Der Tag beginnt mit durchwachsendem Wetter. Im Moment kein Regen, kein Sonnenschein, nur ein kleines Grinsen der Sonne. Es zeigt auf, es könnten noch Strahlen werden. Ich passe mich diesem Wetter an und lächle, es könnte im Laufe des Tages noch zu einem Lachen werden, denke ich mir. Die Fabeln, die ich suche, handeln von Tieren, aber meinen die Menschen.
Die Haubenlerche während der Ernte
Die Haubenlerche, welche mit dem Regenpfeifer
vor Tage schon wetteifert, baute einst im Feld ihr Nest.
Und Junge hatte sie, die mit der Saatfrucht sie ernährte;
die trugen ihre Hauben schon und waren bald flügge.
Da kam der Landwirt, nachzusehen, und als er merkte,
der Weizen war gelbbraun, da sprach er: »Jetzt ist's Zeit,
dass ich zum Mähen alle meine Freunde rufe!«
Und eines von den Lerchenjungen, die die Haube trugen,
vernahm die Worte, meldet' sie der Mutter mit der Mahnung,
den Jungen anderswo den Nestbau zu besorgen.
Die aber sagte: »Noch hat's Zeit, an Flucht zu denken!
Wer nämlich auf die Freunde rechnet, hat es noch nicht eilig.«
Doch als der Bauer wiederkam und nun erkannte,
wie sich die Ähren in der Sommerhitze neigten,
und Weisung gab, den Schnittern morgen ihren Sold zu bringen
und auch den Garbenbindern ihren Lohn zu zahlen,
da sprach die Lerche zu den kleinen Jungen: »Jetzt,
ihr Kinder, ist es für uns Zeit, uns auf den Weg zu machen.
Jetzt mäht er nämlich selber und verlässt sich nicht mehr auf die Freunde.«
Der eingebildete Wolf
Es lebte unter anderen Wölfen einst ein Wolf von großer Stärke,
den man darum den Löwen nannte. Uneinsichtig war er
und konnte nicht den Ruhm vertragen, trennte sich vielmehr
von den Genossen, beigesellte sich den Löwen.
Mit Hohn sprach da das Füchslein: »Niemals möchte ich
erwachen aus Verblendung, wie du jetzt sie tief erlebtest.
Für Wölfe nämlich magst du wirklich als ein Leu erscheinen,
doch Löwen wirst du im Vergleich ein Wolf stets bleiben.«
Es lebte unter anderen Wölfen einst ein Wolf von großer Stärke,
den man darum den Löwen nannte. Uneinsichtig war er
und konnte nicht den Ruhm vertragen, trennte sich vielmehr
von den Genossen, beigesellte sich den Löwen.
Mit Hohn sprach da das Füchslein: »Niemals möchte ich
erwachen aus Verblendung, wie du jetzt sie tief erlebtest.
Für Wölfe nämlich magst du wirklich als ein Leu erscheinen,
doch Löwen wirst du im Vergleich ein Wolf stets bleiben.«
Der bissige Hund
Ein Hund biss unbedacht. Da ließ sein Herr
von einem Schmied ihm eine Schelle machen;
er hängte sie ihm um, von fern ihn anzukündigen.
Der Hund, die Schelle läutend, bläht sich auf dem Markt.
Da richtet eine alte Hündin an ihn das Wort:
»Du Tropf, was prahlst du so? Nicht Schmuck für Wohlverhalten
und für Tüchtigkeit, Beweis für deine Bosheit vielmehr kündest du.«
Ein Hund biss unbedacht. Da ließ sein Herr
von einem Schmied ihm eine Schelle machen;
er hängte sie ihm um, von fern ihn anzukündigen.
Der Hund, die Schelle läutend, bläht sich auf dem Markt.
Da richtet eine alte Hündin an ihn das Wort:
»Du Tropf, was prahlst du so? Nicht Schmuck für Wohlverhalten
und für Tüchtigkeit, Beweis für deine Bosheit vielmehr kündest du.«
Nun, da ich die Fabeln aufgeschrieben habe, muss ich an die Menschen denken, deren Verhalten mit den Tieren gleichkommt. Freunde gibt es nur wenige, denn bei benötigter Hilfe sind sie meistens anderswo beschäftigt und können nicht abkommen.
Eingebildete Menschen sind mir in meinem Leben auch genug begegnet. Dieses Thema möchte ich aber nicht weiterführen, um mein Lächeln nicht zu verlieren.
Fabeln enthalten ne Menge Weisheit! Freunde bleiben im Laufe des Lebens wenige - eingebildete Wölfe laufen viele herum, weil es hier so wenig Löwen gibt! P.
AntwortenLöschenGuten Morgen Pippa, danke für deine Erkenntnisse, die auch ich habe.
AntwortenLöschenEingebildete Wölfe gibt es wirklich sehr viele. :-)
Liebe Grüße, Margot.