Nicht ein Lüftchen
regt sich leise,
sanft entschlummert
ruht der Hain;
durch der Blätter
dunkle Hülle
stiehlt sich lichter
Sonnenschein.
Ruhe, ruhe, meine
Seele,
deine Stürme gingen
wild,
hast getobt und hast
gezittert,
wie die Brandung,
wenn sie schwillt.
Diese Zeiten sind
gewaltig,
bringen Herz und Hirn
in Not -
ruhe, ruhe, meine
Seele,
und vergiß, was dich
bedroht!
Karl Henckell
Ruhe
Ruh aus von deinem Tagewerke
Am Abend, wenn du müde bist.
Du hast es nöthig, aber merke,
Daß es zur Vorbereitung ist.
Erhole dich von deinen Sorgen,
Doch schlafe ohne sie nicht ein;
Vielleicht hast du am nächsten
Morgen
Schon keine Zeit mehr, müd zu sein.
Ruh aus von deinem Lebenswerke
Im Alter, wenn du müde bist.
Du darfst es thun, doch aber merke,
Daß dies die letzte Ruhe ist.
Es wird die Arbeit dich begleiten
In jenes andre Land hinein.
Dort ist es aus mit unsern Zeiten,
Auch mit der Zeit zum Müde-sein.
Karl May
Liebe Margot!
AntwortenLöschenZwei wunderbare Gedichte und so treffend. Die Ruhe bringts. LG, Claudia.
Danke, liebe Claudia, wie recht Du hast...nur wegen der Ruhe. ;-)
Löschenliebe Grüße, Margot