... der heutige Tag erfreut mich auch noch nicht. Es regnet zwar nicht mehr den ganzen Tag, aber die Wolken sind noch sehr dunkel und lassen mich an kommenden Sonnenschein zweifeln. Damit möchte ich nur sagen, es ist zeit für mich, wieder einige Geschichten zu lesen. Und, es fällt mir gleich der Titel einer kleinen Geschichte ein ...
Einst wohnte ein Rabbi in der Stadt Krakau in Polen, der Isaak genannt wurde.
Eines nachts träumte er, dass er in eine Stadt reisen solle, die Prag heißt. Dort sei unter der großen Brücke in der Nähe des Palastes ein Schatz vergraben.
Rabbi Isaak nahm den Traum zunächst nicht ernst, aber als er zum dritten Mal das Gleiche geträumt hatte, beschloß er, sich nun doch auf den Weg zu machen, um den Schatz zu suchen.
Nach einer langen Reise kam er endlich in Prag an und ging sogleich zum Palast.
Aber die große Brücke wurde Tag und Nacht von Soldaten bewacht. Mehrere Tage lang wartete er auf eine Gelegenheit, um nach dem Schatz zu graben bis schließlich einer der Soldaten auf ihn aufmerksam wurde. Er fragte den Rabbi, was er denn suche und da Isaak sah, dass er ein guter Mensch war, erzählte er ihm seinen Traum.
Daraufhin lachte der Soldat laut und sagte: „Rabbi, du scheinst mir ein weiser Mann zu sein, nimmst du den Traum wirklich ernst?
Wenn ich so gutgläubig wäre wie du, wäre ich nicht hier, sondern in der Stadt Krakau! Ich habe nämlich auch ein paar Mal den gleichen Traum gehabt, heute Nacht erst wieder. In dem Traum sagt mir eine Stimme, dass ich nach Krakau gehen soll, in das Haus von Isaak und dort in einer Ecke in der Küche nach einem Schatz graben soll. Aber so dumm bin ich nicht, um nach einem Mann zu suchen, der Isaak heißt, die Hälfte der Männer in der Stadt heißt Isaak!“ Rabbi Isaak war sprachlos! Sofort kehrte er in seine Heimatstadt zurück, ging in sein Haus und grub in den Ecken seiner Küche nach dem Schatz. Und er fand einen Schatz, der so groß war, dass er für den Rest seines Lebens keine materiellen Sorgen mehr hatte!
Ist es nicht schön, so eine Geschichte zu lesen. Sie lädt mich zum Träumen ein. Ich bin ja kein Mensch der sich nach Reichtum sehnt, aber keine finanziellen Sorgen zu haben, wäre auch schön. Oder? Jedenfalls wünsche ich es wenigstens euch ...
Herzlichst Margot
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