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Samstag, 25. Juli 2015

Wenn man einsam ist ...

Ich bim am heutigen Tag wieder bei Micha gelandet, und ich möchte seine Worte original wiedergeben. Ein Mensch und seine eigene Welt ...




Hallo liebe Freitagsphilosophierende,

Ich erhielt diese Woche von meinem nicht nur philosophischen Freund Swen eine sehr ausführliche, anregende und tendenziell geniale Mail - wie ich sie des öfteren von ihm erhalte. Diese Mail möchte ich heute in meiner Freitagsphilosophie verwenden.

... wenn man einsam ist, liebt man den sonnenuntergang. sehr viele

sonnenuntergänge hatte er gesehen. es war ständig so eine melancholie um ihn herum,

die jedoch nur sehr wenige menschen entdeckten, weil er doch immer so

fröhlich war. nur die wirklich sehenden, erkannten, er leidet.

"ich bin gefangen , gefangen in einem traum. träum mir die welt schön. es

gibt kein entrinnen, kein anderswo.




nur dieser traum macht mich frei, wie ein vogel. strecke die arme aus, laß

mich fallen ... es ist so wunderschön. wie glücklich ich doch bin.

freiheit durch gefangenschaft. diskrepanz?

es ist ein leben - mein leben. sich nehmen, was einem gehört.

träumen ist schön.

ich liebe, ich hasse, ich gebe, ich nehme, ich lebe ... laß mich so leben,

wie ich will. anders sein - es bedeutet nichts. ein anderer weg, ein

anderes leben - mein weg, mein leben.

bin ich wirklich glücklich? bin ich glücklich, träumend? ich schwebe,

unendliche weite. laß mich gehen. wohin? egal wohin. wer geht, lebt. ich will

leben - ich kann leben. danke für dieses geschenk."





... manchmal traute er sich nicht die augen zu öffnen. manchmal verstand

er nicht. heute glaubt er zu träumen. doch es ist wirklich. es war richtig zu

träumen. ihr solltet das leuchten in seinen augen sehen. wie glücklich er

doch ist. die welt muß man nicht verstehen.

Ich danke Dir Swen.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende.

Micha



4 Kommentare:

  1. Da bin ich wohl ein Querdenker und bitte um Verzeihung, da ich Ihren Kommentarplatz über die Maßen strapaziere, liebe Margot. Einsamkeit halte ich für eine Flucht vor der Wirklichkeit. Selbst Daniel Defoes Roman "Robinson Crusoe", der vor 297 Jahren erschien, macht deutlich, daß der Mensch nicht ohne die Gesellschaft existieren kann, daß das Individuum von den geistigen, wie materiellen Errungenschaften geprägt ist. Und daß seine Freiheit darin besteht, jenes Wissen im Einklang mit der Natur und auf solidarische Weise anzuwenden in Kooperation, also gesellschaftlicher Arbeitsteilung mit den anderen Individuen. Der Mangel zum gegenseitigen Vorteil hier und heute macht uns unglücklich, läßt Rechte, läßt Würde vermissen. Je mehr man die Gesetze von der Natur und der gesellschaftlichen Entwicklung der Menschheit im Erkenntnisprozeß zur Rolle in der Welt und über sich selbst versteht, weiß man den Weg in die Freiheit, weiß man vom Glücksgefühl über den Sinn des Lebens und das Wertvollste, das Leben selbst zu schätzen. Darin liegt auch unendliche Neugier der Entdeckung. Was wären wir heute ohne die Mathematik, die Mechanik, die Elektronik, die Biologie, ohne Einsteins Relativitätstheorie, ohne die französische Revolution, aber auch ohne die Erkenntnis, daß der Kapitalismus nicht das Ende menschlicher Geschichte sein kann? Der Januskopf steckt nicht im Erkennen der Wahrheit, sondern in der Verschleierung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Ich sage, die Flucht in die Einsamkeit bringt uns nicht weiter; sie bedeutet Resignation. Das ist meine Lebensphilosophie, geschöpft aus dem Alltag der DDR, geschöpft aus dem kameradschaftlichen Zusammenleben und der Grundkenntnisse über den Marxismus. Vielleicht mißfallen manchem Leser meine Äußerungen, wie die Wahrheit, die wir erleben, bitter schmeckt, zusammengefaßt in Zeilen über

    Die wirkliche Armut

    Ach, könnten Seelen Süßes schlecken,
    Als immer nur das bitt're Salz,
    Und selber Heiterkeit erwecken,
    Die mir so fehlt vom Kloß im Hals.

    Gönnt er den Tränen den Gehalt,
    Die doch nicht einfach fließen?
    Die Hände zwar zur Faust geballt...
    Seh ich das Blutvergießen.

    Mir scheint, als ob die Seele schreit;
    Sie schreit unbändig – stille.
    Ein Seelenfrieden wär gescheit
    An Statt des Geldes - Gülle.

    Was nützen Philosophen nur
    Samt all den Literaten?
    Welch Armut menschlicher Natur
    Zeugt Schlösser neben Katen.

    Ist das des Geistes Ungemach,
    In Ewigkeit zu bleiben?
    Wann endlich denken Menschen nach,
    Die Schmach selbst zu vertreiben?

    E.Rasmus
    (26.02.2009)

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    1. Lieber E. Rasmus, es mag stimmen was Sie schreiben, aber jeder Mensch braucht ein Ausklinken aus der Realität, ohne in die Einsamkeit zu versinken. Diese Träume bringen ein Wohlfühlen mit, um die Realität zu ertragen. An Ihre geschriebene Wahrheit denke ich, in diesem Moment, nicht. Wie geschrieben, sie haben recht, aber viele Menschen brauchen eine Auszeit, die sie in diesen Träumen finden. Jedenfalls geht es mir so. An die Hartherzigkeit diese Welt, wie auch im Gedicht beschrieben, denke ich in anderen Momenten.
      Vielen Dank, und ein schönes Wochenende wünsche ich Ihnen, herzliche Grüße, Margot.

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    2. Guten Tag!
      Habe keine Email Adresse gefunden: Bitte um Information zu dem Sonnenuntergangbild mit Meer und Felsen, würde es gerne für eine Website verwenden. Ist es gemeinfrei? Woher stammt es? Besten Dank und liebe Grüße: Hans Jörg (wechsler@gmx.at)

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    3. Hallo, habe eine Antwort an Ihre e-mail Adresse gesendet.
      Wünsche eine gute Nacht, herzlichst Margot.

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