... ein neuer Tag, ein neues Leben, so fühl ich mich, und ich muss zum Einkauf. Einkaufen ist immer gut, egal ob altes oder neues Leben. Essen muss man ja immer. Nur habe ich mir nicht gewünscht, dass ich so von der Sonne gebeutelt werde. Nach dem Einkauf war ich unfähig etwas in der Wohnung zu tun. Die "Transpiration" war so stark, dass ich glaubte, ich habe im Laufen gebadet. Was braucht man dann, ihr habt recht, Entspannung. Die ich wieder gefunden habe ... und Joachim Ringelnatz lief mir wieder über den Weg. Seine Gedichte machten es mir wieder etwas leichter. Ich empfand sie als schön ...
Die Krähe
Die Krähe lacht. Die Krähe weiß,
Was hinter Vogelscheuchen steckt,
Und dass sie nicht wie Huhn mit Reis
Und Curry schmeckt.
Die Krähe schnupft. Die Krähe bleibt
Nicht gern in einer Nähe.
Dank ihrer Magensäure schreibt
Sie Runen. Jede Krähe.
Sie torkelt scheue Ironie,
Flieht souverän beschaulich.
Und wenn sie mich sieht, zwinkert sie
Mir zu, doch nie vertraulich.
Joachim Ringelnatz
Die Schnupftabaksdose
Es war eine Schnupftabaksdose,
Die hatte Friedrich der Große
Sich selbst geschnitzelt aus Nussbaumholz.
Und darauf war sie natürlich stolz.
Da kam ein Holzwurm gekrochen.
Der hatte Nussbaum gerochen.
Die Dose erzählte ihm lang und breit
Von Friedrich dem Großen und seiner Zeit.
Sie nannte den alten Fritz generös.
Da aber wurde der Holzwurm nervös
Und sagte, indem er zu bohren begann:
"Was geht mich Friedrich der Große an!"
Joachim Ringelnatz
Arm Kräutchen
Ein Sauerampfer auf dem Damm
Stand zwischen Bahngeleisen,
Machte vor jedem D - Zug stramm,
Sah viele Menschen reisen.
Und stand verstaubt und schluckte Qualm,
Schwindsüchtig und verloren,
Ein armes Kraut, ein schwacher Halm,
Mit Augen, Herz und Ohren.
Sah Züge schwinden, Züge nahn.
Der arme Sauerampfer
Sah Eisenbahn um Eisenbahn,
Sah niemals einen Dampfer.
Joachim Ringelnatz
Ein grünes Blatt
Ein Blatt aus sommerlichen Tagen,
Ich nahm es so im Wandern mit,
Auf dass es einst mir möge sagen,
Wie laut die Nachtigall geschlagen,
Wie grün der Wald, den ich durchschritt.
Theodor Storm
Nach den schönen sommerlichen Tagen, war es wirklich nicht nötig, dass es gestern schon so schwül war... das vertrage ich auch nicht so gut.
AntwortenLöschenAn solchen Tagen kann die Arbeit in der Wohnung auch ruhig mal warten.
Liebe Grüße
Sonja
Liebe Sonja, vielen Dank für deine Worte, da fühle ich mich nicht
Löschenso schlecht. :-)
Wünsche dir einen schönen Tag.
Liebe Grüße, Margot.
So wunderschöne Rös'chen sind jetzt bei Dir zu Hause, prima, sie werden sich wohl fühlen. Da hat sich doch ein kleines Storm - Gedichtchen zum Ringelnatz geschlichen. Das gefällt mir besonders gut, LG Claudia.
AntwortenLöschenLiebe Claudia,
Löschenja, ich wollte dieses Gedicht auch aufschreiben, weil es mir gefallen hat. :-)
Die Röschen werde ich versuchen, gut durchs Jahr zu bringen. Danke für deine lieben Worte. Dir einen schönen Tag und liebe Grüße, Margot.
Hallo Margot,
AntwortenLöschen"Arm Kräutchen" ist mein heutiger Favorit - kann ich mir sogar bildlich vorstellen wie es so am Damm steht ;)
Die Hitze, welche mit Feuchte einher kommt, mag ich auch nicht - man kann kaum etwas machen ohne zu Schwitzen.
Schwüle ist aber für mich noch vieeel schlimmer :)
Liebe Grüße
Björn :)
Hallo Björn, ich finde es stimmt, "Arm Kräutchen" ist ein wirklich nettes Gedicht. Ich identifiziere mich mit diesen Zeilen. :-)
LöschenSchwüle ist heute auch angesagt und ich bleibe, jedenfalls die meiste Zeit, in der Wohnung.
Liebe Grüße, Margot.
Liebe Margot,
AntwortenLöschenRingelnatz ist immer gut.
Ich kaann mit der Hitze auch nichts anfangen. Ich bin dann
immer ganz down - regelrecht unleidlich. Ich bin gar kein
Sonnenkind.
Einen schönen Abend wünscht Dir
Irmi
Liebe Irmi, ich mag Ringelnatz durch seinen Humor.
LöschenWärme mag ich, aber keine Schwüle, die so schweißtreibend ist.
Ein Sonnenkind im Sinne des Wortes bin ich auch nicht mehr.
Liebe Grüße, Margot.