... es liegt noch kein Schnee, aber es sind einige Grade um den Gefrierpunkt. Das Wetter ist hässlich Grau, vor meinem Fenster. Ein kleiner Vogel sucht Nahrung auf meinem Balkon, ich schäme mich, ich habe keine Nahrung für das Vogel-Volk liegen. Schnell auf einen Notizzettel geschrieben ... Vogelfutter.
Morgen gehe ich zum Einkauf und möchte es nicht vergessen. Diese nachfolgende Geschichte hat mich darauf aufmerksam gemacht ... auch wenn ich kein Weihnachtsengel bin. Im Winter müssen wir etwas nachfüttern, um die Vogelwelt zu erhalten. Da fällt mir ein, Spatzen gibt es auch nur noch selten ...
Der glückliche kleine Vogel
Der glückliche kleine Vogel Zizibä saß in einem kahlen Fliederbusch und fror. Zizibä war ein kleiner Vogel. Er hatte sein Federkleid dick aufgeplustert, weil's dann ein wenig wärmer war.
Da saß er wie ein dicker runder Ball, und keiner ahnte, wie dünn sein Körper drunter aussah. Zizibä hatte die Augen zu. Er mochte schon gar nicht mehr hinsehen, wie die Schneeflocken endlos vom Himmel herunterfielen und alles zudeckten. Alle Futterplätze waren zugeschneit. Ach, und Hunger tat so weh. Zwei Freunde von Zizibä waren schon gestorben.
Stellt euch mal vor, ihr müsstet in einem kahlen Strauch sitzen, ganz allein im Schnee, und hättet nichts zu essen. Kein Frühstück, kein Mittagessen - und abends müsstet ihr hungrig einschlafen, ganz allein draußen im leeren Fliederbusch, wo's dunkel ist und kalt. Das wäre doch schlimm. Zizibä musste das alles erleiden. Er saß da und rührte sich nicht. Nur manchmal schüttelte er den Schnee aus den Federn. Wieder ging ein hungriger Tag zu Ende.
Zizibä wollte einschlafen. Er hörte plötzlich ein liebliches Geklingel. Dann wurde es hell und warm, und Zizibä dachte: Oh, das ist gewiß der Frühling. Aber es war der Weihnachtsengel. Er kam daher mit einem Schlitten voller Weihnachtspakete.
Er sang vergnügt. "Morgen, Kinder, wird's was geben..." und leuchtete mit seinem Laternchen den Weg. Da entdeckte er auch unseren Zizibä. "Guten
Abend", sagte der Engel, "warum bist du so traurig?" - "Ich hab' so Hunger", piepste Zizibä und machte vor Kummer wieder die Augen zu. - "Du armer Kleiner", sagte der Engel, "ich habe auch nichts zu essen dabei. Woher kriegen wir nur was für dich?" Aber das war's ja, was Zizibä auch nicht wusste. Doch dann hatte der Engel eine himmlische Idee. "Warte", sagte er, "ich werde dir helfen. Bis morgen ist alles gut. Schlaf nur ganz ruhig."
Abend", sagte der Engel, "warum bist du so traurig?" - "Ich hab' so Hunger", piepste Zizibä und machte vor Kummer wieder die Augen zu. - "Du armer Kleiner", sagte der Engel, "ich habe auch nichts zu essen dabei. Woher kriegen wir nur was für dich?" Aber das war's ja, was Zizibä auch nicht wusste. Doch dann hatte der Engel eine himmlische Idee. "Warte", sagte er, "ich werde dir helfen. Bis morgen ist alles gut. Schlaf nur ganz ruhig."
Aber Zizibä war schon eingeschlafen und merkte gar nicht, wie der Engel weiterzog und im nächsten Haus verschwand. Im nächsten Haus wohnte Franzel. Das war ein netter, kleiner Bub. Jetzt lag er im Bett und schlief und träumte von Weihnachten. Der Engel schwebte leise herzu, wie eben Engel schweben, und beugte sich über ihn. Leise, leise flüsterte er ihm etwas ins Ohr, und was Engel sprechen, das geht gleich ins Herz. Der Franzel verstand auch sofort, um was sich's handelt, obwohl er fest schlief.
Als er am nächsten Morgen wach wurde, rieb er sich die Augen und guckte zum Fenster hinaus. "Ei, so viel Schnee", rief er, sprang aus dem Bett, riß das Fenster auf und fuhr mit beiden Händen in den Schnee. Dann machte er einen
Schneeball und warf ihn aus Übermut hoch in die Luft. Plötzlich hielt er inne. Wie war das doch heute Nacht? Hatte er nicht irgend etwas versprochen? Richtig, da fiel's ihm ein. Er sollte dem Zizibä Futter besorgen.
Schneeball und warf ihn aus Übermut hoch in die Luft. Plötzlich hielt er inne. Wie war das doch heute Nacht? Hatte er nicht irgend etwas versprochen? Richtig, da fiel's ihm ein. Er sollte dem Zizibä Futter besorgen.
Der Franzel fegte den Schnee vom Fensterbrett und rannte zur Mutter in die Küche. "Guten Morgen, ich will den Zizibä füttern, ich brauch' Kuchen und
Wurst!" rief er. - "Das ist aber nett, daß du daran denkst", sagte die Mutter, "aber Kuchen und Wurst taugen nicht als Futter. Der Kuchen weicht auf, und die Wurst ist viel zu salzig. Da wird der arme Zizibä statt an Hunger an Bauchschmerzen sterben."
Wurst!" rief er. - "Das ist aber nett, daß du daran denkst", sagte die Mutter, "aber Kuchen und Wurst taugen nicht als Futter. Der Kuchen weicht auf, und die Wurst ist viel zu salzig. Da wird der arme Zizibä statt an Hunger an Bauchschmerzen sterben."
Die Mutter ging und holte eine Tüte Sonnenblumenkerne. "Die sind viel besser", sagte sie. Der Franzel streute die Kerne auf's Fensterbrett und rief: "Guten Appetit, Zizibä!" Dann musste er sausen, um noch rechtzeitig zur Schule zu kommen.
Als die Schule aus war, kam er auf dem Nachhauseweg beim Samenhändler Korn vorbei. Der Franzel ging in den Laden und sagte: "Ich hätte gern Futter für die Vögel im Garten." Er legte sein ganzes Taschengeld auf den Tisch. Dafür bekam er eine große Tüte voll Samen und Meisenringe. Nun rannte er nach Hause zu seinem Fensterbrett. Aber - o weh - da war alles zugeschneit.
Doch die Körner waren verschwunden. Die hatte Zizibä noch rechtzeitig entdeckt. Er hatte seine Vettern und Kusinen herbeigeholt, und sie hatten sich einen guten Tag gemacht, während der Franzel in der Schule war. Es darf nicht wieder alles zuschneien, dachte der Franzel, und als sein Vater am Nachmittag heimkam, machten sie sich gleich daran und zimmerten ein wunderschönes
Futterhaus. Das hängten sie vor dem Fenster auf.
Futterhaus. Das hängten sie vor dem Fenster auf.
Am nächsten Tag sprach sich's bei der ganzen Vogelgesellschaft herum, daß es beim Franzel etwas Gutes zu essen gab. Das war eine große Freude, denn kein Vogel brauchte mehr vor Hunger zu sterben, und abends, wenn der Engel vorbeikam, sah er nur satte und zufriedene Vögel friedlich schlummern.
Dafür legte er dem Franzel noch ein Extra-Geschenk unter den Weihnachtsbaum, und es wurde ein wunderschönes Fest.
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