wenn ein Stammesmitglied der Babemba aus Südafrika ungerecht gewesen ist oder unverantwortlich gehandelt hat, wird er in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran gehindert wegzulaufen.
Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln sich um den "Angeklagten". Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem Leben Gutes getan hat.

Wenn wir durch die Augen der Liebe sehen, wie es in der Zeremonie so schön
sichtbar wird, entdecken wir nur Vergebung und den Wunch nach Integration. Alle Mitglieder des Kreises und die Person, die in der Mitte steht, werden daran erinnert, dass durch Verzeihen die Möglichkeit gegeben wird, die Vergangenheit und die Angst vor der Zukunft loszulassen. Der Mensch in der Mitte wird nicht länger als schlecht bewertet oder aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Stattdessen wird er daran erinnert, wie viel Liebe in ihm steckt und dann wieder in die Gemeinschaft integriert!
Vielleicht wäre dieses Verhalten auch bei uns in Deutschland angebracht. Nicht den oder die Menschen ausschließen, sondern ihn wieder in die Gemeinschaft zu integrieren.