Das Wetter ist heute wieder durchwachsen, eben denke ich, wie herrlich die Sonne scheint. Fünf Minuten später regnet es und meine Gedanken, ich habe zu nichts Lust. Ich möchte nichts Tun ... dazu habe ich auch eine nachdenkliche Geschichte gefunden. Verstehe ich sie?
Nichts tun, Leben im Flow
Alles im Universum dreht sich, weil es sich einfach dreht. Es gibt niemand, der erfunden hat, wie sich die Planeten zu benehmen haben.
Erleuchtung
Der Meister sprach nie über den Moment seiner eigenen Erleuchtung, wie oft seine Schüler ihn auch baten, etwas darüber zu erzählen.
Nur einmal sprach er hierüber mit seinem jüngsten Sohn, als dieser ihn fragte, wie er sich fühlte, als er in die Wirklichkeit hinein erwachte.
„Ich fühlte mich wie ein Narr,“ sagte der Meister.
„Warum?“, wollte der Sohn wissen.
Der Meister antwortete: „Nun, es war, als ob ich mir alle Mühe gegeben hatte, einzubrechen, auf eine Leiter geklettert bin, ein Fenster eingeschlagen habe, Türen aufbrach, um letztendlich zu entdecken, dass die Vortür einfach offen stand.“
Es ist sehr wahrscheinlich möglich, dass man nichts zu tun braucht, um Erleuchtung zu erlangen – die Tür steht einfach offen. Doch um das Leben leben zu können, scheint „Nichtstun“ ein ganzes Stück komplizierter. Man kann doch nicht einfach im Bett liegen bleiben? Denn was passiert, wenn man das tut? Bis etwa 11 Uhr ist es vielleicht herrlich, aber dann muss man ja doch zur Toilette. Wenn die Blase voll ist, geht das Aufstehen von ganz alleine. Es geht einfach „von selbst“, da habe „ICH“ nichts darüber zu bestimmen. „DU“ spielst keine einzige Rolle dabei. Über den zweiten oder dritten Schritt und alle anderen Schritte danach auch nicht. Essen, trinken, waschen, aufstehen – es scheint vielleicht so, dass es ein „ICH“ gibt, das dies alles tut. Doch in Wirklichkeit ist das nicht so.
Okay, das glaubst du natürlich nicht?! Prima, lass uns Dein ein paar Schritte weitergehen. Die erste Handlung – „zur Toilette gehen“- ist ein vollkommen körperlicher Impuls. Nicht wahr? (Wenn nicht, so probiere einmal aus, es aufzuhalten). Auf der Toilette entdeckst du, dass das WC-Papier alle ist, du musst erst neues kaufen. Ist das ein Impuls oder eine „ICH-Handlung“?
Im Geschäft entdeckst du, dass du Geld brauchst für das WC-Papier. Um an Geld zu kommen, musst du arbeiten. Du suchst eine Arbeit, kaufst WC-Papier, Essen und ein Fahrrad, um schneller zur Arbeit zu kommen. So entfalten sich Aktionen und Reaktionen wie von selbst. Es ist eine Art Kettenreaktion. Das Leben entfaltet sich in unendlich vielen Variationen, Möglichkeiten, Schattierungen und Farben. Die Illusion besteht darin, dass es ein „ICH“ gibt, das etwas tut.
So, wie in der Geschichte der Meister wahrscheinlich jahrelang auf der Yogamatte gesessen hat, um zu meditieren. Mit der Überzeugung, dass „ER“ etwas tun muss, um etwas zu erreichen, derweil die Tür die ganze Zeit bereits offen stand.
Ich weiß nicht, ob meine Tür schon aufstand, aber ich wollte nichts tun. Doch nach meinem "Toilettengang" und den darauf folgenden Handlungen ging ich, es musste sein, auf den Balkon um die Blumen zu gießen. Wasser holen, Blumen gießen, Frühstücken, mein Geschirr abwaschen, usw. usw. Es war eine Kettenreaktion, ohne darauf zu achten, ob ich etwas tue. Doch ich tat etwas ...
Ja, auch im Nichts-Tuen macht man etwas. Und wenn es nur atmen ist.
AntwortenLöschenWenn man wirklich gar nichts mehr tut, ist man tot.^^
Liebe Grüße
Sonja
Ja Sonja, da gebe ich dir recht, und ein paar Jahre sollten es noch sein, wo ich auf dieser schrecklich schönen Welt, herumtappe. :-))
LöschenGanz liebe Grüße, Margot.
Nichtstun ist also eigentlich unmöglich ^^ aber wenn man es in einem anderen Sinn sieht, dann bedeutet es vielleicht einfach auch "genießen" ohne Stress und Arbeit zu haben, welche man als solche empfindet ^^
AntwortenLöschenLiebe Grüße und ein schönes Wochenende
Björn :)
Hallo Björn, ich genieße jetzt auch, deine Worte. Ich sehe deine Worte in meinem Sinne, einen stressfreien Tag verbringen. :-))
LöschenLiebe Grüße, Margot.