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Dienstag, 30. Oktober 2012

Schneeflöckchen ...


... der erste Schnee ist heute, wenn auch sehr früh im Oktober, gefallen und macht mich froh, trotzdem ich nicht damit gerechnet habe. Ich sitze in der warmen Stube, habe ein herzhaftes Frühstück auf dem Tisch stehen und mein Blick geht aus dem Fenster um die tanzenden "Schneeflöckchen", zu beobachten. Mich durchströmt ein wohliges Gefühl von Kindheit ... und so lese ich noch, mit einem Lächeln auf den Lippen, dieses schöne Gedicht ... 

Andreas Hermsdorf_pixelio.de

Der erste Schnee

Ei, du liebe, liebe Zeit,
ei, wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings herum, wie ich mich dreh´,
nichts als Schnee und lauter Schnee.
Wald und Wiesen, Hof und Hecken,
alles steckt in weißen Decken.

Und im Garten jeder Baum,
jedes Bäumchen voller Flaum!
Auf dem Sims, dem Blumenbrett
liegt er wie ein Federbett.
Auf den Dächern um und um
nichts als Baumwoll´ rings herum.

Und der Schlot vom Nachbarhaus,
wie possierlich sieht er aus:
Hat ein weißes Müllerkäppchen,
hat ein weißes Müllerjöppchen!
Meint man nicht, wenn er so raucht,
dass er just sein Pfeifchen schmaucht?

Und im Hof der Pumpenstock
hat gar einen Zottelrock
und die ellenlange Nase
geht schier vor bis an die Straße.
Und gar draußen vor dem Haus!
Wär´ nur erst die Schule aus!

Aber dann, wenn´ s noch so stürmt,
wird ein Schneemann aufgetürmt,
dick und rund und rund und dick,
steht er da im Augenblick.
Auf dem Kopf als Hut ´nen Tiegel
und im Arm den langen Prügel
und die Füße tief im Schnee
und wir rings herum, juhe!

Ei, ihr lieben, lieben Leut´,
was ist heut´ das eine Freud´!


Friedrich Wilhelm Güll





Herzlichst Margot

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