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Grauer
Himmel, trübe Tage
Grauer
Himmel - trübe Tage! -
Keine
Lust und keine Plage! -
Weder
Sturm noch Sonnenglanz! -
Grauer
Stunden dunkler Kranz!
Wie
ein Schiff auf stillem Meer
Todt
und traurig treibt umher,
Wie
ein Mühlrad ohne Bach
Still
verharr' ich Tag auf Tag.
Manchmal
muß es doch gewittern!
Manchmal
muß das Herz erzittern!
Muß
in Leid und Freud erbeben! -
Wie
so öd' ist sonst das Leben!
Heinrich
Seidel
Elke Sawistowski_pixelio.de |
Haide
Es
steht ein alter Schäfer stramm
Bei
einem grauen Weidenstamm.
Er
schauet hin - er schauet her
Und
hütet seine Schafe sehr.
Er
strickt sich einen blauen Strumpf
Sein
Hund, der Bello, knurret dumpf;
Ist
kurz von Schwanz und lang von Haar
Und
ruppig ist er ganz und gar.
Die
Haide streckt sich weit einher
Als
wie ein bräunlich-rothes Meer.
Kein
Mensch, kein Thier in weitem Rund,
Als
nur die Schafe, Hirt und Hund.
Nur
eine Lerche flattert hoch,
Fern
schmettert eine zweite noch,
Damit
doch diese Wüstenei
Nicht
ganz von Gott verlassen sei.
Heinrich
Seidelel
Grace Winter_pixelio.de |
Im Herbst
Es glänzen roth die Waldeshügel;
Der schöne Sommer ging zur Ruh.
Der Vogel regt die leichten Flügel
Und fliegt dem fernen Frühling zu.
Ich seh' sie ziehn die schnellen Schaaren
Am klaren Himmel südenwärts -
So möchte wohl von dannen fahren,
Wenn es betrogen ward, das Herz.
So möcht' es fliehn zum fernen Garten,
Wo Glück und Liebe wieder blühn -
Nun aber muß es ruhig warten,
Bis ihm die Rosen wieder glühn.
Heinrich Seidel
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