... der erste Schnee ist heute, wenn auch sehr früh im Oktober, gefallen und macht mich froh, trotzdem ich nicht damit gerechnet habe. Ich sitze in der warmen Stube, habe ein herzhaftes Frühstück auf dem Tisch stehen und mein Blick geht aus dem Fenster um die tanzenden "Schneeflöckchen", zu beobachten. Mich durchströmt ein wohliges Gefühl von Kindheit ... und so lese ich noch, mit einem Lächeln auf den Lippen, dieses schöne Gedicht ...
Andreas Hermsdorf_pixelio.de |
Der
erste Schnee
Ei,
du liebe, liebe Zeit,
ei,
wie hat´s geschneit, geschneit!
Rings
herum, wie ich mich dreh´,
nichts
als Schnee und lauter Schnee.
Wald
und Wiesen, Hof und Hecken,
alles
steckt in weißen Decken.
Und
im Garten jeder Baum,
jedes
Bäumchen voller Flaum!
Auf
dem Sims, dem Blumenbrett
liegt
er wie ein Federbett.
Auf
den Dächern um und um
nichts
als Baumwoll´ rings herum.
Und
der Schlot vom Nachbarhaus,
wie
possierlich sieht er aus:
Hat
ein weißes Müllerkäppchen,
hat
ein weißes Müllerjöppchen!
Meint
man nicht, wenn er so raucht,
dass
er just sein Pfeifchen schmaucht?
Und
im Hof der Pumpenstock
hat
gar einen Zottelrock
und
die ellenlange Nase
geht
schier vor bis an die Straße.
Und
gar draußen vor dem Haus!
Wär´
nur erst die Schule aus!
Aber
dann, wenn´ s noch so stürmt,
wird
ein Schneemann aufgetürmt,
dick
und rund und rund und dick,
steht
er da im Augenblick.
Auf
dem Kopf als Hut ´nen Tiegel
und
im Arm den langen Prügel
und
die Füße tief im Schnee
und
wir rings herum, juhe!
Ei,
ihr lieben, lieben Leut´,
was
ist heut´ das eine Freud´!
Friedrich Wilhelm Güll
Herzlichst Margot
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