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Samstag, 11. April 2015

Der traurige Wetterhahn

Kann ein Tag schöner werden, als wenn schon am Morgen die Sonne scheint? Wenn man bei einem Blick aus dem  Fenster sieht, dass sich die Blättchen zu einem Blatt entwickeln? Wenn man in Gedanken sieht, dass der Balkon voller Blumen blüht. Es herrscht Frühlingszeit in meinem Herzen ... darf man da noch traurig sein?





Der traurige Wetterhahn

Schau, der goldne Wetterhahn
auf der Kirchturmspitze
sieht die Welt von oben an,
bei Kälte und bei Hitze.

Ganz alleine thront er dort,
dreht sich stetig mit dem Wind,
träumt von einem schönen Ort,
wo auch seinesgleichen sind.

Hühner gäb es da und Pflanzen,
frisches Futter und Getreide
mit den Hennen würd' er tanzen,
rundumher auf grüner Weide.

Krähen würde er am Morgen,
und die Menschen zeitig wecken,
ach, er hätte keine Sorgen,
würd den Rest der Welt entdecken.

Doch er muss dort oben hocken,
Tag für Tag und Jahr für Jahr
still lauscht er den Kirchenglocken
und sein Traum wird niemals wahr.

© Regina Meier zu Verl




Die Liebe ein Schmetterling

Die Liebe ist ein Ding
Zart wie ein Schmetterling,
In Blumen auferzogen,
Rasch, wie ein Traum, entflogen.

Mir Elfenkost genährt,
Leicht traulich, leicht verstört,
Ein Kind der Sonnenstrahlen,
Ersehnt, gehascht von Allen.

Doch rohen Händen nimmer
Besteht so feiner Schimmer,
Und Schmelz und Farbenpracht
Löscht dann in tote Nacht.

Weh dir, dass man dich fing,
Du armer Schmetterling,
Du musst, um froh zu leben,
Frei in den Lüften schweben.

Und nur zuweilen hin
Am grünen Rasen ziehn,
Von Frühlingshauch gefächelt,
Wenn Erd und Himmel lächelt.

Die Liebe ist ein Ding
Zart, wie ein Schmetterling,
In Blumen auferzogen,
Rasch, wie ein Traum, entflogen.

 Lydia Hecker, geb. Paalzow




Liebesfrühling

Ich sah den Lenz einmal
Erwacht im schönsten Tal;
Ich sah der Liebe Licht
Im schönsten Angesicht.

Und wandl' ich nun allein
Im Frühling durch den Hain,
Erscheint aus jedem Strauch
Ihr Angesicht mir auch.

Und seh ich sie am Ort,
Wo längst der Frühling fort, 
So spriesst ein Lenz und schalt 
Um ihre süsse Gestalt.

 Nikolaus Lenau 1802-1850 


4 Kommentare:

  1. Liebe Margot,
    schöne Gedichte hast Du wieder gefunden. Reginas Gedicht lässt mich an unseren Wetterhahn denken, der sich auf unserem Gartenhaus im Winde dreht.
    LG
    Astrid

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    1. Liebe Astrid, ich mag einen Wetterhahn, er gibt mir ein Gefühl von Heimat. Schön finde ich es, wenn du einen auf deinem Gartenhaus hast. So ein Wetterhahn nimmt die Hektik des Tages.
      Ganz liebe Grüße, Margot.

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  2. Hallo Margot,

    hier war es heute nicht so schön wie gestern, rein vom Wetter gesehen.
    Der Himmel ist bewölkt und es hat sogar etwas geregnet, macht aber nichts - die Natur wird dadurch sicherlich einen Schub erhalten und das Grün sich einen Weg bereiten.

    Bei der Geschichte vom Wetterhahn musste ich gleich an den auf unserem Kirchturm denken ;)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Björn :)

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    1. Lieber Björn, das Wetter ist wirklich unbeständig und unterliegt einer ständigen Veränderung. Nur, deine Laune soll immer auf "gut" stehen, egal ob es regnet oder die Sonne scheint. :-)
      Leider kann ich bei uns keinen Wetterhahn erspähen, wie schade. :-(

      Ich wünsche dir aber auch einen wundervollen Sonntag. Liebe Grüße, Margot.

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