Es ist ein Tag mit leichtem Regen und Plus 4° Grad, ein Tag zum Nachdenken. Sehr gerne denke ich, auch nach, und möchte an Dichter denken die sich einer freundlichen Sprache bedienen. Da fällt mir Christian Morgenstern ein und ich werde einige Gedichte von ihm aufschreiben.
Christian Morgenstern
wurde am 6. Mai 1871 geboren
Christian Otto Josef Wolfgang Morgenstern war ein deutscher Dichter, Schriftsteller und Übersetzer, der insbesondere durch seine komische Lyrik posthum populär wurde. Er wurde Anfang der 1870er-Jahre am 6. Mai 1871 in München geboren und verstarb mit 42 Jahren am 31. März 1914 in Meran, Südtirol in Italien.
Die drei Spatzen
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans.
Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an dicht,
so warm wie Hans hat's niemand nicht.
Sie hör'n alle drei ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie noch.
Die Probe
Zu einem seltsamen Versuch
erstand ich mir ein Nadelbuch.
Und zu dem Buch ein altes zwar,
doch äußerst kühnes Dromedar.
Ein Reicher auch daneben stand,
zween Säcke Gold in jeder Hand.
Der Reiche ging alsdann herfür
und klopfte an die Himmelstür.
Drauf Petrus sprach: Geschrieben steht,
dass ein Kamel weit eher geht
durchs Nadelöhr, als Du, du Heid,
durch diese Türe groß und breit!'
Ich, glaubend fest an Gottes Wort,
ermunterte das Tier sofort,
ihm zeigend hinterm Nadelöhr
ein Zuckerhörnchen als Douceur.
Und in der Tat! Das Vieh ging durch,
obzwar sich quetschend wie ein Lurch!
Der Reiche aber sah ganz stier
und sagte nichts als: Wehe mir!
Es war ein solcher Vormittag ...
Es war ein solcher Vormittag,
wo man die Fische singen hörte,
wo man die Fische singen hörte,
kein Lüftchen lief, kein Stimmchen störte,
kein Wellchen wölbte sich zum Schlag.
Nur sie, die Fische, brachen leis
der weit und breiten Stille Siegel
der weit und breiten Stille Siegel
und sangen millionenweis'
dicht unter dem durchsonnten Spiegel.
Glück ist wie Blütenduft
Glück ist wie Blütenduft,
der dir vorüber fliegt ...
Du ahnest dunkel Ungeheures,
dem keine Worte dienen -
schließest die Augen,
wirfst das Haupt zurück -
und, ach!
vorüber ist's.
Komisch, ich finde sie überhaupt nicht komisch, die Gedichte - zumindest nicht die von Ihnen, liebe Margot, hier ausgewählten. Sie sind wie ein Regenbogen in trüber Zeit - einfach bewundernswert in ihrem Optimismus und Schalk. Danke Ihnen!
AntwortenLöschenHier in Berlin schneite es gestern, am 17.02., nachmittags bei 0°C, aber grau wird es doch heut' wieder.
Da schließe ich die Augen und bin bei Christian Morgenstern (Nomen est Omen): "Glück ist wie Blütenduft"...
Für die zweite Wochenhälfte
Ihnen alles Gute
mit einer Strophe aus einem Gedicht
"Der Tag ist in dir
Wie die Blume im Licht.
Dir selbst gratulier
Er mit Freud‘ im Gesicht."
E.Rasmus
Guten Morgen lieber E. Rasmus und vielen Dank für die lieben Worte. Der Satz, "Glück ist wie Blütenduft" gefällt mir auch sehr und ich stimme ihm zu. Besonderen Dank möchte ich Ihnen, für die Strophe aus dem Gedicht sagen. Ja, die Freud', ist meinem Gesicht anzusehen, und ich wünschte mir, auch in Ihrem Gesicht ist sie zu sehen. Dies und einen schönen Tag, der vielleicht noch sonnig wird, wünscht Ihnen
LöschenMargot.
Liebe Margot,
AntwortenLöschendas Gedicht "Die drei Spatzen" mag ich besonders gern. Man kann sie sich auch bildlich recht gut vorstellen. Eigentlich spricht man ja immer von frechen Spatzen und das sind sie auch. In den Hackischen Höfen kamen die Spatzen sogar einmal auf die Hand meines Mannes geflogen, nur weil er ein paar Kuchenkrümel hatte.
LG
Astrid
Guten Morgen, liebe Astrid,
Löschenwenn ich an Spatzen denke, denke ich immer an "freche"Spatzen.
Ich finde es schön, wenn Vögel zutraulich werden und auf die Hand springen. Darum beneide ich deinen Mann.
Einen wunderschönen Tag wünsche ich dir, liebe Grüße, Margot.