Es ist der Anfang einer neuen Woche, der Himmel ist getrübt oder nur mein Auge? Mein Sehtest sagt mir, mein rechtes Auge sieht etwas schlecht aber es hat eigentlich nichts mit meiner Geschichte zu tun. Mein innerer Blick geht zurück zur Schulzeit, wo ich nicht gerne hingegangen bin. Oder ... doch, eigentlich ja, ich habe einiges gelernt, womit ich gut durchs Leben gekommen bin. Was für mich sehr wichtig war, war das Lesen. Lesen erweitert den eigenen Horizont um das Vielfache. Und, was für mich in der Schule auch noch wichtig war, man lernt Menschen kennen ... so wie in dieser Geschichte.
Freunde sind Engel
Eines Tages, ich war gerade das erste Jahr auf der High School, sah ich ein Kind aus meiner Klasse nach Hause gehen. Sein Name war Kyle. Es sah so aus, als würde er alle seine Bücher mit sich tragen. Ich dachte mir: "Warum bringt wohl jemand seine ganzen Bücher an einem Freitag nach Hause? Das muss ja ein
richtiger Dummkopf sein." Mein Wochenende hatte ich schon verplant (Partys und ein Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag), also zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.
richtiger Dummkopf sein." Mein Wochenende hatte ich schon verplant (Partys und ein Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag), also zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.
Als ich weiter ging, sah ich ein Gruppe Kinder in seine Richtung laufen. Sie rempelten ihn an, schlugen ihm seine Bücher aus den Armen und schubsten ihn, so dass er in den Schmutz fiel. Seine Brille flog durch die Luft, und ich beobachtete, wie sie etwa drei Meter neben ihm im Gras landete. Er schaute auf und ich sah diese schreckliche Traurigkeit in seinen Augen. Mein Herz wurde weich. Ich ging zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und suchte seine Brille, und sah Tränen in seinen Augen. Als ich ihm seine Brille gab, sagte ich: "Diese Typen sind Blödmänner.."
Er schaute zu mir auf und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein Gesicht. Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit zeigten. Ich half ihm seine Bücher aufzuheben und fragte ihn, wo er wohne. Es stellte sich heraus, dass er in meiner Nähe wohnt, also fragte ich ihn, warum ich ihn vorher nie gesehen habe. Er erzählte mir, dass er zuvor auf eine Privatschule gegangen war. Ich hätte mich nie mit einem Privat-Schul-Kind abgeben.
Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns; und ich trug seine Bücher. Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl. Ich fragte ihn, ob er Lust hätte mit mir und meinen Freunden am Samstag Fußball zu spielen. Er sagte zu. Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen, und je mehr ich Kyle kennen lernte, desto mehr mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso über ihn.
Es begann der Montag Morgen, und auch Kyle mit dem riesigen Bücherstapel war wieder da. Ich stoppte ihn und sagte: "Oh man, mit diesen ganzen Büchern wirst du eines Tages noch mal Richtige Muskeln bekommen." Er lachte und gab mir einen Teil der Bücher. Während der nächsten vier Jahre wurden Kyle und ich richtig gute Freunde.
Als wir älter wurden, dachten wir übers College nach. Kyle entschied sich für Georgetown, und ich mich für Duke. Ich wusste, dass wir immer Freunde sein werden, und diese Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen würden.
Er wollte Arzt werden und ich hatte vor eine Fußballer-Karriere zu machen. Kyle war Abschiedsredner unserer Klasse. Ich neckte ihn die ganze Zeit, indem ich sagte, er sei ein Dummkopf. Er musste eine Rede für den Schulabschluss vorbereiten. Ich war so froh, dass ich nicht derjenige war, der sprechen musste.
Abschlusstag, ich sah Kyle. Er sah großartig aus. Er war einer von denen, die während der High School zu sich selber finden und ihren eigenen Stil entwickeln. Er hatte mehr Verabredungen als ich und alle Mädchen mochten ihn. Manchmal war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer dieser Tage. Ich konnte sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös war. Ich gab ihm einen Klaps auf den Rücken und sagte: "Hey, großer Junge, du wirst großartig sein." Er sah mich mit einem jener Blicke (die wirklich dankbaren) an und er lächelte. "Danke!", sagte er.
Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz und fing an: "Der Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die dir halfen, diese schweren Jahre zu überstehen. Deinen Eltern, Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern, vielleicht einem Trainer... aber am meisten Deinen Freunden. Ich sage euch, das beste Geschenk, das ihr jemandem geben könnt, ist eure Freundschaft. Lasst mich euch eine Geschichte erzählen."
Ich schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem Tag erzählte, an dem wir uns das erste mal trafen. Er hatte geplant, sich an diesem Wochenende das Leben zu nehmen. Er erzählte weiter, dass er seinen Schrank in der Schule ausgeräumt hat, so dass seine Mutter es später nicht tun müsste, und darum trug sein ganzes Zeug nach Hause.
Er schaute mich an und lächelte. "Gott sei Dank, ich wurde gerettet. Mein Freund hat mich von dieser unsäglichen Sache bewahrt." Ich konnte spüren, wie die Masse den Atem anhielt als dieser gutaussehende, beliebte Junge uns von seinem schwächsten Augenblick im Leben erzählte. Ich bemerkte wie seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber sahen, genau das selbe, dankbare Lächeln.
Niemals zuvor spürte ich solch eine tiefe Verbundenheit.
Unterschätze niemals die Macht Deines Handelns. Durch eine kleine Geste kannst du das Leben einer Person ändern. Zum Guten oder zum Bösen. Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf jede Art und Weise. Sieh' das Gute in anderen.
Eine anrührende Geschichte, sie gefällt mir gut und zeigt mal wieder, dass Freunde/Innen so wichtig im Leben sind, LG ClauDia.
AntwortenLöschenLiebe Claudia, du hast recht, meine Freundin ist das Wichtigste in meinem Leben und soll es für immer bleiben. ;-)
LöschenLiebe Grüße, Margot.
Hallo Margot,
AntwortenLöschentolle Geschichte :) irgendwie sind mir solche "Engel" wahrscheinlich in dieser Form noch nie begegnet ^^
Liebe Grüße
Björn :)
Lieber Björn, mir auch nicht, aber ich möchte einfach mal träumen und akzeptieren, dass es mir nach einem Gespräch mit meiner Freundin, sehr viel besser geht und ging. :-)
LöschenLiebe Grüße, Margot.
Eine sehr sehr schöne Geschichte, Margot.
AntwortenLöschenBesonders der letzte Satz gefällt mir sehr. Ich kenne ich schon als Spruch und er ist so wahr. Ich bin sehr dankbar für meine Freunde! Besonders meine beste Freundin und Patentante meines Sohnes, ist der größte Engel, den ich als Freund haben kann.
Liebe Grüße
Sonja
Guten Morgen Sonja und vielen Dank, dass du so sprichst. Deine Worte zeigen, du legst großen Wert auf wirkliche Freundschaft. Was ich als sehr gut empfinde.
LöschenLiebe Grüße, Margot.