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Donnerstag, 4. Juli 2013

Strom des Lebens ...

... aber ich stehe nicht unter Strom, weil ich wieder eine gefundene  Internet-Geschichte vom "Strom des Lebens" erzähle. Vielleicht bin ich heute auch nur auf diese Geschichte gekommen, weil es wieder in Strömen regnet ...  

Die Geschichte vom Strom des Lebens



Ein Strom floss von seinem Ursprung in fernen Gebirgen durch sehr verschiedene Landschaften und erreichte  schließlich die Sandwüste. Genauso wie er alle anderen Hindernisse überwunden hatte, versuchte der Strom nun auch, die Wüste zu durchqueren. Aber er merkte, dass - so schnell er auch in den Sand fließen mochte - seine Wasser verschwanden.


Er war jedoch überzeugt davon, dass es seine Bestimmung sei, die Wüste zu durchqueren, auch wenn es keinen Weg gab. Da hörte er, wie einen verborgene Stimme, die aus der Wüste kam, ihm zuflüsterte: "Der Wind durchquert die Wüste und der Strom kann es auch."

Der Strom wandte ein, dass er sich doch gegen den Sand werfe, aber dabei nur aufgesogen würde; der Wind aber kann fliegen, und deshalb vermag er die Wüste zu überqueren.

"Wenn du dich auf die gewohnte Weise vorantreibst, wird es dir unmöglich sein, sie zu überqueren. Du wirst entweder verschwinden, oder du wirst ein Sumpf. Du musst dem Wind erlauben, dich zu deinem Bestimmungsort hinüberzutragen."

Aber wie sollte das zugehen? "Indem du dich von ihm aufnehmen lässt."

Diese Vorstellung war für den Fluss unannehmbar. Schließlich war er noch nie zuvor aufgesogen worden. Er wollte keinesfalls seine Eigenart verlieren. Denn wenn man sich einmal verliert, wie kann man da wissen, ob man sich wiedergewinnt?

"Der Wind erfüllt seine Aufgabe", sagte der Sand. "Er nimmt das Wasser auf, trägt es über die Wüste und lässt es dann wieder fallen. Als Regen fällt es hernieder, und das Wasser wird wieder ein Fluss."

"Woher kann ich wissen, ob das wirklich wahr ist?"

"Es ist so, und wenn du es nicht glaubst, kannst du eben nur ein Sumpf werden. Und auch das würde viele Jahre dauern; und es ist bestimmt nicht dasselbe wie ein Fluss."

"Aber kann ich nicht derselbe Fluss bleiben, der ich jetzt bin?"

"In keinem Fall kannst du bleiben, was du jetzt bist", flüsterte die geheimnisvolle Stimme.

"Was wahrhaft wesentlich an dir ist, wird fortgetragen und bildet wieder einen Strom. Heute wirst du nach dem genannt, was du gerade jetzt bist, doch du weißt nicht, welcher Teil deines Selbst der Wesentliche ist."

Als der Strom dies alles hörte, stieg in seinem Innern langsam ein Widerhall auf.

Dunkel erinnerte er sich an einen Zustand, in dem der Wind ihn - oder einen Teil von ihm -? War es so? - auf seinen Schwingen getragen hatte. Er erinnerte sich auch daran, dass dieses, und nicht das jedermann Sichtbare, das Eigentliche war, was zu tun wäre - oder tat er es schon?

Und der Strom ließ seinen Dunst aufsteigen in die Arme des Windes, der ihn willkommen hieß, sachte und leicht aufwärts trug und ihn, sobald sie nach vielen, vielen Meilen den Gipfel des Gebirges erreicht hatten, wieder sanft herabfallen ließ. Und weil er voller Bedenken war, konnte der Strom nun in seinem Gemüte die Erfahrungen in allen Einzelheiten viel deutlicher festhalten und erinnern und davon berichten. Er erkannte: "Jetzt bin ich wirklich ich selbst."

Der Strom lernte. Aber die Sandwüste flüsterte: "Wir wissen, weil wir sehen, wie es sich Tag für Tag ereignet: Denn wir, die Sandwüste, sind immer dabei, das ganze Flussufer entlang bis hin zum Gebirge."

Und deshalb sagt man, dass der Weg, den der Strom des Lebens auf seiner Reise einschlagen muss, in den Sand geschrieben ist.


Jeder möge nun, für sich alleine, über den Sinn dieser Geschichte nachdenken. Für mich gibt es verschiedene Erkenntnisse ...
... aber Psst, ich erzähle es nicht, ich könnte falsch liegen. 


8 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    diese Geschichte hat mich ein wenig nachdenklich gemacht und ich muss sagen, das schadet ja nicht. Komme ich doch für mich zu neuen Erkenntnissen, pssst, ich verrate sie auch nicht. Aber Du liegst mit Deiner Auswahl aussagekräftiger Geschichten immer richtig, danke schön. LG Claudia.

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    1. Danke für Deinen liebenswerten Kommentar, liebe Claudia. Diese Geschichte regt mich wirklich zum Nachdenken an, denn sie ist angereichert mit vielen Erkenntnissen. Und ich frage mich, welche Erkenntnis für mich, ist die Aussagekräftigste. Deshalb schweige ich und sinniere ... ;-)
      Ich wünsche Dir einen wunderschönen Tag.
      Liebe Grüße, Margot

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  2. Liebe Margot,
    ich freue mich später die Geschichte von deinem Blogbeitrag lesen zu können. So lange lasse ich dir herzliche Grüsse da und wünsche dir einen wunderschönen Tag.
    LG Babs

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    1. Danke liebe Babs für die herzlichen Grüße, und ich wünsche Dir auch einen wunderschönen Tag.
      Meine Geschichten laufen auch nicht weg ... :-)

      Liebe Grüße, Margot

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  3. Ich bin auch heute spät dran, liebe Margot,
    die Geschichte nehme ich mit in meine Gedanken!

    Ich wünsche dir einen schönen Abend und eine gute Nacht
    liebe Grüße
    Regina

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    1. Guten Morgen liebe Regina, schön, dass Du noch zur späten Stunde hier hereingeschaut hast. Danke.

      Ich wünsche Dir einen Tag voller Sonnenschein, also ohne Sorgen. :-)

      Liebe Grüße, Margot




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  4. Liebe Margot
    Ich stöbere jetzt ein paar Tage in Deinem Blog und bin immer wieder aufs Neue überrascht welche Schätze ich hier finde.
    Die Geschichte ist einfach schön denn sie beschreibt den Lauf des Lebens nur wenn wir Veränderungen zulassen kann Leben passieren.
    Und geht man auch mal auf einem falschen Weg so hat auch dieser seinen Sinn
    Auf jedem Weg im Leben gibt es Erfahrungen, die einen weiter bringen - auch die Erfahrungen von denen man denkt man könne auf sie verzichten doch bei späterem Betrachten hatten auch sie einen Grund und bergen eine Erfahrung.
    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Hallo Tina, ich möchte mich nicht nur für Deinen Kommentar bedanken. Du hast sehr kluge Worte geschrieben, aus denen ich auch für mich noch einiges entnehmen kann.

      Danke und liebe Grüße, Margot

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