Das Wetter ist wie im April, leider nicht so warm. Doch der Regen wechselt sich ständig mit "Klarsein" ab. Nun, die Uhr zeigt Mittagszeit an, der Regen hat aufgehört und ich bin, auf meiner Suche nach besonderen Dichtern, bei Georg Busse - Palma, gelandet. Seine Daten zeigen an, er ist leider nicht Alt geworden.
Georg Busse-Palma (* 20. Juni 1876 in Lindenstadt bei Birnbaum, Provinz Posen, Preußen, als Georg Paul Busse; † 14. Februar 1915 in Teupitz) war ein deutscher Dichter und Stiefbruder des Schriftstellers Carl Hermann Busse.(Wikipedia)
Georg Paul Busse, der 1897 das Pseudonym Georg Busse-Palma annahm, führte in den 1890er Jahren ein unstetes Vagabundenleben (darin wohl auch ein Anhänger der Lebensreformbewegung), das ihn unter anderem nach Österreich, Belgien, Frankreich und Italien brachte. Die meiste Zeit lebte er nahezu mittellos, was durch zahlreiche Bettelbriefe, so auch an Heinrich Jacobowski und Theobald Ziegler, belegt ist. Nach der Jahrhundertwende ließ er sich in Berlin nieder, wo er von seinem Stiefbruder finanziell unterstützt wurde. Ein wohl schon seit seiner Jugend bestehendes, nicht näher bekanntes, psychisches Leiden brachte ihn 1915 in die Nervenheilanstalt bei Teupitz, wo er sich am 14. Februar 1915 das Leben nahm.
Im Garten
Schelmisches Mädchengelächter
Klang im Herzen mir nach.
Sang als weckender Wächter
Stürmische Sehnsucht wach!
Hab' mich an Liebes gedenkend
Gleich nach Rosen gebückt —
Traurig das Sträußchen nun senkend,
Da ich es freudig gepflückt.
Unnütz brach ich das beste,
Was am Stengel nur stand.
Von der Hecke die Gäste
Zogen weiter ins Land.
Weiter sind sie getrieben,
Drosselgleich wälderwärts.
Nur der Strauß ist geblieben,
Aber wo ist mein Herz?
Habt ihr es zu euch genommen,
Die ihr so hurtig entflohn?
Rosen und Küsse bekommen
Sollt ihr als Finderlohn!
aus: Die singende Sünde
Schelmisches Mädchengelächter
Klang im Herzen mir nach.
Sang als weckender Wächter
Stürmische Sehnsucht wach!
Hab' mich an Liebes gedenkend
Gleich nach Rosen gebückt —
Traurig das Sträußchen nun senkend,
Da ich es freudig gepflückt.
Unnütz brach ich das beste,
Was am Stengel nur stand.
Von der Hecke die Gäste
Zogen weiter ins Land.
Weiter sind sie getrieben,
Drosselgleich wälderwärts.
Nur der Strauß ist geblieben,
Aber wo ist mein Herz?
Habt ihr es zu euch genommen,
Die ihr so hurtig entflohn?
Rosen und Küsse bekommen
Sollt ihr als Finderlohn!
aus: Die singende Sünde
von Georg Busse-Palma
Aufforderung
Nun kam der Lenz, der Flügelspreiter
Der Sehnsucht, wieder in das Land.
Ach meine Sehnsucht ist nichts weiter
Als Liebe, die ihr Nest nicht fand.
Viel tausend Rosen seh ich blühen,
Und alle Gärten stehn in Pracht.
Wo aber wird das Haupt erglühen,
Das meine Unrast ruhig macht?
Ein Herz zum Nisten sucht mein Sehnen,
Dann will es stäte Liebe sein —
Die Arme auf, ihr holden Schönen,
Und fangt das gern gefangne ein!
aus: Die singende Sünde
von Georg Busse-Palma
Nun kam der Lenz, der Flügelspreiter
Der Sehnsucht, wieder in das Land.
Ach meine Sehnsucht ist nichts weiter
Als Liebe, die ihr Nest nicht fand.
Viel tausend Rosen seh ich blühen,
Und alle Gärten stehn in Pracht.
Wo aber wird das Haupt erglühen,
Das meine Unrast ruhig macht?
Ein Herz zum Nisten sucht mein Sehnen,
Dann will es stäte Liebe sein —
Die Arme auf, ihr holden Schönen,
Und fangt das gern gefangne ein!
aus: Die singende Sünde
von Georg Busse-Palma
Nach der Trennung
Die Mittagsglocken klingen,
Verbringen mir die Ruh'.
Mir ist, als hört' ich springen
Darin zwei Mädchenschuh.
Nach meiner Türe späh' ich:
Wann kommst du, kleiner Schatz?
Doch still und traurig geh' ich
Zurück auf meinen Platz.
Um jede Mittagsstunde
Klang einst ihr kecker Lauf.
Ein Lächeln auf dem Munde,
Tat sie das Türlein auf.
Ich stand schon vor dem Passe,
Die Arme ausgespannt,
Und trotz der schönsten Gasse
Ist sie hineingerannt.
Ich weiß, sie klinkt auch heute
Noch manchmal an der Tür,
Verführt durch das Geläute,
Und sucht wie einst nach mir.
Sie späht nach allen Tischen,
Ich horch auf ihren Gang,
Und doch sind Meilen zwischen
Uns zwein schon mondelang!
O Schatz, was soll dies Sehnen!?
Wir sind so weit getrennt!
Oft wünscht' ich unter Tränen,
Daß ich dich lassen könnt'.
Verbrannt ist deine Locke,
Und andre freit' ich mir.
Doch jede Mittagsglocke
Macht mich so bang nach dir!
Die Mittagsglocken klingen,
Verbringen mir die Ruh'.
Mir ist, als hört' ich springen
Darin zwei Mädchenschuh.
Nach meiner Türe späh' ich:
Wann kommst du, kleiner Schatz?
Doch still und traurig geh' ich
Zurück auf meinen Platz.
Um jede Mittagsstunde
Klang einst ihr kecker Lauf.
Ein Lächeln auf dem Munde,
Tat sie das Türlein auf.
Ich stand schon vor dem Passe,
Die Arme ausgespannt,
Und trotz der schönsten Gasse
Ist sie hineingerannt.
Ich weiß, sie klinkt auch heute
Noch manchmal an der Tür,
Verführt durch das Geläute,
Und sucht wie einst nach mir.
Sie späht nach allen Tischen,
Ich horch auf ihren Gang,
Und doch sind Meilen zwischen
Uns zwein schon mondelang!
O Schatz, was soll dies Sehnen!?
Wir sind so weit getrennt!
Oft wünscht' ich unter Tränen,
Daß ich dich lassen könnt'.
Verbrannt ist deine Locke,
Und andre freit' ich mir.
Doch jede Mittagsglocke
Macht mich so bang nach dir!
aus: Die singende Sünde
von Georg Busse-Palma
von Georg Busse-Palma
Nicht selten starben früher Menschen an Syphillis?! P.
AntwortenLöschenHallo Pippa, dies ist eine Möglichkeit, aber nehme ich mir deshalb das Leben? Da habe ich meine Zweifel.
LöschenLiebe Grüße, Margot.