Es ist Sonntag, die Natur ruht, die Sonne blinzelt ein kleines bisschen hinter den Wolken hervor. Es ist ein Tag der meine Seele ruhen lässt und ihre Fragen nur leise beantwortet. Jedenfalls bin ich in eine angenehme Ruhe verfallen ... ich lese eine Geschichte deren Ende mir mehr zusagt, als deren Anfang.
Die ausgelöschte Kerze
Ein Mann hatte eine kleine Tochter. Sie war sein einziges und innig geliebtes Kind. Er lebte nur für sie – sie war sein Leben. Als das Kind krank wurde und diese Krankheit den Bemühungen der besten Ärzte weit und breit widerstand, wurde er fast besessen in seinen Versuchen, Himmel und Erde in Bewegung zu setzen um ihre Gesundheit wiederherzustellen.
Doch alles Bemühen half nichts und das Mädchen starb. Der Vater war total untröstlich. Er wurde zu einem bitteren Einzelgänger, der sich von seinen vielen Freunden abschottete und jede Aktivität verweigerte, die ihn wieder ins Gleichgewicht hätte bringen können.
Doch eines Nachts hatte er einen Traum. Er war im Himmel und wurde Zeuge eines Festumzuges aller kleinen Kinder dort. Sie marschierten in einer scheinbar endlosen Reihe am Thron des höchsten Gottes vorbei. Jedes Kind im weißen Kleid trug eine Kerze. Da bemerkte er, dass die Kerze eines einzigen Kindes nicht angezündet war. Dann sah er, dass dieses Kind mit der unangezündeten Kerze sein kleines Mädchen war. Er eilte zu ihr und der Festumzug stockte. Er schloss sein kleines Mädchen in die Arme, streichelte es sanft und fragte dann: “Wie kommt es, mein Schatz, dass deine Kerze als einzige nicht brennt?” – „Vater, sie zünden sie ganz oft wieder von neuem an, aber deine Tränen löschen sie immer wieder aus.“
Genau in diesem Moment erwachte er aus seinem Traum. Die Lektion war glasklar und hatte sofortige Auswirkungen. Von dieser Stunde an war der Mann kein Einzelgänger mehr, sondern traf sich bereitwillig und freudig wieder mit seinen früheren Freunden und Kameraden. Er würde nicht länger der Grund dafür sein, dass die Kerze seines kleinen Lieblings durch seine nutzlosen Tränen ausgelöscht würde.
- Autor unbekannt -
Bei solchen Geschichten muss ich immer ganz stark mit den Tränen kämpfen...
AntwortenLöschenAber sie hat eine wunderschöne Botschaft.
Liebe Grüße
Sonja
Hallo Sonja, die Geschichte trägt wirklich eine Botschaft in sich und nicht nur beim Trauerfall eines Kindes. Ich habe es beim Trauerfall meiner "Mutsch" erlebt, aber bei Kindern ist es noch schlimmer.
LöschenLiebe Grüße, Margot.
Eine sehr berührende Geschichte, die sofort Tränen in die Augen schießen lässt. Die Botschaft ist sehr weise, doch ich kann verstehen, wenn betroffene Menschen diese oftmals nur sehr schwer umsetzen können. Doch sie müssen es tun, um wieder ein bisschen froh zu werden und ihr eigenes Leben weiter leben zu können.
AntwortenLöschenLG
Astrid
Liebe Astrid, so etwas wie in der Geschichte ist wirklich schlimm. Ich hab es beim Tod meiner Mutter erlebt und wahr Monate nicht ansprechbar. Man sagt: die Zeit heilt alle Wunden. Es ist so ...
LöschenWünsche dir eine schöne Woche, liebe Grüße, Margot.
Eine wirklich sehr tiefgründige Geschichte und wie meine Vorrednerinnen bereits schrieben, sehr berührend.
AntwortenLöschenLassen wir die Kerzen im Herzen brennen :)
Liebe Grüße
Björn :)
Hallo Björn, deine Worte: Lassen wir die Kerzen im Herzen brennen, gefallen mir am besten und bejahe ich. Vielen Dank.
LöschenLiebe Grüße, Margot.